德语助手
2024-12-08
Google droht ein historisch einmaliges Urteil,
bei dem sie den beliebten Chrome-Browser und damit auch einen Großteil ihrer Macht im Web verlieren könnten.
Mit dem Chrome-Browser kontrolliert Google das Internet.
Hier in Deutschland hat er einen Marktanteil von knapp 50 Prozent und liegt damit weit vor allen Konkurrenten.
Weltweit ist das noch extremer, da haben sie fast 67 Prozent.
Als einer der weltweit größten Konzerne wird Google immer wieder verklagt und damit meine ich jetzt nicht solche Aktionen wie das,
was hier aktuell durch die Medien geht,
wo hier eine riesige Strafe im Raum steht,
bei der die meisten gar nicht wissen, wie viele Nullen das eigentlich hat.
Das Ganze hier ist ja auch nicht so wirklich ernst gemeint.
Es gibt aber auch einige Verurteilungen, zum Beispiel hier in Europa.
Da habe ich jetzt nochmal ein Beispiel rausgesucht.
Google hat bei einem Preisvergleich seine eigenen Dienste von Google selber ganz oben platziert,
also über der Konkurrenz.
Das bewertete der Europäische Gerichtshof als Missbrauch von der marktbeherrschenden Stellung,
die Google hier ja hat.
Deswegen gab es ja eine Strafe über 2,42 Milliarden Euro.
So Beispiele sind über die Jahre viele entstanden.
Nur wenige von den vielen Urteilen haben eine größere Bedeutung.
Darunter ist eines von 2018.
Bei dem gab es die höchste Strafzahlung, die je in der EU gegen ein Unternehmen verhängt wurde.
Es sind hier 4,3 Milliarden Euro zu zahlen.
Hierbei ging es darum, dass Hersteller von Smartphones und anderen Geräten,
die Android nutzen wollen, die Geräte mit verschiedenen Apps von Google ausstatten müssen.
Das ist verpflichtend, damit man das nutzen darf.
Vor allem der Chrome-Browser, der wurde hier als wettbewerbswidrig angesehen.
Der ist im Standard ja vorinstalliert,
deswegen konnte er auf Mobilgeräten sehr schnell einen hohen Marktanteil erreichen.
Schaut man sich hier mal die historischen Daten an,
kann man das hier an der grünen Linie sehr gut sehen.
Der ist hier in nur wenigen Jahren hoch aufgestiegen.
Hier unten war man noch hier bei 1,3, 1,4 Prozent, so ungefähr so Anfang 2013.
Das hat nicht lang gedauert, bis wir hier Anfang 2015 schon bei fast 30 Prozent,
ja genau 30,7 Prozent waren.
Mitte 2017 wurde erstmals die 50-Prozent-Marke geknackt.
Das ist ein beispielloser Aufstieg, von dem sämtliche Konkurrenten,
egal auf welchen Plattformen, nur träumen können.
Das Urteil war ein Parkenschlag, hat aber weder Google noch Chrome zerstört.
Stattdessen hat man hier jetzt damals einen Auswahldialog eingebaut,
wo man beim Einrichten des Gerätes gefragt wird,
welchen Browser und welche Suchmaschine möchtest du verwenden.
Da sind dann eben neben Google noch verschiedene andere aufgelistet.
Doch 2023 kam es zu einem Kartellverfahren,
dass der Anfang vom Ende des Chrome-Browsers zumindest bei Google sein könnte.
In diesem Verfahren wird Google vorgeworfen,
den Wettbewerb rechtswidrig ausgehebelt zu haben,
da gibt es verschiedene Punkte, Hauptsächlich geht es da um Verträge mit großen Smartphone-Herstellern, zum Beispiel Apple, Samsung und weitere.
Da hat sich Google als Schatzsuchmaschine eingekauft.
Alleine Apple und Samsung zusammen haben dafür 18 Milliarden US-Dollar pro Jahr bekommen.
Das war eines der größten Kartellrechtsverfahren seit den 1990er Jahren.
Damals ist Microsoft verurteilt worden und hätte sogar zerschlagen werden sollen.
Sie hatten aber Glück, dazu habe ich einen eigenen Beitrag gemacht, nämlich zum Browserkrieg.
Das war der Kontext von dem Ganzen, könnt ihr euch gerne oben anschauen.
Im Google-Prozess entschieden die Richter ähnlich wie bei Microsoft.
Es ist ein illegales Monopol.
Mit diesen Verträgen wurde Google gefestigt und hat die Konkurrenz sogar davon abgehalten,
eigene Suchmaschinen zu starten, zum Beispiel Apple.
