德语助手
2023-02-03
Sun Tzu sagte, der Krieg ist von großer Bedeutung für den Staat.
Es ist der Ort des Todes und des Lebens, der Weg des Überlebens oder der Auslöschung.
Man kann nicht anders, als ihn zu studieren.
Als diese Zeilen in China während der Zeit der kriegerischen Staaten rund 500 Jahre vor Christus geschrieben wurden,
gab es keinen Zweifel daran, dass sie den damaligen Alltag widerspiegelten.
Und dennoch, selbst tausende von Jahren später werden sie von militärischen Anführern, Politikern und Geschäftsleuten überall auf der Welt gelesen.
Lassen wir uns herausfinden, warum?
Ich bin Felix und willkommen zu Battlefields.
Zwischen der Zeit, als die Dynastie der Shang im Chaos versank und dem Aufstieg des ersten Kaisers existierte eine Ära,
in der sich zahllose kleine Königreiche untereinander um die Vorherrschaft bekriegten.
Trotz der Tatsache, dass es eine Zeit der blutigen Bürgerkriege war,
wurden gerade in diesen Jahrhunderten bedeutende Innovationen eingeführt,
die China bis in die Modernen hinein prägen würden.
Konfuzius verfasste seine Analekte.
Lao Tse schrieb, dass Dao De Jing und Han Fei wurde zum Vater des Legalismus.
Und im Staat der Wu schreibt ein Feldherr mit dem Namen Sun Wu,
später unter dem Ehrenvollnamen Sun Tse bekannt.
Eine Abhandlung mit dem Titel Meister Suns militärische Methoden besser bekannt im Westen als die Kunst des Krieges.
Abgesehen von seinem Namen ist über Sun Wu nichts mit absoluter Sicherheit bekannt.
Selbst das Jahrhundert in dem er lebte ist umstritten.
Die Überlieferungen geben an, dass er von 544 bis 496 v. Chr. gelebt haben soll, was in die zeitliche Ära des Frühlings und des Herbstes einzuordnen ist.
Doch die angegebenen Taktiken und die Anzahl der Männer auf dem Schlachtfeld scheinen eher auf die Zeit der kriegerischen Staaten zuzutreffen.
Historiker Sima Qian, der Jahrhunderte später seine Werke verfasste, behauptet,
dass die Armee der Wu durch das Kommande und das taktische Können Sun Tzus den Sieg in der Schlacht von Boju davontrugen.
Doch frühere Quellen über die Kampfhandlungen erwähnen ihn überhaupt nicht.
Kurz gesagt, wer genau die Kunst des Krieges schrieb, ist ein Rätsel, das vermutlich durch den Nebel der Geschichte ungelöst bleiben wird.
Vielleicht ist es das Beste, wenn man die Texte nicht unbedingt nur einem Autor zuordnet,
sondern sie als ein Sammelwerk von jahrhunderteralten langen Wissen ansieht, das von vielen verschiedenen militärischen Anführern gesammelt wurde.
Wer das Buch nicht kennt, wird wahrscheinlich eine schwere, komplizierte Monographie erwarten und vom tatsächlichen Umfang überrascht sein.
Da es nur 13 kurze Kapitel enthält, kann man es in weniger als nur einer Stunde komplett von vorne bis hinten durchlesen.
Einzelne Kapitel behandeln Themen wie Strategie des Angriffs, Manövrieren der Armee, Angriff mit Feuer und der Einsatz von Spionen.
Also die Art von Kapiteln, die man von einem militärischen Lehrbuch erwartet.
Die Besonderheit ist jedoch, dass das Buch davon absieht, detaillierte Instruktionen über Strategie und Taktik zu lernen im Sinne einer Betriebsanleitung.
Stattdessen beschränkt es sich auf generelle Prinzipien.
Er wartet deshalb nicht alleine mit Hilfe dieses Buches ein General der Kriegerischen Staaten zu werden.
Doch diese grundlegende, fast philosophische Rangehensweise ist genau das, was es zu zeit- und ortlos anwendbar macht.
Selbst im 21. Jahrhundert.
Nun, was sind die Grundkonzepte des Buches?
Ein Hauptthema, welches bereits im ersten Kapitel behandelt wird und immer wieder auftaucht, ist das des Wissens.
Wissen über sich selbst, Wissen über andere, Wissen über Verfahren und Wissen über unkontrollierbare Umstände.
Kennst du deinen Gegenüber und dich selbst, dann droht dir in 100 Schlachten keine Gefahr.
Kennst du nur dich selbst, nicht aber den anderen, dann erwarte für jeden Sieg eine Niederlage.
Kennst du weder dich selbst noch den anderen, droht dir in jeder Schlacht eine Niederlage.
Sun Tzu sagte später einmal so bezeichnend, die siegreiche Armee ist zuerst siegreich und führt dann die Schlacht.
Die besiegte Armee beginnt zuerst den Kampf und sucht dann den Sieg.
Demzufolge predigt Sun Tzu, die Notwendigkeit, den Gegner zu täuschen, um ihn damit den Vorteil des Wissens zu berauben.
Kriegsführung ist die Kunst der Täuschung.
Bist du auch fähig, so erscheine unfähig.
