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[每日听力]🌍跨国并购 | 拜尔620亿的豪赌结果如何?

2024-07-08

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Bayer: Wie man einen Traditionskonzern ruiniert


Im Frühsommer 2016 herrscht im Bayer-Headquarter Anspannung pur.



Gleich wird das Unternehmen aus Leverkusen mit einer Meldung an die Öffentlichkeit gehen, die es in sich hat.



Bayer plant, einen der größten Konkurrenten der Branche zu übernehmen.



Monsanto.



Und das für unglaubliche 62 Milliarden Dollar.



Zu diesem Zeitpunkt wäre das einer der größten Deals der deutschen Wirtschaftsgeschichte.



Was im Bayer-Headquarter aber noch keiner ahnt,
dieser Tag ist der Beginn eines Dramas,
den verschiedene Medien immer wieder als Albtraum bezeichnen werden.



In diesem Video rollen wir einen der spektakulärsten Deals der deutschen Wirtschaftsgeschichte nochmal neu auf und erzählen euch in fünf Akten,
wie das ehemalige deutsche Vorzeigunternehmen so krass abstürzen konnte.



Let's go!



Und mit was startet ein richtig gutes Drama?



Ganz genau, mit dem Konflikt.



Und im Mittelpunkt dieses Konflikts steht er hier, Werner Baumann.



Als der Anfang Mai 2016 sein Büro betritt, ist er ganz oben angekommen.



Nach rund 28 Jahren im Konzern wird er der neue Vorstandsvorsitzende der Bayer AG,
dem damals nach Börsenwert viertgrößten Konzern Deutschlands.



Und das Unternehmen steht zu diesem Zeitpunkt besser da als je zuvor.



Die Gewinne sind in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen.



Der Aktienkurs ist in den letzten Jahren ziemlich durch die Decke gegangen und Bayer genießt weltweit einen sehr guten Ruf.



Trotzdem dürfte die Stimmung bei Bayer damals ziemlich angespannt gewesen sein.



Und zwar nicht nur, weil es um verdammt viel Kohle geht.



Um zu verstehen, warum, müssen wir uns erstmal anschauen, was Bayer eigentlich so macht.



Produkte von Bayer kennt ihr bestimmt alle.
Bepanthen, Iberogast und natürlich Aspirin.



Wahrscheinlich gibt es kaum einen ersten Hilfeschrank, in dem sich kein Produkt von Bayer befindet.



Ach ja, und für die Leute unter euch, die nie krank sind, ihr kennt Bayer wahrscheinlich deshalb.



Richtig, wegen Bayer 04 Leverkusen.



Die Werkself hat sogar das Bayer-Logo im Vereinswappen und wird die Marke Bayer als deutscher Meister nächste Saison in der Champions League repräsentieren.



Was vielleicht weniger bekannt ist, Aspirin und Co. sind nur für einen relativ kleinen Anteil der Einnahmen von Bayer verantwortlich.



Schaut mal hier.
2016 Hat Bayer einen Umsatz von fast 47 Milliarden Euro erwirtschaftet.



Nicht-verschreibungspflichtige Medikamente wie Aspirin oder Bepanthen machen da mit 6 Milliarden Euro schon einen ordentlichen Anteil aus.



Richtig viel Kohle verdient Bayer aber vor allem mit verschreibungspflichtigen Medikamenten.



Mit mehr als 16 Milliarden Euro Umsatz setzt Bayer da am meisten Geld um.



Der Kunststoffspezialist Covestro wird noch mit fast 12 Milliarden Euro Umsatz im Geschäftsbericht aufgeführt,
obwohl er schon 2015 aus dem Konzern ausgeniedert wurde.



Und dann ist da noch die Agrarsparte von Bayer.
Die ist mit 10 Milliarden Euro das dritte große Standbein.



In die fällt das Geschäft mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln oder kurz Agrarchemie.



Okay, Agrarchemie hört sich jetzt erstmal nicht sooo sexy an,
gilt 2016 aber als gigantischer Wachstumsmarkt.



Warum?
Naja, agrochemische Produkte sind super wichtig für die globale Lebensmittelproduktion.



