德语助手
2023-08-21
Wenn Marianne sich diese WhatsApp-Nachrichten durchliest, kann sie es immer noch nicht fassen.
Ihren richtigen Namen möchte sie nicht nennen, aus Scham.
Denn die Frau aus Niedersachsen ist Opfer einer neuen Betrugsmasche geworden.
2500 Euro: futsch.
Ich hab fast geheult, weil ich so entsetzt war, dass ich darauf reingefallen bin.
Wo man doch eigentlich sagt, müsstest du wissen in deinem Alter.
Es ist ärgerlich, es ist bitter, für mich viel Geld.
Rückblick.
Vor wenigen Wochen bekommt Marianne eine WhatsApp-Nachricht mit unbekannter Nummer, angeblich von ihrer Tochter.
Hallo Mama, ich hab Pech gehabt.
Das Handy ist runtergefallen, Display kaputt.
Deshalb neues Handy, neues Handy besorgt und neue Nummer.
(Es) ist nichts Ungewöhnliches.
Ihre vermeintliche Tochter schreibt, sie müsse dringend eine Rechnung bezahlen, aber habe keinen Zugriff auf ihr Online-Banking.
Sie bittet die Mutter um Hilfe.
Marianne überweist 2500 Euro auf das in der Nachricht angegebene Konto.
Dann kam, du kriegst dein Geld morgen wieder, also zurücküberweisen.
Das hat den letzten Skrupel oder Ängste oder Verdacht gar nicht aufkommen lassen.
Fatal, denn es sind skrupellose Kriminelle, die diese Nachricht wahllos an Tausende von Handynummern schicken.
Oft mit Erfolg, beobachtet Frauke Hannes vom LKA.
In Hamburg haben Betrüger mit dieser Masche schon eine halbe Million Euro erbeutet, allei n in diesem Jahr.
Die Betrüger sind leider grundsätzlich professionell, weil es das ist, was sie jeden Tag machen.
Sie arbeiten diese Betrügereien, diese Geschichten extra aus und professionalisieren sich.
Sie werden also immer besser.
Wenn es nicht klappt, egal, kontaktieren sie den Nächsten.
Wenig später spricht Marianne mit ihrem Sohn.
Dem ist sofort klar, seine Mutter ist auf einen dreisten Betrug hereingefallen.
Marianne erstattet Anzeige, will bei ihrer Bank die Überweisung zurückholen.
Doch keine Chance, denn der Empfänger muss der Rückbuchung zustimmen.
Ich werde nicht die Einzige sein, die um ihr Geld gebracht wurde.
Wenn immer wieder Rückrufe kommen von anderen Banken, da muss doch die Bank merken, hier stimmt was nicht.
Spätestens da müssen sie sich das Konto oder den Kontoinhaber genauer angucken.
Laut Bankenrecht können Überweisungen aber grundsätzlich nicht zurückgeholt werden.
Mariannes Geld geht auf ein Konto bei der Solaris-Bank.
Der Empfänger stammt vermeintlich aus Irland.
Wir fragen bei der Bank nach.
Wie überprüft man hier die Identität eines potentiellen Kunden?
Wir bekommen keine Antwort.
Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat das Verfahren inzwischen eingestellt, wegen mangelnder Aussicht auf Erfolg.
So enden Strafanzeigen häufig.
Wir können natürlich den Weg von der Überweisung bis zu dem Konto, sagen wir mal als Beispiel Irland, das können wir verfolgen.
Das Problem ist nur, dann gehen weitere Überweisungen entweder in diesem Land weiter oder sogar wieder weiter ins Ausland.
Sodass eine Verfolgung dieses Geldes unfassbar schwierig wird.
So wie bei Familie Bunjes.
Auch sie hat durch Online-Banking-Betrug viel Geld verloren.
2400 Euro.
Rückblick.
Thomas Bunjes ist mit dem Auto unterwegs, als sein Handy klingelt.
Der Mann am Telefon gibt sich als sein Bankberater aus.
Die Nummer im Display ist tatsächlich die seiner Bank.
Der hat mir erzählt, ob ich eine größere Überweisung angeleiert hätte und wo noch eine Bestätigung fehlt.
Der Täter behauptet, Betrüger hätten von Thomas Bunjes Konto Geld abgehoben.
Dabei hat sich der Anrufer selbst längst Zugang zu dem Konto verschafft.
Thomas soll in seiner Online-Banking-App eine Tarnen bestätigen.
Dadurch würde er die Überweisung rückgängig machen, sein Geld schützen.
Dadurch, dass er sehr vertraulich wirkte,
hab ich gesagt, muss was dran sein,
ist die Nummer der Bank, ist ein Bankberater.
Dann hab ich das bestätigt.