Wenn in Bewegung, so erscheine still.
Wenn du nahe bist, so scheine fern.
Wenn der General sich und sein Armee undurchschaubar macht, dann kann sich kein Feind gegen ihn vorbereiten.
Um diesen größten Vorteil zu erlangen, muss der General nicht nur gewöhnliche Methoden nutzen,
also erwartbare Praktiken, deren Effektivität erwiesen ist, jedoch niemanden überraschen wird,
sondern auch unorthodoxe Mittel, die ungewöhnlich sind und mit denen er schließlich den Sieg erlangen wird.
Wie mit allen von Sun Tzus Methoden sind die Konzepte unterschiedlich anwendbar und bauen aufeinander auf und verändern sich.
Das, was einst ungewöhnlich erschienen kann bald gewöhnlich werden, und das, was jetzt normal ist, wird vielleicht einmal überraschend.
Ein mögliches Feld, um diese Konzepte außerhalb der militärischen Welt anzuwenden, ist beispielsweise die Kunst.
Man muss die Regeln der Perspektive verstehen, Kontraste und Komposition verstehen, um technisch zu bestehen.
Doch man muss auch jenseits dieser Regeln arbeiten und erfinderisch originell arbeiten, um ein wahrhaftes Meisterwerk zu kreieren.
Kenne die Regel, bevor du sie brichst.
Das ist übrigens kein Zitat von Sun Tzu.
Wieder einmal sind wir zurück beim Wissen.
Doch von all den Lehren, die die Kunst des Krieges beinhaltet, ist das Konzept des umfassenden Sieges vielleicht das bedeutendste.
Dennach empfiehlt Sun Tzu, dass man nicht durch den direkten Angriff und die totale Zerstörung des Feindes den Sieg erringen soll,
sondern den Gegner stattdessen lieber ohne Schaden verwandeln soll.
Und zwar vom obersten Befehlshaber bis hin zur kleinsten militärischen Einheit.
100 Siege in 100 Schlachten ist nicht das angestrebte Ziel.
Das angestrebte Ziel sollte es sein, die Armee des Feindes zu besiegen, ohne zu kämpfen.
Und so attackiert der fähigste General seines Feindes Strategie.
Der nächste beste Weg ist es, die Allianzen seines Feindes anzugreifen.
Der schlechteste Weg ist es, die befestigten Städte anzugreifen.
Dass diese Worte aus dem Mund eines Militärstrategen aus der Zeit der Bürgerkriege stammen,
mag überraschend sein, war doch selbst Sun Tzu keinesfalls ein Pazifist, wie andere Passagen des Buches deutlich machen.
Jedoch sollte nach seinem Verständnis nur der Kampf gesucht werden, wenn der Sieg bereits im Kopf des Feldherren feststeht.
Die Schlacht so schnell und schmerzlos wie nun möglich zu führen, ist das wahre Können.
100 Siege würde das eigentliche Kämpfen überflüssig machen.
Auf die moderne Geschäftswelt übertragen rät uns Sun Tzu dazu, immer die Win-Win-Strategie zu suchen.
Betrachtet man die vielen Konflikte auf dieser Welt, so scheint dies ein Ratschlag zu sein, der nur allzu oft missachtet wird.
Jede Zusammenfassung von der Kunst des Krieges kann dem gesamten Text nicht gerecht werden.
Mit seinen vielen prägnanten Zitaten, jedes mit seinen versteckten Bedeutungen, Mehrdeutigkeiten und seinen zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten, die man für jede seiner Passagen finden kann.
Um das Werk wirklich zu verstehen, muss man es wohl mehrfach durchlesen.
Vielleicht ist es sogar nützlich, sich einmal die vielen verschiedenen Übersetzungen und die dazugehörigen Kommentare anzusehen, um die vielen Interpretationen in Betracht zu ziehen.
Nach all dem klingt die Kunst des Krieges fast schon esoterisch.
Doch für den größten Teil ist es das gar nicht.
Viele der Konzepte entspringen eigentlich dem gesunden Menschenverstand, doch selten wurden sie so eloquent und poetisch auf den Punkt gebracht wie hier.
Vielleicht ist das der Grund, warum sie so großen Einfluss auf die militärische Führung von Cao Cao und Mao Zedong hatte und noch heute überall auf der Welt gelesen wird.
Wie die Kunst der Kriegsführung in verschiedenen Zeitepochen dann umgesetzt aussieht und wie sehr sich die einzelnen Parteien an das Kriegshandbuch gehalten haben,
seht ihr, wenn ihr hier oben auf unsere Battlefields Playlist klickt.
Doch, was glaubt ihr?
Kann ein Buch, das vor tausenden von Jahren geschrieben wurde, noch heute von Nutzen sein?
Oder sollten wir daran denken, dass diese Lehren für ein ganz anderes Publikum einer völlig anderen Zeit gedacht waren?
Für euch, die den Text gelesen haben, konntet ihr die Weisheiten im Alltag anwenden?
Lasst es uns unten in den Comments wissen und abonniert gerne einfach Geschichten für mehr Wissen aus der Vergangenheit, jede Woche, aus dem Internet zu euch nach Hause.
Und damit tschüss.
沙发还没有被抢走,赶紧过来坐会吧