德语助手
2023-08-14
Sieht es bald so bei uns aus?
Verrückt nach Klimaanlagen sind die Amerikaner.
Auch in China wird gekühlt, was Hausfassaden tragen können.
Und nun läuft auch in Deutschland der Markt der Klimageräte heiß.
Es ist schon so, dass es vom Luxusgut bis eigentlich hin zum fast schon Handelsgegenstand geworden, ist eine Klimaanlage.
In den Sommermonaten herrscht für Patrick Wegner aus Offenbach am Main Ausnahmezustand.
Keiner seiner Monteure darf krank werden.
Pro Woche installiert der Betrieb für Klimatechnik sechs Klimaanlagen.
Wir haben auch gedacht, durch die Inflation wird das Geschäft vielleicht etwas beeinträchtigt.
Aber wir müssen feststellen, das ist nicht so.
Bye bye, Tropenhitze!
Wer sich jetzt über seine Klimaanlage freuen kann, musste schon im März bestellen.
Auf eine kurzfristige Installation zu hoffen, das ist nicht drin.
Zumindest nicht bei diesen Klimaanlagen aus zwei Teilen, den sog. Splitanlagen.
Auf dem Dach thront die gesamte Technik plus Kältemittel.
An der Wohnzimmerwand wird der Wärmetauscher montiert.
Ab 3000 Euro kostet die günstigste Anlage.
Bei manchen Serien ist auch eine Knappheit da.
Und wir sind halt ausgelastet.
Aber so eine Anlage wie hier ist jetzt in einem Tag installiert.
Dann hat man immer mal Luft, dass man wir noch den Kunden reinpacken.
Und super, die Anlage läuft.
Es boomt und bringt die Klimabranche ins Schwitzen: jährliches Umsatzplus von durchschnittlich 20 Prozent.
Und Branchenschätzungen besagen, die Bedarfe werden sich in den nächsten 10 Jahren hierzulande verdreifachen.
Und dabei ist Deutschland im weltweiten Vergleich noch lange nicht Klimaanlagenspitzenreiter.
Eine Prognose bis 2050 zeigt das immense Wachstum vor allem in Brasilien und in Indien.
Europa zieht nach.
Die USA mit weniger Nachfrage, dort ist der Markt schon zu 90 % gesättigt.
Schon jetzt gehen etwa 10 Prozent des globalen Stromverbrauchs aufs Konto von Klimageräten und auch Ventilatoren.
36 Grad und wenn es schlecht lief noch heißer, so hielt Robin Müller-Bady die vergangenen Sommer durch.
Sein Büro liegt unter dem Dach des Familienhauses.
Beim Bau vor 8 Jahren wurden die Wände gegen Kälte isoliert.
Schlecht im Sommer, denn die Wärme bleibt im Mauerwerk.
Dazu das Flachdach.
Alle Versuche, es ohne Klimagerät erträglich zu machen, scheiterten.
Die Klimaanlage war für uns das letzte Mittel, weil wir versucht haben, auch aus Klimaschutzgründen, möglichst auf natürlichem Wege die Temperatur zu reduzieren.
Wir hatten versucht, das Dach zu beregnen, durch Verdunstungskälte zu kühlen.
Wir wollten über die Fußbodenheizung eine Reduzierung einfügen.
Wir hatten versucht, mit nassen Handtüchern im Raum die Temperatur zu reduzieren.
Letzter Ausweg Klimaanlage, so beschreibt es Robin Müller-Bady, der als selbständiger IT-Spezialist oft zu Hause arbeitet.
Im Mai vergangenen Jahres eingebaut, hat er den Verlauf der Durchschnittstemperatur genau dokumentiert.
Ohne und mit Klimatisierung.
Man hat deutlich gesehen, dass die Temperaturspanne viel höher ist.
Von Mai bis September hatten wir schon mit einer Durchschnittstemperatur von 26, 27 Grad im Raum zu kämpfen, teilweise in der Spitze bis 32 Grad, was das Arbeiten unmöglich gemacht hat.
Von der ersten Beratung bis zur Endmontage hat die Familie 5000 Euro bezahlt, zu 35 % öffentlich gefördert.
Das funktioniert aber nur, wer seine Klimaanlage als Raumheizung anmeldet.
Clou: Diese Anlagen funktionieren auch erweitert als Wärmepumpe.
Förderung erleichtert on top den Einkauf für Privat.
Und so boomt der Markt.
Für das Klima an sich keine positive Bilanz, sagt das Umweltbundesamt.
Klimaanlagen schädigen 2-fach das Klima.
Inwiefern fragen wir den dortigen Experten für Klimatechnik.
Klimaanlagen haben zum Einen Strombedarf.
Sie brauchen elektrische Energie zum Funktionieren, was CO2-Emissionen verursacht.
Zum anderen haben sie ein Kältemittel in einem Kältekreislauf, der leider nicht hundertprozentig dicht ist.
Die Gase, die dann über den Lebensweg in die Atmosphäre entweichen, sind starke Treibhausgase und tragen auch dadurch zum Klimawandel bei.
Das Problem sind die synthetischen Kältemittel im Gerät, die schädlicher sind als Kohlendioxid.
Durch mögliche Leckagen werden sie freigesetzt.
Aber nicht nur: Ein weiteres Problem sind die Altanlagen.
Am Ende des Lebensweges eines Klimagerätes kommen noch die Entsorgungsemissionen dazu.
Das hängt davon ab, wie gut zurückgewonnen wird.
Manchmal wird auch nichts zurückgewonnen.
Und mitunter hat man dann Emissionsraten über den gesamten Lebensweg gesehen von 100 Prozent oder sogar mehr.
Längst fordert das Umweltbundesamt, alle Klimaanlagen auf Propan umzustellen.
Aber dahingehend passiert noch wenig.
Die chemische Industrie verdient besser an den synthetischen Kühlmitteln.
Es wird im Sommer immer heißer.
Das beschert der Klimabranche prächtige Geschäfte.
Und wer endlich Abkühlung hat, kann aufatmen.
Doch dieser Trend ist nicht unbedingt gesund für unser Klima.
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