德语助手
2018-10-24
Kennst du das?
Wir setzten uns ein Ziel — egal ob einen trainierteren Körper, bessere Noten, oder eine glücklichere Beziehung.
Wir recherchieren wie wir das alles erreichen können, wollen die Ideen begeistert umsetzten, aber dann… passiert gar nichts.
Irgendwie haben wir so viel andere Dinge zu tun, verlieren die Motivation und unsere Ziele bleiben nur Wunschvorstellungen.
So geht es vielen von uns, muss aber nicht sein!
Es gibt nämlich einen wirklich einfachen Tipp, mit wir uns quasi selbst manipulieren können, unsere Vorsätze tatsächlich durchzuziehen.
Dieser Tipp basiert auf einem spannenden psychologischen Phänomen, dem Konsistenz-Prinzip.
Dessen fast schon unglaubliche Effektivität wird an folgender Geschichte deutlich:
Während des Korea-Krieges wurden viele amerikanische Soldaten in nordkoreanischen und chinesischen Gefangenenlagern eingesperrt.
Das Ziel der Aufseher war es, die amerikanischen Kriegsgefangenen zur Kollaboration zu bringen, damit sie beispielsweise militärische Geheimnisse verraten, ihre eigenen Kameraden ausspionieren, oder öffentlich ihre Vaterland anprangern.
Ein fast unmögliches Vorhaben, da die Soldaten darauf gedrillt waren, ausschließlich Auskunft über Namen, Rang und Dienstnummer zu geben.
Also was glaubst du?
Wie könnte man die Gefangenen davon überzeugen, zu kollaborieren?
Die Nordkoreaner setzen dafür brutale Gewalt ein und das Ergebnis… war eher mäßig.
Die Chinesen hingegen verwendeten einen intelligenten psychologischen Trick, — das Konsistenz-Prinzip — mit einem so durchschlagendem Erfolg, dass annähernd jeder der Gefangenen in der ein oder anderen Form mit dem Feind kollaborierte.
Aber wie war das möglich?
Nun alles fing mit harmlosen, kleinen Zugeständnissen an.
Die gefangenen Soldaten wurden angehalten, scheinbar bedeutungslose Sätze wie „Die USA sind nicht perfekt" zu äußern.
Immer wenn ein Gefangener dem zustimmte, wurde er gebeten, damit zusammenhängende, aber größere Zugeständnisse zu machen.
Zum Beispiel sollte er dann erklären, weshalb genau die USA seiner Meinung nach nicht perfekt wären.
Dann wurde er gefragt, ob er diese Probleme in Stichpunkten festhalten könnte.
Ob er diese Liste anschließend mit seinem Namen unterschreiben könnte.
Ob er sie vor einer Gruppe von Mitgefangenen vorlesen könnte.
Ob er die Liste danach als kleinen Aufsatz ausformulieren könnte.
Immerhin waren das ja alles seine eigenen Gedanken, oder etwa nicht?
Irgendwann wurde dieser Aufsatz per Radio im Gefangenenlager öffentlich verbreitet und plötzlich musste der Soldat vor Schrecken feststellen, dass er ohne Zwang, komplett freiwillig mit seinen Feinden zusammengearbeitet hatte.
Ab diesem Zeitpunkt änderten viele der auf diese Weise manipulierten Soldaten sogar ihr komplettes Selbstbild, betrachteten sich also tatsächlich selbst als Spitzel oder Vaterlandsverräter.
Und das führte zu einer noch engeren Zusammenarbeit mit dem Feind, bis hin zum Ausliefern der eigenen Kammeraden.
Etwas das zum Zeitpunkt ihrer Gefangennahme absolut undenkbar gewesen wäre.
Und genau das ist die Stärke des Konsistenz-Prinzips.
Sobald wir ein erstes kleines Zugeständnis, ein sogenanntes Commitment, gemacht haben, orientieren wir uns für andere zusammenhängende Entscheidungen daran und versuchen mit diesem ersten Commitment in Übereinstimmung zu bleiben.
Spannende Sache!
Aber wie nützt uns das bei unseren guten Vorsätzen?
Nun, wenn du ein passendes Commitment findest, wirst du durch den psychologischen Drang mit diesem Commitment konsistent zu bleiben, deinen Vorsatz mit viel höherer Wahrscheinlichkeit umsetzten.
Die Frage ist also: wie muss so ein Commitment aussehen, um möglichst effektiv zu sein?
Wie wir in der vorherigen Geschichte bereits gelernt haben, ist ein wirksames Commitment eine aktive Handlung, die öffentlich und auf freiwilliger Basis durchgeführt wird.
