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2021-01-20
Kann man überhaupt noch irgendwo hin gehen, wo man mit der Natur alleine ist? Die Landschaft komplett genießen? Ohne jegliche anderen Menschen? Ich weiß es nicht.
Was aber überdeutlich ist, sind hunderttausende Touristen an den schönsten Orten dieser Welt, und es werden immer und immer mehr.
Hi, ich bin Jan von Wohin jetzt? Reiseziele für dich, und das sind die zehn überfülltesten Reiseziele der Welt. Auf platz 10 ist die griechische Insel Santorini, die in den letzten Jahren vor allem dank Instagram unglaublich populär geworden ist.
Denn wer kennt es nicht, dieses typische Influencer-Bild einer weiblichen Schönheit vor den vielen weißen Häusern direkt an der Steinküste, mit dem Meer und atemberaubenden Sonnenuntergängen im Hintergrund. Da träumt doch jedes Mädchen von.
Mittlerweile hat die Insel weit mehr als zehntausend Besucher jeden einzelnen Tag verzeichnet, die meistens auch noch alle gleichzeitig mit einem der vielen Schiffe ankamen. Im Jahr 2015 waren gut 800.000 Touristen in Santorini. Darum hat die örtliche Regierung beschlossen, nicht mehr als 8000 tägliche Besucher zuzulassen.
Auch du kannst dagegensteuern, in dem du einfach mal in der Nebensaison nach Griechenland kommst, und Santorini anstatt mit dem Schiff, mit dem Kleinflugzeug anzufliegen.
Der Zhangjianjie National Forest Park , oder auch Hallelujah Mountains genannt, in China sind dank des Pro7-Megablockbusters und weltweiten Kinohits Avatar erstmals in die breite Öffentlichkeit gelangt.
Seitdem gingen die Besucherzahlen exponentiell nach oben, und wer einmal in China unterwegs war weiß, dass sowieso jede Sehenswürdigkeit von tausenden Touristen gleichzeitig besucht wird.
Dass man hier etwas Zeit mitbringen sollte, um überhaupt für ein Selfie an der Reihe zu sein, steht an der Tagesordnung.
Auf den Aussichtsplattformen der Avatar Mountains, um mir die Aussprache etwas zu erleichtern, drängeln sich tausende Einheimische, und darunter natürlich auch einige ausländische Touristen. Muss man aushalten können, und wenn man das schafft, kann man ganz vielleicht eventuell auch die unglaubliche Szenerie genießen.
Machu Picchu in Peru. In weniger als zwanzig Jahren hat sich die Zahl der jährlichen Besucher von naja gerade noch so in Ordnung 400.000 zu 1.4 Millionen Menschen dezent deutlich erhöht. Absolut selbstverständlich, ist halt auch echt eine Reise in die Vergangenheit, aber dass bei so vielen Menschen die Verschmutzung zunimmt und leider eben auch größere Schäden an den alten Ruinen der Inka entstehen, ist wohl nicht zu vermeiden.
Bis jetzt, denn die UNESCO hat Macchi Picchu als Weltkulturerbe in Gefahr anerkannt und beschränkt die täglichen Besucher auf lediglich 5000 Tickets, die erworben werden können. Ebenso kann man auch nicht mehr völlig alleine in den Ruinen herumwandern, ein Guide zeigt dir höheren genau, hintreten darfst.
In Venedig steigt nicht nur Meeresspiegel, der die mittelalterliche Infrastruktur gefährdet, sondern auch die Zahl der jährlichen Besucher, die sich wie Wellen auf die eigentlich wunderschöne Stadt ergötzen.
Halt dich fest – unfassbare 30 Millionen Touristen waren letztes Jahr in Venedig. Alter falter. Wenn das so weiter geht, schätzen Experten, wird es im Jahr 2030 keine native Population mehr in Venedig geben, alle wurden verdrängt.
Ganz zu schweigen von dem Verfall der angrenzenden Küsten, die durch die Tourischiffe bedroht werden. Was du dagegen tun kannst?
Sicherlich auch die Nebensaison für eine Reise nach Venedig wählen, und vor allem darauf zu achten, dass du nachhaltig reist und die zarte Stadt mit Respekt begegnest. Ebenso verzichte darauf, im Badeanzug durch die Stadt zu flanieren, das ist mittlerweile sowieso verboten.
Taj Mahal in Indien. Kurioserweise, obwohl in Indien mehr als eine Milliarde Menschen leben, besuchen lediglich schlappe acht Millionen Menschen das berühmteste Monument Indiens.
Aber mal Butter bei die Fische: Sind in Santorini noch schlappe acht bis zehntausend Menschen täglich unterwegs, sind es auf dem Gelände des Taj Mahal bis zu 70.000.
Dies führte dazu, dass die Eintrittspreise einfach mal um 400% in die Höhe geschossen sind, um den Besucherdrang einzudämmen.
Denn eins ist klar: Acht Millionen Menschen im Jahr, das kann langfristig nur zu irreparablen Schäden an der Architektur, den kunstvollen Böden und einzigartigen Monumenten im Mausoleum führen.
Koh Phi Phi hat es bereits geschafft in Thailand. Nach Jahren einer Touristenexplosion an einem der dank Leonardo DiCaprio berühmtesten Strände Thailands, der Maya Bay, wurde der Strandzugang Mitte 2016 spontan mal geschlossen.
Radikal, aber notwendig. Tja, keine Instafotos mehr vom Maya Beach, dafür sind wohl die Haie in ihr natürliches Habitat zurückgekehrt.
Yay. Und verdammt bin ich froh darüber. 5000 Besucher täglich an einem Strand, der vielleicht dreihundert Meter lang ist.
