德语助手

Warum brennt einem der Mund, wenn man eine scharfe Chilischote isst?
Und wie mildert man das Brennen?

Warum tränen einem die Augen von Wasabi?
Und wie scharf ist das schärfste Gewürz?

Aber von vorne, was ist Schärfe überhaupt?

Obwohl wir oft sagen, dass etwas scharf schmeckt, ist Schärfe eigentlich kein Geschmack wie süß, salzig oder sauer.

Stattdessen aktivieren bestimmte Stoffe in scharfem Essen gewisse sensorische Neuronen, die polymodalen Nozizeptoren.

Diese sind überall auf deinem Körper.
Auch im Mund und der Nase.
Diese Rezeptoren werden auch bei starker Hitze aktiviert.

Isst du also eine Chilischote, hast du das brennende Gefühl, weil dein Gehirn denkt, dein Mund würde tatsächlich brennen.

Mentholhaltiges löst das Gegenteil aus.
Die kühle minzige Substanz aktiviert deine Kälterezeptoren.

Werden die Hitzerezeptoren aktiviert, glaubt dein Körper, gefährlicher Hitze ausgesetzt zu sein und reagiert entsprechend.

Du fängst an zu schwitzen und dein Herz schlägt schneller.

Chili löst im Körper die gleiche Reaktion aus wie die meisten anderen Bedrohungen.

Vielleicht hast du auch gemerkt, dass es unterschiedliche Arten von Schärfe gibt.
Die Inhaltsstoffe machen den Unterschied aus.

Capsaicin und Piperin in schwarzem Pfeffer und Chili bestehen aus großen, schweren Molekülen, den Alkylamiden, die größtenteils im Mund zurückbleiben.

Senf, Meerretich und Wasabi enthalten kleinere Moleküle, die Isothiozyanate, die leicht in die Nebenhöhlen gelangen.

Deshalb brennt Chili im Mund und Wasabi eher in der Nase.

Das Standardmaß für die Schärfe ist die Scoville-Skala, die angebt, wie stark der Kapsaizingehalt verdünnt werden muss, bis die Schärfe für Menschen nicht mehr wahrnehmbar ist.

Eine milde Paprika hat einen Scoville-Wert von 0, Tabasco-Soße kommt auf etwa 1200 bis 2400.

Im Kampf um die schärfste Chilischote haben sich zwei Sorten hervorgetan.

Die Trinidad Moruga Scorpion und die Carolina Reaper.

Diese Sorten haben Werte zwischen 1,5 und 2 Millionen Scoville, ungefähr halb so viel wie Pfefferspray.

Warum würde man etwas essen wollen, das so starke Schmerzen verursacht?

Niemand weiß genau, wann oder warum Menschen angefangen haben, Chilis zu essen.

In Gräbern haben Archäologen Gewürze wie Senf gefunden, die bis zu 23.000 Jahre alt sind.

Unklar ist, ob diese als Nahrungsmittel, Medikamente oder Schmuck verwendet wurden.

In einem 6.000 Jahre alten Topf mit Fisch- und Fleischresten fand man auch Senf.

Laut einer Theorie dienten scharfe Gewürze zum Abtöten von Bakterien.

Studien zufolge wurden diese vor allem in wärmeren Klimazonen verwendet, wo es auch mehr Mikroben gibt.

Aber warum wir uns bis heute scharfes Essen antun, ist immer noch ein Rätsel.

Für manche Menschen ist scharfes Essen wie eine Achterbahnfahrt.

Sie mögen den Kick, auch wenn das Gefühl zunächst unangenehm ist.

Wer gerne scharf isst, findet angeblich auch mehr Gefallen an anderen adrenalinreichen Aktivitäten wie dem Glücksspiel.

Die Vorliebe für scharfes Essen könnte sogar genetisch bedingt sein.

Falls du deine Toleranz für Scharfes steigern möchtest,
vergiss nicht, einigen Studien zufolge wird der Schmerz nicht weniger, sondern nur erträglicher.

In der Tat stellte man fest, dass Menschen, die gerne scharf essen, das Brennen nicht als weniger schlimm empfinden als die anderen.
Sie mögen wohl nur den Schmerz etwas mehr.

Also heiz deinen Hitzerezeptoren ein, so viel wie du willst.
Aber denk daran, brennen wird es immer.

Möchtest du weitere Tipps?
Abonniere unseren Kanal und verpasse nie mehr die Möglichkeit, etwas Neues zu lernen!