Wenn wir zum Beispiel eine sportlicheren Körper wollen, könnten wir uns per Jahresvertrag in einem Fitnessstudio anmelden.
Das ist eine aktive, öffentliche und freiwillige Handlung, und somit ein geeignetes Commitment.
Aber!
Jeder der schonmal beobachtet hat, wie viele Menschen sich zum neuen Jahr voller Tatendrang im Fitnessstudio anmelden, aber bereits nach wenigen Wochen nicht mehr hingehen, weis, dass dieses Commitment oft nicht stark genug ist.
An der Stelle kommt deshalb ein weiteres psychologisches Phänomen ins Spiel, der Concorde-Effekt.
In gewisser Weise ein Spezialfall des Konsistenz-Prinzips, der nach einem Paradebeispiel staatlicher Geldverschwendung benannt wurde: dem Bau des Überschall-Passagierflugzeugs Concorde.
Obwohl bereits lange abzusehen war, dass sich der Bau und Betrieb dieser Maschine niemals lohnen würde, wurden trotzdem über viele weitere Jahre hinweg Unmengen an Steuergeldern in diesem Projekt versenkt.
Solange bis eine Concorde beim Start in Flammen aufging und 113 Menschen in den Tod riss.
Der Concorde-Effekt besagt: wenn wir bereits viel Zeit, Geld, Mühe oder Liebe in etwas investiert haben (den Bau eines Überschall-Flugzeugs zum Beispiel), dann weigern wir uns das Projekt aufzugeben und weichen nicht mehr von unserer Position ab.
Ganz nach dem Motto: „Wir haben bereits so viel investiert, das kann doch nicht alles umsonst gewesen sein."
Diesen starken psychologischen Effekt können wir natürlich geschickt zu unserem Vorteil nutzen.
Wenn wir uns einen Vorsatz nehmen wie „endlich einen trainierten Körper haben", dann tauchen irgendwann immer Schwierigkeiten auf.
Uns fehlt die Zeit, weil andere wichtige Projekte dazu kommen, eine Erkältung wirft uns aus unserem Trainingsrhythmus, wir verlieren die Motivation, weil wir nicht schnell genug Fortschritte sehen und häufig geben wir dann einfach auf.
Wenn aber unserer bisheriger Einsatz sehr hoch war, zu hoch war für unsere persönlichen Toleranzgrenze, dann schlägt der Concorde-Effekt zu!
In dem Fall können wir garnicht mehr anders als weiterzumachen, sonst wäre ja der ganze harte Einsatz umsonst gewesen!
Und das bringt uns zum zentralen Tipp für dieses Video, einer simplen Kombination aus Konsistenz-Prinzip und Concorde-Effekt: Dem perfekten Commitment, also einem Commitment, dass mit einem starken, fast schon schmerzhaften Einsatz deinerseits verbunden ist.
Zum Beispiel dem Ausgeben von viel Geld.
Statt einfach nur eine Mitgliedschaft im günstigen Fitnessstudio der Stadt abzuschließen, könntest du einem sehr hochpreisigen Fitnessclub beitreten, dir ein kostspieliges Online-Trainingsprogramm besorgen, oder dir sogar einen sündhaft teuren Personal Coach leisten.
Hauptsache die Kosten dafür liegen eine Spur über deiner ganz individuellen Schmerzgrenze.
Durch dieses aktive, freiwillige Commitment an deiner Fitness zu arbeiten und die für dich schmerzhaft hohe finanzielle Investition, greifen die beiden starken psychologischen Effekte und zwingen dich fast schon, dir deine Traumfigur endlich anzutrainieren.
Natürlich funktioniert das nicht nur im Fitnessbereich, sondern auch beim Lernen neuer Sprachen, eines Instruments, für persönliche Weiterentwicklung, um einen Partner zu finden, um bessere Noten zu bekommen; Kurzgesagt, für so ziemlich alles, indem du dich schon immer mal verbessern wolltest.
Hast Du auch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Oder gibt es eine Sache, die du schon immer durchziehen wolltest, aber nie umgesetzt hast?
Schreib das gerne in den Kommentaren.
Das ist nämlich fast schon wie ein kleines Commitment und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du dein persönliches Ziel doch erreichst.
Mehr über dieses spannende Thema, kannst du in den beiden Büchern nachlesen, die ich als Quelle für dieses Video verwendet habe.
Die Links dazu findest du in der Infobox.
Viel Spaß damit und bis zum nächsten mal :)
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