Und weil die Weltbevölkerung immer weiter wächst, steigt auch die Nachfrage nach Saatgut und Dünger.
Und Bayer mischt da ganz vorne mit.



Hier seht ihr die sieben größten Player in der Agrochemie-Branche im Jahr 2015.



Die Bayer-Sparte liegt hinter Monsanto und Syngenta auf Platz 3.
Dahinter folgen DuPont, BASF, Dow Chemical und ChemChina.



Eigentlich stehen die Chancen damals gut, dass Bayer aufrückt.
Der Konzern gilt als hochinnovativ und hat ein gutes Image.



Läuft also eigentlich für Bayer.
Das Ding ist nur, im Agrarchemie-Markt tut sich damals was.



Die beiden amerikanischen Giganten DuPont und Dow Chemical werden fusionieren.



Und der chinesische Staatskonzern ChemChina kauft den Schweizer Agrarkonzern Syngenta.



Und das heißt, nach diesen Deals stünde Bayer plötzlich nur noch auf Platz 4.



Zurück ins Bayer-Headquarter 2016. Werner Baumann und seine Vorstandskollegen verfolgen die Entwicklungen mit Sorge.



Denn durch die neu entstandenen Megakonkurrenten droht Bayer den Anschluss in einem der wichtigsten Zukunftsmärkte zu verlieren.



Der neue CEO Baumann ist gerade mal drei Wochen im Amt,
als er am 23. Mai 2016 diese Ad-Hoc-Meldung hier veröffentlichen lässt.



Bayer will Monsanto für 122 US-Dollar je Aktie in bar übernehmen und ein weltweit führendes Unternehmen der Agrarwirtschaft werden.



Das ist eine echte Ansage.



Monsanto ist, wie wir eben gesehen haben, weltweit die Nummer 1 in der Agrarchemie.



Größer geht es nicht.
Und für Monsanto greift Bayer so richtig tief in die Tasche.



Unglaubliche 62 Milliarden Dollar will Bayer für den amerikanischen Konzern bezahlen.



Zur Erinnerung, Bayer macht damals fast 47 Milliarden Euro oder umgerechnet 51,9 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr.



Klappt der Deal, wäre es eine der größten Übernahmen in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.



Und Bayer wäre mit einem Umsatz von über 26 Milliarden Dollar mit Abstand der neue Weltmarktführer in der Agrarchemie.



Womit wir bei Akt Nummer 2 dieser Story sind.
Dem Masterplan.



Und genau den schauen wir uns jetzt mal genauer an.



Dass sich zwei Unternehmen zusammenschließen, ist erstmal nichts Ungewöhnliches.



Im Business-Englisch spricht man dabei von Mergers and Acquisitions, oder kurz M&A.



Bei Mergern, oder auf Deutsch Fusionen, verschmelzen zwei oder sogar mehrere Firmen zu einem neuen, großen Unternehmen.



Ein Beispiel dafür haben wir vorhin ja schon mal angesprochen.



Als Dow Chemical und DuPont 2015 ihre Fusionspläne bekannt geben,
sind die Unternehmen in etwa gleich viel wert.



Aus ihnen entsteht der Megakonzern Dow DuPont,
der kurzzeitig sogar zum größten Chemiekonzern der Welt wird,
bevor er kurz darauf in drei kleinere Unternehmen aufgespalten wird.



Unter anderem übrigens in Corteva, der heute einer der größten Konkurrenten von Bayer ist.



Solche Mega-Fusionen sind aber eher selten.
Deutlich öfter kommen Übernahmen vor.



In der Regel einigt sich ein großes Unternehmen mit einem kleineren über einen Kaufpreis und integriert es anschließend in die eigene Firma.



Und genau das ist auch der Plan von Bayer mit Monsanto.
Und zwar aus gutem Grund.



Denn die Geschäfte von Bayer und Monsanto ergänzen sich einfach richtig gut.



Monsanto ist die weltweite Nummer 1 im Geschäft mit Saatgut.



Außerdem gilt Monsanto als führend im Bereich Digital Farming.



Dabei soll Landwirtschaft mithilfe von Hightech effizienter gemacht werden.