Die Folge: Das komplette Ökosystem ist zu Bruch gegangen. 80% der Korallenriffe sind gestorben, Wellen haben keine Clownfische mehr angespült, sondern nur noch Plastik, und das maritime Leben wurde komplett verdrängt.
Damit das ganze nicht auch an den anderen tollen Stränden in Thailand passiert, mach dich schlau, wodas Touristenaufkommen nicht ganz so dramatisch ist, und vor allem, stell dich auf keine Korallen und benutze spezielle Sonnencreme, die ich in der Videobeschreibung verlinkt habe; herkömmliche Sonnencreme tötet Korallen.
Hallstatt in Österreich Die wohl schönste Stadt am See der Welt hat dank unserem ach so geliebten Instagram einen Besucherrekord nach dem anderen aufgestellt.
Wie überhaupt irgendein Travelinfluencer in Hallstatt ein Bild hinkriegt, auf dem kein anderer zu sehen ist, ist mir ein Rätsel. Props gehen raus. Wie dem auch sei.
Manche Blogs schreiben über Hallstatt, dass sich die Stadt mittlerweile mehr wie ein überfüllter Freizeitpark anfühlt als eine organische Stadt am See. Ebenso deprimierend klingen hunderte Tripadvisor bewertungen.
Touristen, die für das perfekte Selfie vor anderen Touristen, die einfach nur die Aussicht genießen wollen, umherspringen scheint wohl keine Seltenheit zu sein.
Darüber hinaus stehen derart viele Touristenbusse in der Schlange, um neue Touristenmassen herauszuspucken, dass man sich fragt, ob das Ganze noch Spaß macht oder wir die Schönheit komplett zerstören.
Wie schön muss es gewesen sein vor hundert Jahren, als ein Reisender beinahe alleine und in Ruhe ein ganz intimes Bild dieser Stadt entwickeln konnte.
Am Eiffelturm geht es mittlerweile so weit, dass die Angestellten, die sich um die Touristen kümmern, in Streik treten, weil sie vollkommen überfordert mit dem Andrang sind. Da standen dann tausende Touristen verärgert vor geschlossenen Türen.
Und Tickets für das bekannteste Reiseziel Frankreichs werden mittlerweile schon Online verkauft, um Wartezeiten zu verringern. Klar ist, jeder, der Paris besucht, möchte auch auf den Eiffelturm.
Das sind aktuell um die sieben bis acht Millionen Menschen im Jahr, die auf ein einziges Monument drauf wollen. Ganz schön viele.
Und es werden mehr: 2020 werden schätzungen zufolge 100 Millionen Menschen Frankreich besuchen. Auch hier muss noch geregelt werden, wie die Reisenden unter Kontrolle gehalten werden können um das Erbe vergangener Zeiten zu schützen.
Na klar, Bali gehört auch auf die Liste. Die Zeiten, in denen Bali ein einziges Paradies war, sind glatt vorbei. Jetzt zieren Hotelketten, riesige Shoppingcenter, überfüllte Strände und bei jedem noch so tollen Wasserfall touristenfreundliche Attraktionen die einst so tolle Landschaft.
Für mich persönlich sind die Hotelketten das Schlimmste. Ein paradiesischer Strand ist eben nicht paradiesisch, wenn auf der einen Seite das Meer ist und auf der anderen Seite die Türme des Hotels.
Und das an jeder einzelnen Ecke der teils hunderte von Meter langen Strände. Dazu Plastikverschmutzung des Jahrtausends. Immerhin das wurde nun verbannt, kaum zu glauben, dass es so lange gedauert hat.
Außerdem wird überlegt, ob eine Touristensteuer eingeführt wird. Ich sag nur so viel: Im Bhutan beispielsweise kostet es 200€ am Tag, um dort sein zu dürfen. Logisch also, dass der Bhutan eines der letzten landschaftlichen und kulturellen Wunder der Welt ist. Denn wer hätte dann noch das nötige Geld für eine Bali-Reise?
Um die Liste abzurunden, gibts nun was außergewöhnliches. Denn ja, auch der Mount Everest ist vom Übertourismus betroffen.
Stell dir mal kurz vor, du bist auf 6000 Meter, die Luft ist knapp, du kämpfst mit der Anstrengung, möchtest aber unbedingt auf den Gipfel, immerhin hast du dafür 50.000€ bezahlt, oder halt deutlich weniger, wenn du nicht bis zum Gipfel willst, aber hey, plötzlich stehst du in einer Schlange aus Kletterer.
Dies ist leider Wirklichkeit am Mount Everest. Stau auf der A3 Richtung Gipfel. Kein Mist!
War der Mount Everest einst noch eine Region, die nur wenige Mutige auf sich nehmen konnten, spazierten da kürzlich erst 37.000 Besucher hindurch. Kein Wunder, dass auf dem verdammten Mount Everest Müllberge zu finden sind. Wohin auch damit, wenn kaum eine Möglichkeit besteht, den Müll von 37.000 Menschen zu entsorgen?
So, vielen lieben Dank fürs Zuschauen. Ziemlich besorgniserregend, oder? Mittlerweile reisen über eine Milliarde Menschen, was super toll ist, aber die Verteilung ist ungleichmäßig. Und in zehn Jahren können schön zwei Milliarden Menschen reisen.
Wieviele Korallenriffe müssen dafür noch drauf gehen? Ich hoffe, wir finden Lösungen, das Reisen nachhaltig zu gestalten. Schreib in die Kommentare, was du über das Thema denkst, und nenn mir das Reiseziel, was du am überfülltesten fandest.
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