德语助手
2022-02-11
Die Durchschnittsgeschwindigkeit des deutschen mobilen Internets liegt im internationalen Vergleich auf Platz 44.
Hinter Rumänien, Österreich, Ungarn und Serbien.
Zum Glück ist es dafür auch wahnsinnig teuer.
In den Niederlanden zahlen David und ich für Unlimited 4G 25 Euro im Monat.
In Frankreich kostet ein ähnlicher Deal nur 16 Euro pro Monat.
Bei der Telekom würden wir in Deutschland 83 Euro dafür zahlen.
Und Jeder kenn es.
In der Bahn, auf der Autobahn, manchmal auch 100 Meter außerhalb der Ortsgrenze.
Oder 2G, der kleine Bruder von "Kein Empfang", bei dem Google immer so tut, als würde es laden.
Wir haben schon mal ein Video zum deutschen Internet gemacht.
Aber gerade mobiles Internet verdient noch mal einen tieferen Einblick.
Weil sich hier rund um 5G viel tut und die Technologie ganz neue Möglichkeiten bietet.
Und weil gutes mobiles Internet für uns alle im Alltag wichtiger wird.
Man will unterwegs produktiv sein, up to date bleiben, sicher bleiben, wissen, wann es regnet und wo man ist.
Also: warum ist das mobile Internet in Deutschland so unzuverlässig, langsam und teuer?
Im größten 5G-Netz Deutschlands.
Wenn dich nichts aufhält. - Keine Limits.
In den Städten hat das Smartphone meist Empfang, auf dem Land nicht.
5G ist nicht an jeder Milchkanne notwendig.
Digitalisierung muss man sich leisten können.
(Technische Computertöne) Für Mobilfunk braucht man Masten, die auf unterschiedliche Art mit dem Internet verbunden sind.
Dein Handy verbindet sich dann mit diesen Masten.
Im Mobilfunk gibt es verschiedene Standards.
2G ist aus dem letzten Jahrhundert und im Prinzip mobiles Internet ohne Internet.
Die Geschwindigkeit reicht grade so für WhatsApp, mehr aber nicht.
3G ist ebenfalls ziemlich alt, kann aber je nach Variante heute noch ausreichen.
4G, in Deutschland ist damit meist LTE gemeint, ist das, was man will.
Mit LTE kann man am Handy produktiv sein, größere Datenpakete versenden und runterladen und zum Beispiel Videos in HD schauen.
5G ist der Future-Shit, oder in den Worten der Telekom: Oh Gott.
Zum Marketing der Telekom kommen wir gleich noch mal.
5G ist viel schneller als 4G und pro Mast können sich viel mehr Geräte verbinden.
Dadurch bietet 5G viele Möglichkeiten.
Zum Beispiel in der Automatisierung für Smart Citys, Logistik, smarte Medizin und moderne Landwirtschaft.
Aber auch für autonomes Fahren oder Virtual und Augmented Reality, Cloud Gaming und das Internet Of Things.
Okay. Wie ist denn der Stand in Deutschland?
Mobiles Internet ist nicht mehr so ein schlechter Witz wie vor zwei Jahren, aber in einigen Teilen Deutschlands hat man je nach Anbieter auch Mitte 2020 immer mal wieder einfach kein Netz.
Dazu kommen zahlreiche Flecken, in denen man nur 2G empfängt.
In Deutschland gibt es nur drei Anbieter mit einem eigenen Netz.
Die Telekom, Vodafone und Telefonica.
Dazu gehört O2.
Die Telekom hat das beste Netz, die Telefonica das schlechteste.
Alle anderen Anbieter leihen sich Teile der Netze für eine Gebühr.
Hätte man Sim-Karten aller drei Anbieter, hätte man ziemlich konsequent mobiles Internet.
Hat man aber leider nicht.
Das alles wird übler, wenn man sich schnell bewegt.
Vor allem im Zug.
Viel Glück, wenn ihr uns grade in der Bahn schaut.
In deutschen Zügen kann man je nach Verbindung nicht produktiv sein oder die neue Staffel "Krass Klassenfahrt" durchballern.
Da fragt man sich schon: - Ja, gut, woran hat's gelegen?
Es begann mit der Versteigerung von LTE-Funklizenzen im Jahr 2010.
Hier mussten Anbieter Geld an den Staat zahlen, um bestimmte Funklizenzen zu ergattern.
Die Betreiber wurden dafür nur verpflichtet, bis 2016 90 Prozent der Haushalte Deutschlands mit LTE zu versorgen.
Beginnend mit den kleinsten Orten.
Damit gab es schon damals zwei Probleme.
Erst mal mussten diese 90 Prozent nicht pro Betreiber erreicht werden, sondern insgesamt.
Das hat dazu geführt, dass sich O2, jetzt Telefonica, etwa einfach auf Ballungszentren gestürzt hat, nachdem Vodafone oder Telekom kleinere Orte versorgt hatten.
Außerdem ist die Orientierung nur an Haushalten zum Teil unlogisch.
Mobiles Internet ist ja grade auch unterwegs wichtig.
Die Konsequenz: mal hier mal da Internet von mal diesem mal jenem Anbieter und nur da, wo Häuser stehen.
Und so ward der deutsche Flickenteppich geboren.
2015 wurden die Auflagen bei einer neuen Auktion nachgebessert.
Bis 2020 sollte jeder Anbieter 98 Prozent der Bevölkerung und alle Hauptverkehrswege mit 4G versorgen.
