德语助手
2023-07-19
Wenn ich mich nicht gut anstelle in dem Referat, studiere ich am Ende ein Jahr länger als geplant, das muss nicht sein.
Ich habe jetzt halbwegs eine Ahnung, was da irgendwie passiert.
Würde ich einsteigen mit dem Thema "Christian Kracht: Ich werde hier sein, im Sonnenschein und im Schatten".
Das letzte Wort hat die Frau Stauffer zu sprechen, was meine Performance angeht.
Vielen Dank für das Referat und die Fragen.
Ich schlafe sehr wenig.
Also, es ist vermutlich auch gar nicht so gesund.
Hi, ich bin Stefan. (Germanistikstudent Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt)
Ich studiere im sechsten Semester Germanistik an der KU Eichstätt
und ich habe morgen ein Referat, das ich brauche, damit ich nächstes Semester meine Bachelorarbeit schreiben kann.
zwei Tage vor dem Referat
Für das Referat muss Stefan 8 Thesen über einen Roman aufstellen.
Seine Thesen werden im Seminar diskutiert.
Mit seinem Vortrag muss er 1,5 Stunden füllen.
Das heißt aber auch, wenn ich bei dem Referat jetzt wirklich nicht gut abliefere, kann es mir passieren, dass ich die Hausarbeit am Ende von dem Kurs nicht schreiben kann.
Und dann müsste ich deutlich länger studieren.
Und ich habe auch schon ein, zwei Semester überzogen.
Erstmal muss Stefan die komlizierte Handlung des Buches verstehen.
Ich schlaf sehr wenig.
Also, es ist vermutlich auch gar nicht so gesund, mein Schlafpensum.
Aber es geht schon ... Es geht schon klar.
Ich hole mir drei Bücher aus der Bibliothek für mein Referat, dass ich es noch fertig vorbereiten kann.
Tatsächlich denkt man sich vielleicht im Vorhinein, dass man mit der Taktik aus der Oberstufe klarkommt.
Dass man sich vor der Vorlesung einmal den Wikipedia-Artikel zu einem Buch durchliest und dann schon halbwegs durchkommt.
Man muss aber auch im Kopf haben, dass die Dozierenden sich tausendmal besser auskennen.
Das heißt, es fällt sehr auf, wenn man den Text nicht gelesen hat.
Es ist schon relativ wichtig, dass man die Texte, die man auch lesen soll, am Ende gelesen hat, damit man nicht komplett blank dasteht am Ende.
Noch 23 Stunden bis zum Referat. Stefan muss noch die Präsentation fertigstellen.
Das Referat füllt tendenziell mit dem Diskussionsteil am Ende die gesamte Vorlesungszeit, also anderthalb Stunden.
Es soll am Anfang quasi ein Impulsvortrag von 20 Minuten sein und danach eine Diskussion nach Thesen und Fragen, die ich auch im Vorhinein vorbereitet habe.
Der Roman spielt in einem fiktiven Staat. Die Weltgeschichte wird umgeschrieben. Ein schwarzer Kommissar ermittelt in einem Mordfall...
Das ganze Buch endet damit, dass alle Menschen in Ostafrika eben, wo die Sowjetrepublik ein großes Einflussgebiet hatte, wieder von den Schweizer Planstädten zurückkehren in die ursprünglichen Dörfer.
Und der Architekt dieser Planstädte erhängt sich.
Wichtig bei der Präsentation ist eben, dass ich dieses schon relativ komplizierte Buch meinen Seminar-Kolleg*innen verständlich näherbringen kann.
Ich habe jetzt halbwegs eine Ahnung, was da irgendwie passiert, aber, ja, auch nicht zu 100 Prozent.
Das Klischee mit Germanistik ist natürlich, dass man am Ende als Taxifahrer*in arbeitet.
Das ist nicht mein Plan.
Mein Plan tatsächlich direkt nach dem Studium ist, erst mal durch Praktika mich in verschiedene Arbeitsbereiche irgendwie reinzufinden.
Was man mit Germanistik anfangen kann, ist ein weites Feld.
Berufsmöglichkeiten: Verlage, Pressearbeit, Journalismus, Kultureinrichtungen, Archive und Bibliotheken
Würde einen Filterkaffee schwarz nehmen, bitte. - Ja.
Danke schön.
Ich würde den Studiengang allen Leuten empfehlen, die textbegeistert sind, die gerne lesen und gerne schreiben.
Man schreibt auch sehr viel Essays und Hausarbeiten.
Und einfach insgesamt Spaß an Sprache haben.
Dann hat man auch Spaß im Studium.
Studieninhalte Germanistik (B.A.): Sprachwissenschaft, Älere deutsche Literaturwissenschaft, Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Regelstudienzeit: 7 Semester
Zwischendurch muss Stefan für seine Bachlorarbeit recherchieren, die er nächstes Semester abgeben will.
Das ist die Handschriftensammlung, die Teilbibliothek drei von der Uni, wo ganz viele sehr alte Bücher liegen.
Und ich brauche eine Zeitschrift aus dem 17. Jahrhundert, und die kann man nur dadrin wirklich anschauen.
Deswegen gehen wir da jetzt rein.
Ich habe Bücher bestellt, also drei.
Es sind Bücher und Schriften in dieser Bibliothek ab dem achten Jahrhundert.
Das heißt, es sind wirklich alte Werke, die schon auch respekteinflößend sind, weil man dann wirklich jahrhundertealte Unikate vor sich liegen hat und dann mit denen einfach arbeiten darf.
Ich schaue mir an, wie in dieser Zeitschrift außereuropäische Kulturen dargestellt werden.
Also beschäftige mich ein bisschen mit Kolonialismus, Rassismus und so weiter.