Zum Beispiel mit Sensoren im Boden oder Drohnen in der Luft.



Und Bayer?
Die sind stark im biologischen und chemischen Pflanzenschutz.



Das sind zum Beispiel chemische Pestizide,
die die Pflanzen vor Schädlingen, Krankheiten und Unkraut schützen sollen.



Wenn Bayer Monsanto übernimmt, entstünde ein Konzern,
der quasi die gesamte Produktionskette in der Lebensmittelproduktion übernimmt.



Und dazu kommt, Monsanto erwirtschaftet seinen Umsatz vor allem in Nord- und Südamerika,
während Bayer auf dem europäischen und asiatischen Markt stark ist.



Bayer-CEO Werner Baumann bringt es auf den Punkt.



Beide Unternehmen passen perfekt zusammen und ergänzen sich hervorragend.



Ja, hört sich erstmal alles nach nem ziemlich perfekt durchdachten Plan an.



Doch nicht alle sind hyped über den Deal.
Umweltorganisationen sprechen sogar von einem Merger from Hell.



Und kurz nachdem die Meldung rausgeht, verliert die Bayer-Aktie fast 6% an Wert.
Warum?



Monsanto ist wahrscheinlich die meistgehasste Firma der Welt.
Dieses Image könnte sich auf Bayer übertragen.
Das beunruhigt die Anleger.



Womit wir uns dem Höhepunkt dieses Dramas annähern.



Und das ist natürlich Akt 3, die Übernahme.



Und die hat eine ziemlich dramatische Vorgeschichte.



Der Vietnamkrieg gilt als einer der grausamsten seit Ende des Zweiten Weltkriegs.



Es sterben 1,3 Millionen vietnamesische und 58.000 US-amerikanische Soldaten.



Zwischen einer und zwei Millionen Zivilisten verlieren ihr Leben.



Die US-Army versprüht aus der Luft rund 45 Millionen Liter Agent Orange.



Das ist ein hochgiftiges Entlaubungsmittel,
das den dichten Dschungel zerstören soll,
in dem sich die Vietcong vor den US-Amerikanern verstecken.



Agent Orange zerstört aber nicht nur Pflanzen innerhalb von kürzester Zeit,
sondern kann auch das menschliche Erbgut schädigen.



Bis heute leiden Millionen Vietnamesen unter den Spätfolgen,
die vermutlich von Agent Orange ausgelöst wurden.



Hergestellt haben das Gift unter anderem die US-amerikanischen Chemieunternehmen Dow Chemical und Monsanto.



Jahrzehnte später wird Monsanto deshalb immer noch von Opfern der Angriffe verklagt.



Und Agent Orange ist nur einer von mehreren Gründen,
warum Monsanto zum Zeitpunkt der Übernahme durch Bayer ein katastrophales Image hat.



Da wäre zum einen der Umgang mit Landwirten.



Greenpeace zum Beispiel schreibt, sie verbieten Landwirten,
die eigene Ernte als Saatgut zu verwenden,
wie es Bauern seit Tausenden von Jahren tun.



Die Schweizer Handelszeitung hat deshalb sogar schon mal getitelt,
Bayer Monsanto macht Bauern zu Leibeigenen.



In den USA haben Bauern Monsanto deswegen sogar schon verklagt.



Vor Gericht hat sich Monsanto auf bestehende Verträge mit den Bauern und den Schutz seiner Saatgut-Patente berufen.



Der oberste Gerichtshof hat Monsanto einstimmig recht gegeben.



Außerdem wurde Monsanto vorgeworfen,
heimlich Studien zu finanzieren, mit denen dann bewiesen werden soll,
dass ihre eigenen Produkte ungefährlich sind.



Greenpeace jedenfalls nennt die Firmengeschichte von Monsanto eine Skandalchronik, atemberaubend und lang.



Wir haben bei Bayer nochmal nachgefragt, wie sie auf die Vorwürfe blicken.
Per Mail haben sie uns geschrieben.



Wir verklagen Landwirten nicht in Fällen, bei denen Spuren unseres patentierten Saatguts bzw. patentierter Pflanzeneigenschaft versehentlich auf das Feld eines Landwirts gekommen sind.



