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2020-10-17
Nanu, da läuft ja ein Kater auf zwei Beinen! Und er hat auch noch Stiefel an! Bist Du neugierig? Dann schau genau zu!
Es war einmal ein Müller, der hatte drei Söhne, eine Mühle, einen Esel und einen Kater. Als der Müller eines Tages starb, teilten sich die drei Söhne das Erbe:
Der älteste bekam die Mühle, der zweite den Esel und der jüngste den Kater. Da war der jüngste Sohn traurig und fragte sich, was er mit dem Kater anfangen solle.
Der Kater konnte aber zur Überraschung des jüngsten Sohnes sprechen und sagte: „Lass mir ein paar Stiefel machen, damit ich unter Leute gehen kann, dann werde ich Dir helfen".
Der Müllerssohn wunderte sich. Aber weil gerade der Schuster vorbeikam, und er sich dachte, dass er nichts zu verlieren habe, ließ er dem Kater ein paar Stiefel anfertigen. Als sie fertig waren, zog der Kater sie an. Dann warf sich der Kater einen Sack voll Korn über die Schulter und ging zur Tür hinaus.
Zu dieser Zeit regierte ein König das Land, der für sein Leben gern Rebhühner aß. Sie waren aber so schwer zu fangen, dass er keine bekam. Da hatte der Kater eine Idee:
Als er in den Wald kam, breitete er den Sack mit den Körnern aus. Daran band er eine Schnur, legte sie ins Gras und führte sie um eine Hecke, hinter der er sich versteckte.
Bald kamen die Rebhühner, entdeckten die Körner und hüpften in den Sack hinein. Als genügend Rebhühner drin waren, zog der Kater den Sack mit der Schnur zu. Dann lief er mit dem Sack auf dem Rücken zum Schloss des Königs.
Als er dort ankam, hielten ihn die Wachen auf und fragten, wo er hinwolle. Der Kater antwortete: „Zum König"! Da lachten die Wachen und ließen ihn passieren. Als der Kater vor dem König stand, machte er eine tiefe Verbeugung und sagte:
„Mein Herr, der Graf, schickt dem König diese Rebhühner, die er eben gefangen hat". Der König war außer sich vor Freude. Er befahl dem Kater, so viel Gold mitzunehmen, wie er tragen könne und sagte: „Bring das Deinem Herrn als Dank für sein Geschenk"!
Der Müllerssohn saß immer noch traurig zu Hause. Da kam der Kater herein, schüttete ihm das Gold vor die Füße und sagte: „Da hast Du etwas für die Stiefel. Der König bedankt sich bei Dir, und lässt Dich schön grüßen"!
Der Müllerssohn freute sich sehr, verstand aber nicht richtig, was geschehen war. Da erzählte der Kater ihm alles und sagte: „Morgen ziehe ich meine Stiefel wieder an. Dann sollst Du noch reicher werden.
Außerdem habe ich dem König erzählt, dass Du ein Graf bist". Am nächsten Tag ging der Kater wieder auf die Jagd und brachte dem König noch mehr Rebhühner. So ging es viele Tage lang, und der Kater brachte viel Gold nach Hause.
Eines Tages hörte der Kater in der Küche des Königs, wie der Kutscher sich beschwerte: Er solle den König und die Prinzessin an den See fahren, wo er doch lieber ins Wirtshaus gegangen wäre. Der Kater ging sofort nach Hause, und sagte zum Müllerssohn:
„Wenn Du ein Graf und reich werden willst, dann komm mit mir an den See und bade darin". Der Müllerssohn wunderte sich zwar, ging aber mit. Als sie am See angekommen waren, zog er sich splitternackt aus und hüpfte ins Wasser.
Der Kater aber nahm seine Kleider und versteckte sie. Da kam auch schon der König angefahren. Der Kater stellte sich vor die Kutsche, und fing an zu jammern: „Gnädiger König!
Mein Herr hat im See gebadet, da ist ein Dieb gekommen, und hat seine Kleider gestohlen. Nun ist der Graf im Wasser und kann nicht mehr heraus. Wenn er noch länger drin bleibt, wird er sich erkälten"!
Der König war noch dankbar wegen der Rebhühner, deshalb gab er dem Grafen Kleider von sich. Anschließend nahm er ihn in seiner Kutsche mit, in der auch die Prinzessin saß. Der junge Graf gefiel ihr sehr.
