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2025-05-30
Ein Helles der Langbräu-Brauerei im Norden Bayerns.
Der Familienbetrieb beliefert die Region seit 170 Jahren mit seinen Bieren.
Doch jetzt ist Schluss.
Chef Richard Hopf gibt auf.
Gründe sind hohe Energiekosten durch den Krieg in der Ukraine und zu sparsame Kunden.
Die kaufen in der Krise das Bier der großen Hersteller.
Das kostet nur halb so viel.
Wir haben im Endeffekt zwei Jahre zweistellig verloren und die Frage ist auch,
wann kommt eine Verbesserung wieder,
wann normalisiert sich die Sache und das ist halt auch nicht absehbar.
Und dann auch noch das.
Die Deutschen trinken immer weniger Bier.
Langbräu entwickelte aus der Not heraus neue Produkte wie Fruchtsäfte,
Limonaden und alkoholreduziertes Bier.
Aber die Einnahmen reichten nicht.
Die hätte Hopf dringend gebraucht für eine neue Brauanlage.
Die jetzige ist aus den 60er Jahren.
Warten kann er nicht mehr.
In der komfortablen Lage sind wir leider nicht,
weil wir Investitionsstau haben, den wir dringend auflösen müssten.
Sonst hätte man schon sagen können, man sitzt das ein paar Jahre aus.
Aber in der Situation sind wir leider nicht.
Für die knapp 20 Mitarbeiter sind es die letzten Tage.
Jens Oetjen arbeitet schon seit 35 Jahren in der Brauerei.
Er kennt noch den Großvater des Chefs.
Auf die Jobsuche ist schon sehr schwierig.
Ich muss erst schauen, Ende 50.
Wie es jetzt weitergeht, weiß ich auch noch nicht.
Ich bin noch auf der Suche.
Für den jüngeren Kollegen sieht es besser aus.
Er bewirbt sich bei den großen Brauereien.
Die sind weiter weg.
In der Region, also direkt so wie jetzt, dass ich in die Arbeit laufen kann, das wird nichts.
Aber ich werde sicher eine gute Stelle finden.
300 Kilometer weiter südlich, in der Nähe von München,
steht das Kloster Andechs mit seiner Brauerei.
Die Mönche brauen hier schon seit Jahrhunderten Bier.
Den härteren Wettbewerb bekommen auch sie zu spüren, doch sie können sich behaupten.
Heute wird gefeiert, zu Ehren des heiligen Josef.
Hunderte Pilger und Touristen sind gekommen.
Nach dem Gottesdienst geht es in den Gasthof, dem Bräustüberl.
Ein Bier aus dem Kloster gehört dazu.
Wer Josef oder Josepha heißt, bekommt heute Freibier.
Wenn hier der Josefitag ist, dann kommen wir gerne her und das schon seit Abiturzeiten.
Es ist eher so ein Ausflugsziel, was man mal am Wochenende macht,
was man vielleicht ein, zwei Mal im Jahr macht und dann irgendwie auch dazugehört einfach.
Am Andechser Bier und am Heiligenberg sind wir schon verbunden, das kennen wir schon seit langem.
Wir kommen hier vom Ammersee und da kommen wir immer wieder mal rauf.
Fast eine Million Besucher kommen jedes Jahr in den Wallfahrtsort Andechs und trinken das Bier des Klosters.
Immer mehr von ihnen bestellen alkoholfreies.
Das Kloster hat auf den Trend früh reagiert und bietet zwei alkoholfreie Sorten an.
Das normale Bier, wie wir es kennen,
lässt immer deutlicher nach und wir sind froh,
so eine gute Alternative zu bieten,
wo wir auch wirklich sagen können, Die Mönche sind zum Erfolg verpflichtet.
Die Bauerei ist mit ihre wichtigste Einnahmequelle.
Seit mehr als 500 Jahren hat diese Quelle nicht aufgehört zu fließen.
Wir geben unseren Produkten auch Zeit.
Das Bier darf hier sehr lange lagern.
Also wollen wir sagen, klösterliche Produkte,
da heißt es immer, das ist etwas besonders Gutes und das stimmt.
Und da legen wir auch äußersten Wert drauf.
Und das ist, glaube ich, so wirklich auch die Expertise von uns Mönchen,
die diese große Tradition von Andechs spiegelt.
Vor wenigen Jahren erst hat das Kloster hunderttausende Euro in eine moderne Brauanlage investiert,
auch um die Energiekosten zu senken.
Trotzdem ist das Anwechserbier noch doppelt so teuer wie das der großen Brauereien.
Vertriebsleiter Reis setzt deshalb auf Qualität und eine starke regionale Präsenz.
Wir sind sehr, sehr aktiv, zum Beispiel im Sommer bei Gautrachtenfestel oder eben diese Musikfestel.
Da sind wir sehr, sehr, sehr dahinter,
dass wir dann im Endeffekt unser Bier auch präsentieren können,
dass wir das unterstützen.
Diese Regionalität auf Tradition und das passt ja vollkommen zu uns.
Von dem her sind wir da sehr, sehr stark.
Auch der Export ist ein Standbein und er wächst dank der vielen Touristen,
die aus aller Welt ins Kloster kommen.
Zurück in der Heimat bleibt so mancher Besucher dem Anwächserbier treu.
Neu ist jetzt zum Beispiel Asien, wo wir angefangen haben.
Das ist was sehr Neues.
Aber wir sind auch die Stabilität in den Märkten, die wir vorher schon hatten.
Also sprich Italien, USA, Skandinavien.
Die muss man natürlich wirklich auch anständig bearbeiten und wirklich auch dahinter stehen.
Zurück in der Langbräu-Brauerei.
Richard Hopf hat schon eine Idee, wie es für ihn weitergehen könnte.
Vielleicht wird er Unternehmensberater.
Denn mittlerweile rufen ihn Chefs anderer Brauereien an.
Sie wollen wissen, wie sie ihren Betrieb am besten auflösen können.
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