Bayer ist bei der Finanzierung von Studien jederzeit absolut transparent.



Bayer dürfte sich also durchaus bewusst gewesen sein, dass Monsantos Image nicht das allerbeste ist.



Der Plan von Bayer lautet deshalb.
Wir sind eines der angesehensten und vertrauenswürdigsten Unternehmen der Welt.



Ich bin überzeugt, dass sich Monsanto als Teil von Bayer hervorragend entwickeln wird.



Genau, sie wollen das eigene Saubermann-Image auf das von Monsanto übertragen.



Das hat uns der Cheflobbyist von Bayer, Matthias Berninger, auch so bestätigt.



Natürlich war die Überlegung die, dass eine Marke wie Bayer, die weltweit großer Beliebtheit erfreut,
auch eine sehr gute Reputation hat, das schon irgendwie schultern kann.



Und genau diese gute Reputation, von der Berninger da spricht,
will Bayer sich auch für dieses Produkt zunutze machen.



Roundup, no root, no weed, no problem.



In den letzten 50 Jahren hat sich Roundup zu einem der bekanntesten und meistverkauften Unkrautvernichtungsmittel der Welt entwickelt und hat Monsanto zu einem milliardenschweren Konzern gemacht.



Vor allem in der industriellen Landwirtschaft war das Mittel ein echter Gamechanger.



Unter anderem auch, weil Monsanto das Erbgut ihrer Pflanzen so verändert hat,
dass sie resistent gegen Roundups sind.



Das heißt konkret, spritzen Bauern das Mittel auf ihren Acker, stirbt alles, was grün ist.



Außer eben der Nutzpflanze.



Das Ding ist nur, Roundup ist bis heute super umstritten.



Und zwar wegen dieser Verbindung hier.



So sieht die chemische Verbindung von Glyphosat aus, also dem Hauptwirkstoff in Roundup.



Denn möglicherweise ist es nicht nur schädlich für Pflanzen, sondern auch für Menschen.



2015, also kurz bevor Bayer die beabsichtigte Übernahme von Monsanto bekannt gibt,
nehmen die Diskussionen um Glyphosat nochmal so richtig Fahrt auf.



Denn da stuft die Weltgesundheitsorganisation Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend ein.



Ob Glyphosat wirklich krebserregend ist, darüber sprechen wir gleich nochmal.
Bayer zieht jedenfalls trotzdem durch.



Am 21.08.2018, also über zwei Jahre nach Bekanntwerden der Übernahmepläne, ist es schließlich soweit.



Bayer wird am kommenden Donnerstag die Übernahme von Monsanto vollziehen.



Dies ist in vielfacher Hinsicht eine gute Nachricht.



Mit diesem Tag beginnt im Headquarter in Leverkusen eine neue Ära.



Denn Bayer übernimmt nicht nur den größten Saatguthersteller der Welt,
sondern auch alle rechtlichen Risiken und die volle Verantwortung für Monsantos Produkte.



Mit dem Tag der offiziellen Übernahme beginnt Akt 4 des Bayer-Dramas.
Der Albtraum.



Das hier ist Dwayne Johnson.
Jahrelang arbeitet er als Platzwart an einer Schule in Kalifornien.



Um das Gelände sauber zu halten, setzt er Roundup zur Unkrautbekämpfung ein.



Als bei einem Unfall eines Tages der Schlauch reißt, läuft ihm das Mittel über die Kleidung.
Mit dramatischen Folgen.



Am Ende des Semesters hat Mr. Johnson eine Wunde an seinem Knie entdeckt.
Die hat sich immer weiter ausgebreitet.
Und im Oktober 2014 war sein Körper übersät.



Das ist ein Ausschnitt aus der Dokumentation Into the Weeds.



Die Doku begleitet Johnson, der nach dem Vorfall an Krebs erkrankt und dafür Glyphosat verantwortlich macht.



Mein Krebs nennt sich kutanes T-Zell-Lymphom.



Im August 2018 zieht Johnson deshalb vor Gericht.



Die Verhandlungen dauern gerade mal drei Tage und das Urteil hat es in sich.