Der Kater war aber vorausgegangen, und zu einer großen Wiese gekommen, auf der über hundert Leute Heu ernteten. Er fragte: „Wem gehört die Wiese"? , und die Leute antworteten: „Dem großen Zauberer".
Der Kater sagte: „Hört her! Gleich kommt der König, und wenn er fragt, wem diese Wiese gehört, dann sagt Ihr: ‚Dem Grafen' – sonst werdet Ihr es bereuen"!
Da ging der Kater weiter und kam zu einem riesigen Kornfeld, auf dem über zweihundert Leute Korn schnitten. Er fragte: „Wem gehört das Kornfeld"? , und die Leute antworteten: „Dem großen Zauberer".
Da sagte der Kater: „Hört her! Gleich kommt der König, und wenn er fragt, wem das Korn gehört, dann sagt Ihr: ‚Dem Grafen' – sonst geht es Euch an den Kragen"!
Der Kater ging weiter und kam schließlich zu einem prächtigen Wald, wo über dreihundert Leute standen, die Eichen fällten und Holz machten. Da fragte er: „Wem gehört der Wald"? , und die Leute antworteten: „Dem großen Zauberer". Und wieder sagte der Kater: „Hört her! Gleich kommt der König, und wenn er fragt,
wem der Wald gehört, dann sagt Ihr: ‚Dem Grafen' – sonst bekommt Ihr es mit mir zu tun"! Der Kater ging weiter, und weil er in seinen Stiefeln, so ungewöhnlich aussah, schauten ihm die Leute nach, und fürchteten sich vor ihm.
Der Kater kam zum Schloss des Zauberers und ging hinein. Der Zauberer fragte ihn, was er wolle. Da verneigte der Kater sich und sagte: „Ich habe gehört, dass Du Dich in jedes Tier verwandeln kannst.
Ich glaube Dir, dass Du Dich in einen Hund, Fuchs oder Wolf verwandeln kannst, aber ich glaube nicht, dass Du Dich auch in einen Elefanten verwandeln kannst". Der Zauberer antwortete: „Das ist eine Kleinigkeit". , und verwandelte sich in einen Elefanten.
„Nicht schlecht", sagte der Kater. Aber kannst Du Dich auch in einen Löwen verwandeln"? Der Zauberer antwortete: „Das ist einfach". , und verwandelte sich in einen Löwen.
Da sagte der Kater: „Das ist unglaublich! Aber ich wette, dass Du es nicht schaffst, Dich in ein so kleines Tier wie eine Maus zu verwandeln". Da fühlte sich der Zauberer geschmeichelt und zugleich herausgefordert und sagte:
„O ja, liebes Kätzchen, das kann ich auch". , und verwandelte sich in eine Maus. Da fing der Kater die Maus und fraß sie auf. In der Zwischenzeit war der König mit dem Prinzen in der Kutsche bei der großen Wiese angekommen.
Der König fragte: „Wem gehört das Heu"? , und die Leute riefen: „Dem Grafen"! Da sagte der König: „Ihr habt ein schönes Stück Land, Herr Graf".
Danach kamen sie zum Kornfeld. Wieder fragte der König: „Wem gehört das Korn"? , und die Leute riefen: „Dem Grafen"! Da sagte der König: „Ihr habt schöne, große Ländereien, Herr Graf".
Schließlich kamen sie zum Wald. Erneut fragte der König: „Wem gehört das Holz"? , und die Leute riefen: „Dem Grafen"! Da sagte der König begeistert: „Ihr müsst ein sehr reicher Mann sein. So einen prächtigen Wald habe nicht einmal ich".
Zuletzt kamen sie am Schloss des Zauberers an. Als der Wagen anhielt, öffnete der Kater die Tür der Kutsche und sagte: „Herr König, herzlich Willkommen im Schloss meines Herrn, des Grafen. Tretet ein! Diese Ehre wird ihn sein Leben lang glücklich machen".
Der König stieg aus und war beeindruckt von der Größe und Schönheit des Schlosses. Da durfte der Graf die Prinzessin heiraten und wurde selbst eines Tages König. Der gestiefelte Kater aber wurde der erste Minister im Königreich. Jetzt kennst Du das Märchen vom gestiefelten Kater. Aber hast Du auch unseren kleinen Wichtel entdeckt?
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