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2022-09-03
Mit seinen Reformen läutete er das Ende des Kalten Krieges ein: Michail Gorbatschow ist tot.
Der letzte Machthaber und Präsident der Sowjetunion ist im Alter von 91 Jahren in Moskau gestorben.
Mitte der 1980er Jahre rief Gorbatschow »Glasnost« und »Perestroika« in der Sowjetunion aus,
zu Deutsch: Offenheit und Umgestaltung, also mehr politische und wirtschaftliche Freiheiten.
Wir brauchen mehr Unternehmertum, mehr Demokratie,
mehr Organisation und Disziplin,
dann können wir die "Perestroika" (Umgestaltung) auf Hochtouren bringen
und der Entwicklung des Sozialismus neue Impulse geben.
Ebenfalls 1987 unterzeichnete Gorbatschow gemeinsam mit US-Präsident Reagan ein Abrüstungsabkommen für atomare Mittelstreckenraketen, der Kalte Krieg ging zu Ende.
Gorbatschow gilt damit als einer der Väter des Mauerfalls und der deutschen Wiedervereinigung.
»Gorbi« wurde im Westen zu einer Ikone.
Der Politiker mit Muttermal trat sogar in einem Werbespot für eine US-Pizza-Kette auf.
Es ist Gorbatschow.
Seinetwegen haben wir ökonomische Verwirrungen.
Seinetwegen haben wir Möglichkeiten.
Heil Gorbatschow.
Heil Gorbatschow.
Viele Russen dagegen sind keine Gorbatschow-Fans.
Sie kreiden ihm bis heute den Zerfall der Sowjetunion an.
Als 1989 pro-demokratische Proteste im Ostblock aufkamen, verzichtete Gorbatschow auf den Einsatz von Gewalt, nach und nach erklärten die Sowjetrepubliken ihre Unabhängigkeit.
Gorbatschow selbst wurde nach dem gescheiterten kommunistischen Putschversuch in Moskau von Boris Jelzin entmachtet.
Am 25. Dezember erklärte er seinen Rücktritt.
Wladimir Putin wurde von Gorbatschow während seiner ersten beiden Amtszeiten unterstützt.
2011 dann kritisierte Gorbatschow ihn im SPIEGEL-Gespräch.
»Putin will an der Macht bleiben, aber nicht, um endlich unsere dringendsten Probleme zu lösen: Bildung, Medizin, Armut.
Das Volk wird nicht gefragt, die Parteien sind Marionetten des Regimes.«
Die Ukraine hat Gorbatschow allerdings immer als legitime Einflusssphäre Russlands betrachtet.
Wenige Monate nach der russischen Annexion der Krim gab er den USA die Schuld an den Spannungen zwischen Russland und dem Westen.
In Amerika hat man sich dem Gefühl hingegeben, das sie alle Sieger seien.
Als wenn sie irgendetwas ohne uns hätten erreichen können.
Ich habe oft, bei Vorträgen in Amerika, an John F. Kennedy erinnert.
Er sagte einmal über die Sowjetunion, über die sowjetischen Menschen:
Man darf sie nicht dämonisieren.
Sie sind genauso wie wir.
Aber Amerika kann nicht ohne Feind leben.
Die USA müssen ja zeigen, warum sie ein großes Militärbudget brauchen.
Michail Gorbatschow hat seinerzeit die Welt verändert.
Von der damaligen Entspannung zwischen Ost- und Westmächten ist heute kaum noch etwas zu spüren.
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