Und deswegen ist der erste Schritt, dieses Buch einmal durchzublättern, zu schauen, wo denn Darstellungen außereuropäischer Kulturen vorkommen.
Texte und vor allem Literatur.
Es ist auch eher so das, was mich interessiert im Germanistikstudium, weniger die Sprachwissenschaft, mehr die Literaturwissenschaft.
Sind ja immer auch ein Spiegel der Zeit, Spiegel von Kultur.
Man findet in vielen Texten, auch in älteren Texten, viele heutige gesellschaftliche Probleme wieder.
Ich lese wahrscheinlich pro Semester für die verschiedenen Seminare insgesamt wahrscheinlich schon fünf bis zehn Bücher mindestens.
Also das kommt darauf an, was es ist.
Oft auch kleinere Texte, nicht jetzt immer ein ganzes dickes Buch, aber insgesamt wahrscheinlich schon ein paar Hundert.
Noch eine Vorlesung bis zum Referat.
Jetzt muss ich nur wissen, wo der Raum ist. (Die Anspannung steigt.)
Jetzt sind die anderen schon weg. Ich glaube, es ist ...
Ah, dadrin. 141, nicht 104.
Rückblickend, ich würde mir vermutlich Anfang des Studiums meine Prüfungsordnung einmal sehr genau durchlesen und mir einen genauen Plan am besten noch mit einer Excel-Tabelle machen.
Wann ich welches Modul belegen muss.
Und für jedes Semester am besten auch noch einen Lernplan und einen Plan, wann ich genau lese.
Einfach einen genaueren Zeitplan auch für die Tagesabläufe, weil er schon einiges erleichtert.
Ich habe das erst sehr spät im Studium halbwegs angefangen, das irgendwie geordnet anzugehen.
Und man merkt es am Ende, dass es zurückkommt und einen zu Nachtschichten und anderen stressigeren Arbeitsformen zwingt.
Ein bisschen den Kopf noch mal freibekommen von dem Referat, muss mich da reinfuchsen, und dann wird es schon laufen.
Das Referat basiert auf einer thematischen Diskussion am Ende.
Und damit alle Leute die Fragen vorliegen haben, drucke ich sie ihnen aus, wenn jemand seinen Laptop nicht dabei hat oder so.
Ich hoffe, dass ich den Seminarteilnehmenden eine gute Grundlage für eine Diskussion geben kann.
Und dass es auch nicht stockt oder so was und einfach eine gute Diskussion wird.
Ich kann ja schon mal meinen Laptop einrichten und so.
"Ich werde hier sein, im Sonnenschein und im Schatten", sein drittes Buch, 2008 erschienen.
Ich werde erst mal über den Autor Christian Kracht ganz kurz was erzählen.
... Wirkung, die hier im Buch beschrieben ist.
... Lenin sich dagegen entschieden hat, den Zug nach Russland zu nehmen und in der Schweiz geblieben ist und da seine Vision von einem kommunistischen Staat in die Tat umgesetzt hat.
Wenn es keine Frage mehr gibt, das wäre das erste Ding, der Impulsvortrag wäre jetzt vorbei.
Ich teile es mal aus. - Vielen Dank. (11.20 Uhr Stefan verteilt seine Thesen für die Diskussion)
Danke schön. (Alle Studierenden sollten das Buch geleesen haben.)
Und das Letzte noch.
Die Frage, beziehungsweise eine These jetzt: Die SSR in Christian Krachts Roman stellt eine antirassistische Gesellschaft dar. (SSR=die fiktive Schweizer Sowjetrepublik)
Also ich finde, es gibt Pro- und Kontrapunkte.
Pro dahingehend, dass ja quasi rassistische Äußerungen sehr hart geahndet werden.
Als antirassistisch würde ich es nicht beschreiben.
Insofern würde ich diese These doch sehr infrage stellen.
Es ist ambivalent irgendwie, weil die Menschen, die quasi aktiv diskriminieren, sehr hart bestraft werden.
Während aber auch ...
Und was ich sehr spannend fand, die ersten Seiten vom Buch weiß man nicht, dass die Hauptperson schwarz ist.
Man liest es, man hört einmal den Begriff Schneemensch, den ich auch ganz spannend finde, weil das klingt eher ein bisschen so, als wäre jemand eben besonders weiß.
Genau, oder eben wie der Yeti. (Gleich fällt Pro. Stauffer ihr Urteil.)
Gibt es sonst noch Punkte? Wenn nicht, dann wäre ich am Ende.
(Stauffer) Dann danken wir Ihnen ganz herzlich. (15.40 Uhr Stefan hat die 1.5 Stunden genau eingehalten)
Danke für die Diskussion. * Klopfen *
Das letzte Wort hat die Frau Stauffer zu sprechen, was meine Performance gerade angeht, aber schlecht fühle ich mich nicht.
Also ich glaube, die Diskussion ist ganz gut gelaufen. (Isabelle Stauffer, Professur für neuere deutsche Literaturwissenschaft) (Stefan hat bestanden.)
Und ich hoffe, mein Impulsvortrag hat ein bisschen aufgeklärt davor.
Vielen Dank für das Referat und die Fragen.
Ich finde, die großen Linien und Themen dieses komplexen Werks haben Sie wirklich sehr gut angesprochen und auch differenziert.
Sie haben nicht versucht, das in eine Richtung zu kämmen.
Das ist etwas, was ich immer sehr schätze.
Man hat auch gemerkt, dass Sie sich viele Gedanken gemacht haben.
Wenn ihr sehen wollt, was man mit meinem Studium beruflich anfangen kann, checkt hier das Video von Alpha Uni in der ARD Mediathek.
Hier findet ihr ein weiteres Video.
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