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2023-06-11
Nie zuvor in der Geschichte gab es so viele Menschen auf der Erde wie heute.
Die Weltbevölkerung ist geradezu explodiert: 1800 waren es noch 1 Mrd Menschen.
1940 dann schon 2,3 Mrd.
1970 3,7 Mrd.
Und 2018 7,5 Mrd.
Die Weltbevölkerung hat sich im letzten Jahrhundert vervierfacht.
Was erwartet uns also im nächsten Jahrhundert?
Und was bedeutet dieses Wachstum für unsere Zukunft?
Stehen uns Massenmigrationen, gigantische Metropolen mit überfüllten Slums, Krankheiten und Luftverschmutzung bevor?
Chaos und blutige Kämpfe um Energie, Wasser und Essen, und eine Menschheit, die nur noch ums Überleben kämpft?
Wird dieses Bevölkerungswachstum unseren jetzigen Lebensstandard vernichten?
Oder ist das alles nur Panikmache?
In den 1960ern erfuhr die Weltbevölkerung ein bis dahin ungekanntes Wachstum.
Deshalb wurde prophezeit, dass die Armen sich ungebremst vermehren und die entwickelte Welt überrollen würden.
So entstand die Legende der Überbevölkerung.
Wie sich aber herausstellt, sind die hohe Geburtenrate und das rasche Bevölkerungs- wachstum nicht von Dauer, sondern Teil einer vierstufigen Entwicklung, die auf der ganzen Welt stattfindet: der demographische Übergang.
In den meisten entwickelten Ländern ist er schon vollendet, andere Länder stecken noch mittendrin.
Im 18. Jahrhundert machte die ganze Welt, inklusive Europa, gerade die erste Phase des demographischen Übergangs durch.
Verglichen mit heute ging es Europa damals schlechter als jedem Entwicklungsland:.
Es mangelte an Essen, Hygiene und medizinischer Versorgung.
Die Geburtenrate war hoch.
Trotzdem gab es kein wesentliches Bevölkerungswachstum.
Denn obwohl Frauen vier bis sechs Kinder bekamen, wurden durchschnittlich nur zwei von ihnen erwachsen.
Dann begann in Großbritannien die industrielle Revolution.
Sie bedeutete für die Menschen die größte Veränderung seit der landwirtschaftlichen Revolution: Die Entwicklung vom Bauern zum Arbeiter.
Viele Güter wurden jetzt in Massenfertigung hergestellt und wurden dadurch weithin zugänglich.
Die Wissenschaft trieb Fortbewegung, Kommunikation und Medizin voran.
Die Rolle der Frau veränderte sich und der Weg zur Emanzipation wurde geebnet.
Dieser wirtschaftliche Fortschritt schuf nicht nur eine neue Mittelschicht, sondern auch bessere Bedingungen für die ärmere Arbeiterschicht.
In der zweiten Phase verbesserten sich Essensversorgung, Hygiene und medizinische Versorgung dramatisch.
Die Menschen starben nicht mehr wie die Fliegen.
Die Folge war eine wahre Bevölkerungsexplosion in Großbritannien zwischen 1750 und 1850.
Der Hauptgrund dafür, dass Familien überhaupt so viele Kinder bekamen, war, dass nur ein paar von ihnen überlebten.
Nachdem sich das geändert hatte, begann die dritte Phase des Übergangs: Es wurden weniger Kinder gezeugt und das Bevölkerungswachstum nahm ab.
Schließlich stellte sich ein Gleichgewicht ein: Weniger Menschen starben und dafür wurden weniger Kinder geboren.
Die Geburten- und Sterberate stabilisierten sich wieder.
Großbritannien erreichte damit die vierte Phase des Übergangs.
Auch Deutschland hat diesen Prozess durchlaufen: Um 1880 war die Geburtenrate noch bei 4,7 Kindern pro Frau und sank bis 1930 auf 1,96 Kinder.
Und das passierte nicht nur in Großbritannien und Deutschland, immer mehr Länder machten die vier Phasen durch.
Eins: Hohe Geburten- und Sterberate durch schlechte Lebensbedingungen.
Zwei: Bessere Bedingungen senken die Sterberate und lösen eine Bevölkerungsexplosion aus.
Drei: Die niedrige Sterberate senkt die Geburtenrate und das Bevölkerungswachstum nimmt ab.
Aber wenn das stimmt, warum wächst dann die Weltbevölkerung immer noch so schnell?
Naja, die Kinder, die in der Wachstumsphase der 70er und 80er geboren wurden, bekommen jetzt selbst Kinder und sorgen insgesamt für eine Bevölkerungszunahme.
Aber sie haben durchschnittlich viel weniger Kinder als ihre Eltern.
Der weltweite Durchschnitt liegt heute bei 2,5 Kindern.
Mitte der 60er Jahre waren es noch 5.
Mit dem Älterwerden dieser Generation wird die Fertilität weiter abnehmen und die Wachstumsrate weiter sinken.
In Deutschland zum Beispiel stieg die Geburtenrate während des Babybooms nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf 2,48 an.
Aber auch hier hat sie sich inzwischen bei 1,59 eingependelt.
Und das trifft auf jedes Land zu.
Im Westen übersehen wir häufig den Fortschritt, der in anderen Teilen der Welt passiert.
Aber tatsächlich haben fast alle Länder mittlerweile die vierte Phase erreicht.
Zum Beispiel Bangladesch: 1971 bekamen Frauen dort noch 7 Kinder, verloren aber 25% von ihnen vor dem 5. Lebensjahr.
Dann sank 2015 die Sterberate auf 3,8% und Frauen bekamen nur noch 2,2 Kinder.
Es handelt sich hier um eine Regel, keine Ausnahme.
Wir sind nichts Besonderes, sondern haben nur früher angefangen.
In entwickelten Ländern hat es 80 Jahre gedauert, um von 6 Kindern auf unter 3 zu kommen.
Malaysia und Südafrika haben dafür nur 34 Jahre gebraucht.
Bangladesch nur 20 und der Iran sogar nur 10.
Diese Länder mussten alle nicht bei 0 anfangen.
Je mehr Unterstützung sie bekommen, desto schneller können sie aufholen.
Deshalb ist es so wichtig, Kindersterblichkeit zu bekämpfen und die Entwicklung in ärmeren Ländern zu fördern.
Egal, wie deine Motivation aussieht, ob du von einer Welt träumst, in der alle Menschen in Freiheit und Wohlstand leben oder ob du einfach weniger Flüchtlinge in deinem Land haben willst, du profitierst persönlich davon, wenn es den Menschen am anderen Ende der Welt gut geht.
Und es sieht gar nicht so schlecht aus.
Der Anteil der Menschen, die in Armut leben, war noch nie so gering wie heute.
Die Zukunft des weltweiten Bevölkerungswachstums ist also gar nicht so düster: Das Wachstum wird aufhören.
Die UN sagt sogar vorher, dass der 12 Milliardste Mensch niemals das Licht der Welt erblicken wird.
Mit dem weltweiten Anstieg des Entwicklungsniveaus wird sich der Anteil der Menschen mit höherer Bildung verzehnfachen.
Länder, die früher nicht so gut aufgestellt waren, werden in Zukunft dabei helfen, die Entwicklung voranzutreiben.
Mehr Menschen auf der Erde bedeutet bald mehr Menschen, die unsere Art voranbringen können.
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