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2021-07-05
Mit ihrer ersten Weihnachtskampagne wollte die "Coca-Cola Company" nicht nur dem Weihnachtsmann ein eigenes Image verpassen, sondern auch eine neue Zielgruppe gewinnen: nämlich Kinder. Erst später wurde klar, wie gesundheitsschädigend die Unmengen an Zucker in dem Getränk eigentlich sind.
Umso ironischer, dass die Coca-Cola ganz früher mal ein Medikament sein sollte. Noch ein paar Karottensamen, einige Wacholderbeeren und ein wenig Zwerg-Holunder.
So muss es geklungen haben, wenn der Student John Stith Pemberton ein Medikament gegen Nierenentzündung zusammenbraute. Das entsprechende Rezept zu beherrschen, war Teil seiner medizinischen Ausbildung.
Durch heilende Kräuter und Dampfbäder sollte der Körper von Giften, und so die Patienten von ihren Leiden befreit werden. Schon mit 19 Jahren hielt der junge Mann dann seine Lizenz als sogenannter "Steam Doctor" in den Händen.
Doch Pemberton wollte nie Arzt werden. Stattdessen machte er einen Drogerieladen und Großhandel auf und verkaufte dort die Zutaten für pflanzliche Heilmittel sowie allerlei.
Schon immer begeisterte sich der Mann für die Zusammensetzung von Medikamenten und träumte davon, mit eigenen Rezepten ein Vermögen zu machen. Bereits im Alter von 24 Jahren soll er über sogenannte Markenprodukte und künstliche Lebensmittel nachgedacht haben.
Mit seinen wilden Ideen überzeugte er viele Geldgeber, die dann am Ende leider vergebens auf ihren Anteil warteten. Doch sein Erfindergeist wurde erst mal gebremst.
Die wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen den Nord- und Südstaaten und die Frage, ob die Sklaverei abgeschafft werden sollte, entfachten einen tödlichen Konflikt. Mehr als 600.000 Soldaten verloren im Amerikanische Bürgerkrieg ihr Leben.
Pemberton, der als Leutnant diente, soll Messerstiche und Pistolenschüsse abbekommen haben. In jedem Fall aber erlitt er schwere Verletzungen. Im Lazarett verabreichte man ihm wohl Morphium gegen die Schmerzen.
Viele Quellen gehen davon aus, dass Pemberton morphiumsüchtig zurück nach Hause kehrte. So wie ihm ging es vielen Kriegsveteranen, die sich unfreiwillig an den euphorisierenden Zustand und die wohlige Wärme gewöhnt hatten.
Trotzdem liefen die Geschäfte gut. Seine Labore wurden vom Staat Georgia genutzt, um Untersuchungen durchzuführen. Und Pemberton feierte seinen ersten Erfolg mit einem selbst entwickelten Hustensaft.
Und trotzdem wird Pemberton seine Sucht wohl zu schaffen gemacht haben, denn die Morphiumdosierung muss ständig erhöht werden. Entzugserscheinungen wie Zittern, Schweißausbrüche, Schmerzen und Durchfall gehören auch dazu.
Der Mediziner soll sich deswegen in den Kopf gesetzt haben, eine Arznei zu entwickeln, die ihn und alle anderen Kriegsveteranen von der Morphiumsucht befreit. Große Hoffnung sah er in den Blättern des Kokastrauchs, die damals extrahiert bereits als Betäubungsmittel genutzt wurden.
Zu der Zeit galt Kokain noch als absolut harmlos. Sie steigert die Intelligenz und verschafft eine Kraft, als ob die Körper von einer äußeren Macht besessen wäre. Soll Pemberton gedacht haben.
Hinzu kamen Portwein sowie weitere tropische Pflanzen: die koffeinhaltige Kolanuss und die luststeigernde Damiana-Pflanze. Pembertons "French Wine Coca" war geboren.
Mhm, ob dieses Gebräu tatsächlich als Morphiumersatz taugte? Die Frage wird leider nirgends beantwortet, erfolgreich war die vermeintliche Medizin trotzdem. Nur eben nicht lange.
Denn kurz darauf wurde in Atlanta ein Alkoholverbot ausgerufen. Der vorläufige Todesstoß für Pembertons "French Wine Coca" war zugleich der Startschuss für die Coca-Cola, wie wir sie heute kennen.
Mittlerweile verfügte Pemberton über ein stattliches Haus, welches all seine Bedürfnisse befriedigte. Das Rezept seine vermeintlichen Medikaments wollte er anpassen, um daraus einen massentauglichen Softdrink zu machen.
der durch Koffein und Kokablätter überzeugte. Doch das synthetische Koffein war wohl ungenießbar. Mit Karamell imitierte er die dunkle Farbe des ursprünglichen Portweins.
Die süße des Zuckers galt es, zu balancieren. Wie ein Besessener soll er die Nacht zum Tag gemacht haben. Er vergaß sogar zu essen.
Beigemischt wurden auch Öle der verschiedensten Früchte, Kräuter und Bäume aus aller Welt. In der Zwischenzeit hatte Pemberton, gemeinsam mit drei Geschäftsmännern, die "Pemberton Chemical Company" gegründet.
Sein neuer Partner Frank Robinson soll die zündende Idee für den eingängigen Namen gehabt haben. Verkauft wurde der dunkle Sirup in den sogenannten "Soda Bars".
Übrigens, der Legende nach, wurde hier eines Tages versehentlich Kohlensäure beigemischt. Doch der große Erfolg blieb aus. Uns so setzte man schon damals auf eine aggressive Marketingstrategie.
Frank Robinson hatte nicht nur den Namen erfunden, er war es auch, der den unverwechselbaren Schriftzug und somit das Logo entwickelte. Zeitgleich erkrankte Pemberton an Magenkrebs. Ich glaube nicht, dass ich dieses Bett je wieder verlasse. Soll er gesagt haben.
Höchstwahrscheinlich war er zudem in Geldnot, denn er begann, die Rechte an Coca-Cola nach und nach zu verkaufen. In den folgenden Monaten sollten diese unzählige Male den Besitzer wechseln, selbst Schulden wurden damit getilgt. Schlussendlich landeten sie aber in den Händen von Asa G. Candler.
Er gründete vier Jahre später die "Coca-Cola Company". Unter ihm feierte das Getränk seine ersten großen Erfolge. Es dauerte nicht lang, bis auch das Kokain aus der Rezeptur verschwand.
Und John Stith Pemberton? Der starb, ohne jemals von alldem zu erfahren. Was heutzutage hinter verschlossenen Türen vor sich geht und wie Coca-Cola zur globalen Umweltverschmutzung beiträgt, seht ihr bei "Simplicissimus".
Und eine weitere interessante Biografie ist hier ebenfalls verlinkt. Bis zur nächsten Inspiration! "Der Biograph".
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