德语助手
2020-12-18
Immer wenn ich als Kind mit meinen Eltern nach Deutschland in die Ferien fuhr, gab es etwas, dass ich kaum erwarten konnte. Das Einkaufen bei Aldi. Erst wenn ich in einem dieser Supermärkte Stand, die es damals in Frankreich noch nicht gab, hatte ich das Gefühl wirklich in deutschland zu sein.
Christa Regale mit Neonbeleuchtung, unbekannte Marken, die direkt von Holzpaletten verkauft wurden, schmutzig gelbe Fliesen, mürrischer Kassiererinnen, die die Preise in ihre Kasse einhämmerte, Werbungen in denen alles unglaublich billig war. Kunden, die Pflicht beträge verglichen, und dann ihre Einkaufstasche oder der Kofferraum ihres Mercedes. mit Joghurt, Kaffee und Würstchen zu Spottpreisen voll zu laden. Das war mein Bild von Deutschland.
Es gab diese Läden überall von Köln bis Berlin, von Kiel bis Stuttgart und dies zu meinem größten Zufriedenheit. Das lag natürlich auch daran, dass es bei Aldi meine Lieblingsbonbons gab, die es in Frankreich nicht gab. Und die so billig waren, dass meine Eltern sie mir unmöglich verweigern kann. Die Franzosen können nur schwer nachvollziehen wie man sich für eine so unattraktive Supermarktkette begeistern kann. Die Deutschen schon eher.
Für sie ist Aldi kein banaler Laden, sondern ein Wirtschaftswunder unter Nationalsymbol. Die Geschichte der Aldikette ist eine der wichtigsten Erfolgsgeschichten nachkriegsdeutschlands. Alles beginnt mit einem Gemischtwarenladen in Essen. Denn Anna Albrecht ihren Söhnen Karl und Theo vermacht,
die das Familienunternehmen weiter entwickeln, neue Läden eröffnen. Und ein für die fünfzigerjahre revolutionäres Konzept erfinden, den Discount Laden. Die Idee sich durch drastische Kostensenkungen von anderen Supermärkten absetzen. Die Brüder Albrecht kalkulierten jedes Detail schafft durch.
Die Läden dekorieren überflüssig, Frischprodukte unsinnig, sonst müsste man ja in Kühltruhen investieren. Preisetiketten, nicht. Wenn die Kassiererinnen die Preise auswendiglernen. Personal, minimal und vielseitig. Jeder muss an der Kasse sitzen, aber auch den Laden bewegen.
Das sortiment wurde auf ein paar hundert Basisprodukte beschränkt. Bekannte Marken flogen raus, zu teuer. Dafür beauftragten die Brüder Hersteller direkt für sie zu produzieren und erfanden zu diesem Zweck wohlklingender Fantasie marken. Sie tauften ihre Kette Aldi für Albrecht Discount.
Im Konsumrausch der 60er Jahre kamen ihre billig Preise gut an. Überall schossen Aldi wie Pilze aus dem Boden. Die Brüder teilten sich den Markt untereinander auf. Der Norden für Theo und der Süden für Karl. Unter dem Namen Aldi Süd.
Heute gibt es im ganzen Land ungefähr 4300. Dazu kommen die Aldis im Ausland in Europa vor allem in Frankreich. Aber auch in Australien und den USA. Heutzutage kauft jeder bei Aldi ein. Arbeitslose genauso wie leitende Angestellte. Es gibt sicher kaum einen Deutschen, der noch nie bei Aldi war. Auch Prominente gestehen ihre Liebe zu Aldi.
Und die große Plastiktüte mit A wurde sogar zum modischen Accessoire geadelt. In der Tat haben die Deutschen eine innige Beziehung zu diesen Tempeln der billig Kultur entwickelt. Aldi ist zum Symbol für ein einfaches Leben ohne überflüssiges Tralala geworden. Eine Geisteshaltung, die gut zu den Deutschen passt. "Aldi ist Deutschland und Deutschland ist Aldi" schrieb vor einigen Jahren der Spiegel.
Das Modell wurde bald kopiert und schnell wurden Discounter in Deutschland zur norm. Ihr Marktanteil liegt bei 40 Prozent. In Frankreich hingegen nur zwischen 10 und 15 Prozent. Das Credo billiger um jeden Preis als ich auf andere Bereiche ausgedehnt in Deutschland wie auch anderswo. Es hat eine wahre Revolution in der Konsumwelt ausgelöst. Für die es sogar ein Wort gibt, Aldisierung.
Die Aldi Sage hat eine Kehrseite. Die Firma ist an allmächtige Riesenkonzern geworden. Der alles kontrolliert. Immer wieder berichtet die Presse über einen höllischen Arbeitsrhythmus, den Druck durch die Manager über das Sespannte Verhältnis zu den Lieferanten und so weiter.
Bei Aldi gibt es gleich mehrere strichcodes auf den Produkten, damit die Kassiererin keine Zeit beim umdrehen verliert. Das pedantische Management ist nicht nur den Kunden zugute gekommen. Es hat vor allem Theo und Karl Albrecht zu den reichsten Männer Deutschlands gemacht.
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