Monsanto, das ja jetzt Bayer gehört, muss 289 Millionen Dollar Schadensersatz zahlen.



Die gute Nachricht für Bayer, später wird die Summe deutlich auf 20,5 Millionen Dollar reduziert.



Die schlechte?
Tausende Anwälte wittern nun das fette Geschäft.



Es ist der Beginn einer Klagewelle, um die in den USA eine ganze Industrie entsteht.



Leiden Sie oder ihre Libsten an einem Lymphom nach Jahre langem Gebrauch von Roundup, zögern Sie nicht und lassen Sie sich gratis beraten.



Anwaltskanzleien in den USA schalten jetzt sogar Fernsehwerbung dafür,
um mit Sammelklagen gegen Bayer vorzugehen.



Das war deutsches Geld.
Stupid German Money, wie es so schön heißt.



Deutsche Unternehmen haben es sehr schwer in den USA.
Ja, und Bayer besonders.



Und das war einfach geübte Praxis, Bayer zu verklagen.



Das ist Marc Tüngler, der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.



Der hat die Entwicklung damals genau verfolgt und fasst sie so zusammen.



Die Klage wegen Roundup, das ist eine never ending story und eine Lawine, die immer größer wird.



Ein Gericht nach dem anderen verurteilt Bayer zu Schadensersatzzahlungen.



Insgesamt kämpft Bayer gegen rund 167.000 Kläger.



Was da an Gerichtskosten auf Bayer schon zugekommen ist, ist einfach nur verrückt.
Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen.



Wir haben seit der Übernahme fast 13 Milliarden. Euro in die Forschung und Entwicklung von neuen Pflanzen investiert.



Und wir haben noch mehr an die Klageindustrie überwiesen.



Und das ist auf Dauer für kein Unternehmen ein Zustand, den man überleben kann.



Im April 2019, also ungefähr ein Jahr nach der Übernahme,
steht Bayer und vor allem CEO Werner Baumann mit dem Rücken zur Wand.



Die Wirtschaftswoche schreibt, die Übernahme von Monsanto lähmt das Unternehmen.



Das alles gipfelt auf der Hauptversammlung 2019. Zum ersten Mal in der deutschen Nachkriegsgeschichte wird der CEO eines DAX-Unternehmens nicht entlastet.



Das heißt konkret, Bayers Aktionäre entziehen Baumann das Vertrauen.



Und der Aufsichtsrat von Bayer?
Der hält trotzdem an ihm fest.



Er soll Bayer aus dem Glyphosat-Albtraum wieder rausbringen.



Und er hat dafür auch eine Strategie.
Baumann beruft sich auf die Wissenschaft.



Laut Protokoll sagt er im Mai 2021 in einer Telefonkonferenz mit Investoren,
Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt bestätigen weiterhin,
dass Glyphosat-basierte Roundup-Produkte sicher verwendet werden können und nicht krebserregend sind.



Und wir sind von deren Sicherheit genauso überzeugt.



Bayer verweist auf mehr als 800 Sicherheitsstudien,
die die Ungefährlichkeit von Glyphosat beweisen sollen.



Wir haben auch nochmal bei Bayer-Cheflobbyist Berninger nachgefragt, was er zu den Vorwürfen sagt.



Die ganzen Anwürfe, die die Klageindustrie uns gegenüber macht, sind alle haltlos.



Dass man dann trotzdem verklagt wird und insgesamt Zahlungen in einem zweistelligen Milliardenbetrag in den USA leisten musste,
ist für jeden eine Überraschung und vor allem eine große Ungerechtigkeit.



Und tatsächlich, die amerikanische Umweltbehörde,
EPA und die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit sehen bis heute keine Indizien dafür,
dass Glyphosat krebserregend ist.



Im Juni 2020 folgt der nächste Hammer.
Bayer einigt sich mit 125.000, also rund 75 Prozent aller Kläger,
auf einen Vergleich von 10,9 Milliarden Dollar.



Das ist selbst für einen Megakonzern wie Bayer eine riesige Summe.



Trotzdem werten ihn Medien als Befreiungsschlag.
Warum?



