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2022-10-18
Johannes Vermeer zählt tatsächlich zu den berühmtesten Maler der Welt.
Seine Werke sind rar und jedes Museum, das einen von Vermeer besitzt, stellt diesen gerne in den Mittelpunkt.
Poetische Ruhe und Sinnlichkeit der Farben erzielen eine Stimmung von großer Eleganz und Harmonie.
Alles scheint gleichmäßig verteilt und punktgenau komponiert.
Vermutlich nutzte Vermeer technische Hilfsmittel, unter ihnen wohl auch die Camera obscura, um die akkurat aufgebauten Innenräume im Entwurf anzulegen.
Genau wie in der „Malkunst“ hat Johannes Vermeer fast ausschließlich Szenen geschildert, in denen eigentlich nichts passiert.
Ein Mädchen schläft am Tisch.
Ein Mädchen trinkt ein Glas Wein mit einem Offizier.
Ein Mädchen liest einen Brief.
Außerdem hat er wahnsinnig wenig produziert.
Wir kennen heute noch 35 Bilder von ihm.
Aus Dokumenten lässt sich erschließen, dass insgesamt vielleicht 45 Bilder von ihm gegeben hat.
Das ist wahnsinnig wenig.
Er hat wahnsinnig langsam gemalt.
Er hat nur ungefähr 20 Jahre lang gearbeitet.
Er ist relativ jung gestorben und hat ungefähr zwei Bilder pro Jahr gemalt.
Und dann gab es in Delft einen Sammler, der besaß über 20 dieser Bilder.
Also ein Sammler, der das halbe Schaffen von Vermeer über sich zu Hause hatte.
Und diese Konzentration auf einen kleinen Abnehmerkreis in diesem kleinen Städtchen Delft hat dazu geführt, dass er keinen internationalen Ruhm zu Lebzeiten erworben hat.
Die Wiederentdeckung Vermeers begann 1850.
Die aufkommende Fotografie und der Impressionismus interessierten sich sehr für optische Effekte und täuschend echte Raumdarstellungen.
Dem Genre, in dem Vermeer durch die Wahl seiner Perspektiven und die beinahe magische Qualität in der Darstellung von Licht, eine unerreichte Meisterschaft erlangte.
Bei wem der Holländer sein Handwerk lernte, ist nicht gesichert.
Wahrscheinlich war er Autodidakt.
Er hatte keine Werkstatt und malte seine Bilder ganz allein.
Im 19. Jahrhundert, als Vermeer derartig vergessen war, dass man die Signatur, mit der man nichts mehr anfangen konnte, übermalt hat, also unsichtbar gemacht hat.
Und das Bild in einer anderen Stelle, nämlich unten am Schemel des Malers, fälschlich mit Pieter de Hooch signierte, also einem Künstler, der im 19.Jahrhundert höher im Kurs stand.
Zu dieser Zeit hätte man das Bild beschrieben als „der Künstler im Atelier“ oder „Maler und Modell“.
Das ist auf den ersten Blick auch völlig richtig, aber die Kombination und Komposition der ganz bewusst gewählten Bildgegenstände ergeben einen weitergehenden Sinn.
Der Vorhang spielt auf den Wettstreit zwischen den Künstlern Zeuxis und Parrhasius an.
Während Zeuxis Trauben derart naturgetreu wiederzugeben, verstand das Vögel diese anpickten, malte Parrhasius einen Vorhang so täuschend, dass Zeuxis diesen beiseite ziehen wollte, um das ganze Bild betrachten zu können.
Das Mädchen mit Lorbeerkranz, Naturtrompete und Buch stellt die Muse Clio dar, welche die Ruhmestat der Geschichte hinausposaunt.
Und für den übten holländischen Bildbetrachter des 17. Jahrhunderts ist durch die ganze Ausstaffierungen dieses Raumes,
also der kostbare Marmorfußboden mit belgischem Marmor schwarz und weiß, der völlig unbezahlbare Kronleuchter
und auch die außerordentlich elegante Kleidung, in der der Künstler dort sitzt, schon klar, dass das jetzt keine real dargestellte Situation ist.
So arbeitet der Maler, um Clio, die Muse der Geschichte darzustellen, sondern dass das ganze in dieser kostbaren, wohldurchdachten Aufmachung eben eine Allegorie ist,
in der eine verrückte Reform, über den Ruhm der Malerei, der holländischen Malerei gesprochen wird, die wiederum zum Ruhm des Landes beiträgt.
Die „Malkunst“ nimmt im Werk Vermeers eine Ausnahmestellung ein.
Trotz finanzieller Schwierigkeiten war es das einzige Gemälde, welches sich auch nach dem Tod des Künstlers in seinem Haus befand.
Wohl kaum, weil sich niemand dafür interessierte, sondern weil es vermehrt als Visitenkarte seines Könnens, eben seiner „Malkunst“ behalten hat.
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