Doch dann kommen Thomas' Zweifel.
Er ruft seine Bank an.
Schnell wird klar, die Täter haben die Telefonnummer der Bank manipuliert.
Thomas hat mit der Push-Tarn eine Überweisung auf das Konto der Betrüger freigegeben.
Über 2400 Euro.
Die Bank würde sich niemals seinen Leuten persönlich per Telefon melden oder über E-Mail melden.
Und eine Nachricht rausgeben, dass man eine Überweisung tätigen sollte.
Wenn ich so eine Aufforderung bekomme per Mail, per WhatsApp oder sogar per Telefon, würde ich mich an meine Bank wenden.
An meine Hausbank, um dort nachzufragen.
Die Bunjes lassen ihr Konto sperren.
Doch das Geld ist bereits abgebucht und damit weg.
Wir fragen bei der Sparkasse nach: Was ist da schiefgelaufen? Wie sicher ist ihr System?
Die Bank schreibt, die App biete ...gegen mögliche Phishing-Angriffe effektiven Schutz.
In einem Schreiben an Familie Bunjes drückt die Bank ihr Bedauern aus, man könne aber nichts erstatten.
Wir hätten uns mehr Unterstützung gewünscht, mehr Entgegenkommen, mehr Verständnis.
Sowohl Familie Bunjes als auch Marianne wurden Opfer von professionellen Betrügern.
Aber die Abzockfallen lauern auch an der Haustür, und zwar ganz legal.
So wie bei Kerstin Fölster.
Vor knapp drei Monaten klingelt es an der Haustür von Kerstin Fölster.
Draußen steht eine Frau, die im Namen von Vattenfall einen Strom- und Gasvertrag verkaufen will.
Meine Mutti hat einen Pflegegrad drei, ist schon seit Jahren schwer an Demenz erkrankt.
Meine Mutti weiß weder, dass sie Gas hat, noch, was man damit macht.
Letztendlich konnte sie damit überrumpeln und die Verträge machen.
Nichtsahnend unterschreibt die alte Dame.
Dazu kommt, mit ihrer Unterschrift erteilt sie Vattenfall die Erlaubnis, ihre alten Verträge bei einem lokalen Anbieter zu kündigen.
Am Abend findet Kerstin die Unterlagen in der Wohnung ihrer Mutter.
Sie kann die neuen Verträge noch widerrufen.
Doch die Kündigung beim alten Gasanbieter lässt sich nicht stornieren.
Ist das wirklich rechtens?
Das fragen wir Jan Bornemann, Experte für Energieverträge.
Ich kann zwar immer Verträge widerrufen.
Ich muss aber bedenken, wenn ich gleichzeitig den Auftrag zur Kündigung gebe, kann ich die Kündigung nicht zurücknehmen.
Es ist zwar möglich, dass man sich mit dem Anbieter einigt.
Aber das ist eine freiwillige Sache.
Das ist ein neuer Vertrag, den die Parteien schließen.
Für Kerstin Fölster ist diese Regelung besonders ärgerlich.
Ihre Mutter ist nun in den Grundversorgungstarif gerutscht, zahlt ordentlich drauf.
Vorher hat sie 60 Euro im Monat bezahlt.
Jetzt habe ich es auf 100 Euro festlegen lassen.
Sie kann es jetzt bezahlen.
Aber bei uns steht eine Pflegeeinrichtung an.
Dann muss man gucken, dass man die Gelder zusammenhält.
Wir fragen bei Vattenfall nach.
Wie konnte die Mitarbeiterin der alten Dame so dreist neue Verträge andrehen?
Das Unternehmen entschuldigt sich für den Vorfall.
Mitarbeitende hätten in diesem Fall die Anweisung, keinen Vertrag abzuschließen.
Die Mitarbeiterin werde sich für das Vertrag verantworten müssen.
Vattenfall will außerdem eine Entschädigung anbieten.
Kerstin Fölster will nachträglich die Geschäftsunfähigkeit ihrer Mutter nachweisen lassen.
Mit einem ärztlichen Attest.
So könnte sie doch noch in ihren alten Vertrag zurückkommen.
Egal, ob per WhatsApp, am Telefon oder an der Haustür.
Es gibt neue böse Fallen.
Lieber einmal mehr kritisch hinterfragen, wer da was von einem will.
Meine Geschichte wurde betitelt als modernes Märchen.
In einer Woche haben wir 13.000 Euro gemacht.
Ich hab jeden Tag gespielt, jedes große Event.
Diese Bitcoin hat einen Wertanstieg gehabt.
Da hat 200.000 Euro gewonnen, da 300.000 Euro.
Jeder macht Fehler, und das ist bei uns passiert.
沙发还没有被抢走,赶紧过来坐会吧