Muss man sagen, dass man eigentlich gedacht hat, hey, jetzt kriegt Bayer die Kurve.



Ein großer Teil der Klagen sind jetzt abgefrühstückt.
Kleiner Spoiler an dieser Stelle, so ganz ist der Plan aus Sicht von Bayer dann doch nicht aufgegangen.



Denn bis heute hat sich nur wenig an der Situation geändert.



Das Haus Bayer brennt lichterloh.
So ruiniert man einen Traditionskonzern.
Bayer, Aktionäre stehen vor einem Scherbenhaufen.



Und genau das ist auch der Titel des fünften Akts unseres kleinen Dramas.
Der Scherbenhaufen.



Die Monsanto-Übernahme von Bayer ist mittlerweile sechs Jahre her.



Schauen wir uns mal an, wie Bayers Agrarsparte sich seitdem entwickelt hat.



Hier seht ihr die vier größten Player der Agrarchemie-Branche.



Mit 25 Milliarden Dollar Umsatz ist Bayer da tatsächlich,
wie erhofft, zur weltweiten Nummer 1 aufgestiegen.



Aber den Preis, den Bayer dafür zahlt, der ist nach wie vor verdammt hoch.



Denn der 10-Milliarden-Dollar-Vergleich war nicht wirklich ein Befreiungsschlag.



Erst im Januar hat ein US-amerikanisches Gericht Bayer schon wieder zu einer Strafe in Milliardenhöhe verurteilt.



Die Summe wurde aber mittlerweile auf 400 Millionen Dollar reduziert.



Das alles ist auch deshalb ein Problem,
weil Bayer den Kauf von Monsanto über einen gigantischen Kredit bei gleich mehreren Banken finanziert hat.



Im letzten Geschäftsbericht von Bayer steht,
dass das Unternehmen unter anderem noch rund 34 Milliarden Euro Schulden hat.



Das Problem, wenn Bayer ständig weitere Strafen zahlen muss,
bleibt kaum Cash übrig, diesen Schuldenberg auch abzubezahlen.



Und damit wird es dann auch wieder schwieriger, neue Kredite aufzunehmen.



Okay, ihr seht, solange das Glyphosat-Thema nicht vom Tisch ist,
bleibt die Situation von Bayer ziemlich schwierig.



Der Hauptprotagonist dieser Story, Werner Baumann, der wird das Problem jedenfalls nicht lösen.



Sein Vertrag wurde letztes Jahr vorzeitig aufgelöst.



Die Bilanz seiner sieben Jahre als CEO lässt sich am Aktienkurs ganz gut ablesen.



Als er Bayer im Mai 2016 übernimmt, liegt der Börsenwert von Bayer noch bei 95 Milliarden Dollar.



Als er das Unternehmen verlässt, nur noch bei 55 Milliarden Dollar.



Und heute, da ist Bayer nur noch 30 Milliarden Dollar wert.



Also ungefähr die Hälfte von dem, was Bayer für Monsanto gezahlt hat.



Stand jetzt kann man sagen, Bayer hat sich mit dem Monsanto-Deal ziemlich krass verzockt.



Das Image des früheren Vorzeigeunternehmens hat Bayer schon lange nicht mehr.



Wahrscheinlich wird es noch Jahre dauern, bis sich der Leverkusener Konzern davon erholt.



Ob Glyphosat schädlich ist oder nicht, das können wir in diesem Video natürlich nicht beantworten.



Eines kann man aber ziemlich sicher sagen.



Bayer hat das damit verbundene Risiko massiv unterschätzt und bekommt dafür vor allem die Quittung in den USA,
wo Gerichte aberwitzige Strafen aufrufen.
So, das war das Drama um Bayer und Monsanto.



Und jetzt will ich von euch wissen.
Glaubt ihr, dass Bayer nochmal die Kurve bekommt?
Schreibt's gerne mal in die Kommentare.



Hier haben wir uns mal angeschaut, warum Europa keine Tech-Giganten hat.



Und schönere Nachrichten für Bayer gibt's bei unseren Kollegen von WUMMS.



Die haben dem deutschen Meister einen ganzen Song gewidmet.



Das war's von mir.
Ciao.

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