Da fehlen leider immer noch entspannte 1,7 Millionen Deutsche.
Bei den Verkehrswegen ließ man den Betreibern ein schönes Hintertürchen.
Aka: Wenn's nicht geht, kein Problem.
Dann wäre da noch die Diensteanbieterverplfichtung.
Das bedeutet, das große Anbieter mit einem eigenen Netz dieses Netz kleineren Anbietern für entsprechende Gebühren zur Verfügung stellen müssen.
Das gibt es bei 2G und bei 3G.
Aber bis heute nicht bei LTE.
Das heißt, dass günstige Anbieter lange kaum LTE anbieten konnten.
Das hat dazu geführt, dass LTE bei uns oft superteuer ist, weil es kaum Wettbewerb gibt.
Kein Wunder, dass knapp die Hälfte der Sim-Karten Deutschlands auch zehn Jahre nach der ersten Auktion nicht LTE-fähig sind.
Die meisten dieser Nutzer hätten ein entsprechendes Smartphone, haben aber einfach keinen 4G-Vertrag.
Und so ward die wettbewerbsbefreite dreier Oligarchie geboren.
Man hätte die Mobilfunkunternehmen auch verpflichten können, etwa an die 100 Prozent der Fläche Deutschlands abzudecken.
Gut, das wäre für die Unternehmen wirtschaftlich unattraktiver gewesen.
Ein Mast irgendwo im Schwarzwald lohnt sich halt nicht.
Vielleicht unkomplizierte Subventionen, um etwaige unprofitable Gebiete trotzdem abzudecken?
Vielleicht geteilte Masten für Betreiber in solchen Gebieten, das, was man Ende 2019, zehn Jahre später, sowieso beschlossen hat?
Man hat in Deutschland unfassbare zehn Jahre gebraucht, um Unternehmen dazu zu zwingen, Menschen in ländlichen Räumen vernünftig zu versorgen.
Das ist noch bitterer, wenn man bedenkt, dass die Telekom immer noch zu knapp einem Drittel dem Staat gehört.
Apropos: Dasselbe Unternehmen hat jetzt eine Kampagne gestartet: "Wir jagen Funklöcher. Kommunen können sich bewerben."
Kriterium ist, dass man kein LTE hat, und dann gibt es, Achtung: Gewinner.
Als Bürger kann man zeitgemäßes Internet bei einem drittelstaatlichen Unternehmen GEWINNEN.
Im Jahr 2020 ist das ein bisschen wie Wasserleitungen verlosen.
In Frankreich gibt es einen viel aggressiveren Wettbewerb mit vielen billigen Anbietern, dank Diensteanbieterverpflichtung.
Durchschnittsgeschwindigkeiten sind viel höher als in Deutschland.
Das soll auch für 5G so weitergehen.
In der Schweiz ist Internet Teil der Grundversorgung, wird von der teilstaatlichen swisscom übernommen.
Auch die zwei privaten Wettbewerber der swisscom wurden früh zu großen Investitionen in ihre Infrastruktur gebracht.
Heute hat man überall in der Schweiz wahnsinnig gutes mobiles Internet, selbst auf vielen Bergen und in langen Tunneln.
5G wird rasendschnell ausgebaut.
Nun kommt auch bei uns 5G.
Chance für Deutschland, sich als eins der reichsten Länder der Welt, endlich aus dem hinteren Mittelfeld nach vorne zu befördern.
Die Telekom kann Stand heute bereits circa 50 Prozent deutscher Haushalte 5G anbieten.
Die entsprechende Auktion für die 5G-Frequenzen ist im Juni letzten Jahres zu Ende gegangen.
Es gibt viele neue Auflagen, aber in der Autobahn/Haushaltstrategie keine großen Veränderungen.
Mit 1&1 gibt es einen neuen Wettbewerber, das ist gut.
Leider gibt es keine Diensteanbieterverpflichtung, das ist schlecht.
Nationales Roaming, das Teilen von Masten in kritischen oder unprofitablen Gebieten, wird auch nicht Pflicht.
Der Glasfaserausbau wurde in Deutschland ganz krass verrissen.
Weil man für die Telekom zu lange auf Kupfer setzte.
Mobilfunkmasten sind in Deutschland, genau wie unsere Häuser, kaum an Glasfaser angeschlossen.
Müssen sie aber zwangsläufig für 5G, zum Beispiel aufgrund der hohen Datenraten.
Gleichzeitig nutzen viele Deutsche weiter nur das 3G-Netz.
Dem 3G-Netz werden jetzt Frequenzen weggenommen, um sie für 4G und 5G zu nutzen.
Dadurch wird es auf Dauer langsamer.
Das heißt, man wird ultimativ eventuell einfach gezwungen, sich einen teuren oder schlechten LTE-Vertrag zu kaufen, um nicht abgehängt zu werden.
Deutschland droht, weiter zu einer digitalen zwei Klassen Gesellschaft zu werden.
Langsames, löchriges Internet auf dem Land und 5G in der Stadt.
Gutes mobiles Internet für alle ist heute einfach essenziell und gehört zur Chancengleichheit in unserem Land.
Wir können Leute nicht einfach abhängen, ihnen moderne Produktivität im Bus auf dem Land verwehren.
Vor allem können wir uns nicht mehr Fehlentscheidungen und schlechtgestellte Weichen erlauben.
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