德语助手
2019-05-08
Hallo Leute und herzlich willkommen. Willkommen. . . schreibt man das groß oder klein? Das klingt nach einem Fall für die TOP 5 der beliebtesten Rechtschreibfehler!
Noch einmal herzlich willkommen zu unserem Platz 5: willkommen. Ob in Supermärkten oder auf Fußmatten: Fast überall wird die Begrüßungsformel "herzlich willkommen" großgeschrieben. Und das ist falsch!
Bei dem Wort "willkommen" handelt es sich um ein Adjektiv, wie in "jemanden willkommen heißen" oder "willkommen sein". Wie ihr wisst, werden Adjektive kleingeschrieben.
Dass dieser Fehler so häufig auftritt, liegt daran, dass das Wort "willkommen" auch als Substantiv existiert: "Wir hatten ihm ein herzliches Willkommen bereitet."
Hier geht es also um das bzw. ein Willkommen. Wird das Wort "Willkommen" als Substantiv gebraucht, wird es großschrieben. Bei "herzlich willkommen" ist das aber nicht der Fall.
Platz 4: Standard. Auf Platz 4 ist ein Begriff, der auch in meinem Quiz zu den häufigsten Rechtschreibfehlern vorkommt.
Wenn ihr euer Wissen testen und aufbessern wollt, klickt oben auf das "i", folgt dem Link und schaut erst dieses Video an.
Für alle anderen geht es jetzt weiter. Das Wort Standard bedeutet so viel wie Norm- oder Soll-Zustand und schreibt sich mit "d" am Ende. Warum schreiben es trotzdem viele mit "t"?
Am wahrscheinlichsten ist, dass ein phonetisches Phänomen, also eine Besonderheit im Klang des gesprochenen Wortes, an dem Schlamassel schuld ist: die Auslautverhärtung.
Gerade im Deutschen wird ein Konsonant am Wortende oft härter ausgesprochen als ursprünglich vorgesehen. So klingt "Standard" in der gesprochenen Sprache eher wie "Standart". Und nicht wie "Standard".
Brillant. Dass nicht alles so geschrieben wird wie es ausgesprochen wird, habt ihr gerade gesehen. Einen ähnlichen Fall haben wir beim Wort "brillant".
Das kommt aus dem Französischen und bedeutet strahlend, glänzend. "Brillant" gibt es auch großgeschrieben, das ist ein speziell geschliffener Diamant.
Brillant schreibt ihr so, quasi "brill-jant", ohne "i". Die falsche Schreibweise mit "i" liegt auch an der Phonetik: Ein Doppel-L wird im Französischen sehr weich ausgesprochen und klingt fast wie ein "j", "brillant".
Im Deutschen wird das Wort sehr hart ausgesprochen und wir hören quasi das Doppel-L zweimal. Einmal, wie wir es im Deutschen gewohnt sind, etwa von dem Wort "Brille", und einmal, wie wir es im Französischen sprechen würden: "brill-jant".
Durch diese Aussprache schleicht sich beim Schreiben gerne ein "j" oder ein "i" ein, wo keines hingehört.
Platz 2: Original. "Du bist echt ein Orginal." Klingt vertraut, oder? Hört sich zwar richtig an, ist aber vor allem eins: falsch!
Während wir gerade gelernt haben, dass wir im Wort "brillant" zwar ein "i" hören, aber keines schreiben, ist es hier genau umgekehrt. Korrekt muss unser Beispiel nämlich lauten: "Du bist echt ein Original."
Wieder einmal ist es der Klang des gesprochenen Wortes, der uns in die Irre führt. "Original" kommt vom lateinischen Wort "origo" und hat die Bedeutung "Ursprung" oder "Quelle".
Auch wenn das "i" in der gesprochen Sprache oft verschluckt wird oder kaum hörbar ist, in der geschriebenen Form muss es stehen.
Jetzt schnell zu Platz 1, denn das Beste kommt zum Schluss. Was für eine Überleitung! "Das Beste" und "am besten".
"Es wäre sicher am Besten, wenn ich mein Bestes gebe." Oder: "Wäre es am besten, wenn ich mein bestes gebe?" Hand aufs Herz, weiß das jemand von euch?
Ja? Nein? Richtig ist jedenfalls: nichts von beidem. Korrekt muss es heißen: "Es wäre am besten, wenn ich mein Bestes gebe."
Warum ist das so? Das liegt daran, dass es sich zuerst um ein Adjektiv handelt und dann um ein Substantiv.
Im Falle von "am besten" haben wir es mit einem Superlativ zu tun, der höchsten Steigerungsform eines Adjektivs; gut, besser, am besten.
Steht die Präposition "am" vor einem Superlativ, wird dieser kleingeschrieben. Wenn ihr nicht sicher seid, hilft vielleicht eine Merkregel aus der Grundschule: Adjektive sind Wie-Wörter, das heißt sie können mit dem Wort "wie" erfragt werden.
Z. B. : "Wie warst du in der Klassenarbeit?" "Ich war am besten." Das gilt auch für die verstärkende Form "am allerbesten".
Im Gegensatz dazu schreiben wir "mein Bestes" groß, denn hier wird aus dem Adjektiv ein Substantiv. Genauer: ein substantiviertes Adjektiv.
Wenn ich mein Bestes gebe, gebe ich das Beste. Eine Wie-Frage würde hier keinen Sinn machen.
Zudem kann man einen Artikel vor das Adjektiv setzen. Tatsächlich ist es also immer am besten, wenn ich mein Bestes gebe.
Wenn ihr findet, dass ich das mit diesem Video getan habe oder wenn ihr Lust auf mehr TOP 5-Listen habt, dann gebt diesem Video gerne einen Daumen nach oben und abonniert den Kanal musstewissen Deutsch über den Abo-Button.
Wenn ihr sagt, wir wollen noch mehr Erklärungen zu Rechtschreibfehlern oder wenn ihr bei bestimmten Wörtern immer wieder ins Grübeln geratet, schreibt das in die Kommentare. Ich hoffe, ich konnte euch helfen. Bis zum nächsten Mal, tschüss!
2019/5/9 1:27:50