Die Zahlen sind ja ziemlich offensichtlich, wenn man sich die Marktanteile anguckt.
Egal ob im Desktop, Computer, Laptop-Bereich oder bei den Mobilgeräten,
Google ist hier ganz klar weit vorne und die anderen sind hier extrem abgeschlagen.
Selbst Bing dümpelt hier mit nur 11,8% herum.
Das ist der höchste Marktanteil, also das ist absolut kein Wettbewerb hier.
Obwohl hier noch gar kein Strafmaß verkündet wurde,
ist schon von der Zerschlagung wegen eines illegalen Monopols die Rede,
dass hier Google aufgeteilt werden soll.
Woher kommt das?
Das liegt daran, dass das Justizministerium in den USA zusammen mit mehreren US-Bundesstaaten eine weitere Klage plant,
um Googles Marktmacht zu brechen.
Es soll Auflagen für die Suche geben,
zum Beispiel, dass man Konkurrenten an diese Daten anschließen muss,
damit die da eben auch das nutzen können.
Einer der Kernpunkte ist aber zumindest eine teilweise Zerschlagung von den Google-Diensten.
Da war teilweise auch Android im Gespräch,
das ist wieder nach hinten gerückt,
was aber ganz klar gefordert wird.
Der Chrome-Browser, der ist nämlich aus deren Sicht die entscheidende Komponente,
mit denen Google ihr Monopol aufrechterhalten kann.
Bei Chrome geht es hier vor allem um zwei Punkte.
Erstens das gegenseitige Umleiten von Nutzer auf andere Google-Dienste, die ja tief in den Browser integriert sind.
Zweitens das Sammeln von Nutzerdaten,
die ja wiederum Google dann für Werbung verwendet und damit die Werbepreise durch eben auch eine quasi Monopolstellung bestimmen kann.
Dass Chrome eine riesige Menge an Daten sammelt, das sollte nichts Neues sein.
Schon 2008 gab das BSI hier eine Warnung heraus.
Da hieß es, Chrome sei zwar bequem, aber vor allem die Datensammelwut, die Bereite hier sorgen.
Aus meiner Sicht ist es nur ein Grund von vielen.
Ich habe vor längerer Zeit hier sogar meinen eigenen Beitrag zur dunklen Seite von Chrome gemacht,
wo es eben eine ganze Reihe an Punkten gibt.
Seit dem Beitrag ist es nicht besser geworden, sondern im Gegenteil.
Das Ganze eskaliert immer weiter.
Google muss jetzt sogar Daten vom Inkognito-Modus löschen.
Das ist ja der Modus, wo normal nichts protokolliert werden soll.
Doch auch hier schreckt der Konzern nicht zurück, Daten zu sammeln.
Aber warum ist jetzt Chrome genauso wichtig für Google?
Das liegt daran, dass der Browser das zentrale Werkzeug ist, mit dem man im Internet surft.
Das ist nicht in Anführungsstrichen nur die Suchmaschine,
schon die liefert viele Informationen, aber damit hat man eben noch viel mehr,
welche Webseiten man besucht.
Wann man das Ganze nutzt.
Also die Menge an Daten ist hier viel, viel größer.
Außerdem kann man eben diese Plattform super geschickt nutzen,
um die Leute auf eigene andere Dienste zu lenken.
Ein Beispiel habe ich immer rausgepickt von vielen.
Google hat hier eingefügt, dass man automatisch bei Chrome,
also in dieser Login-Funktion hier oben,
angemeldet wird, wenn man bei irgendeinem Google-Dienst angemeldet ist.
Und umgekehrt Im Übrigen gibt es hier noch ein Versprechen, das Google gebrochen hat.
Es gab hier nämlich ein Datenleck von internen Dokumenten.
Da kam heraus, dass Google die Daten von Chrome durchaus auch in die Suche mit einfließen lässt,
wo immer behauptet wurde, das machen wir nicht, das trennen wir.
Sie machen es aber trotzdem.
Warum?
Je mehr Daten Google von euch sammelt,
desto mehr Geld können sie aus euch herausholen und sorgen damit für Milliarden Umsätze und Gewinne.
Diese weitreichende Kontrolle kann man für eigene Zwecke instrumentalisieren.
Da gibt es viele Dinge, die dafür im Verdacht stehen, z. B.
Manifest Version 3, habe ich hier auch in meinem eigenen Beitrag ausführlicher erklärt,
was das alles ist.
Da kann man eben besser die Inhalte kontrollieren,
was da eben der Nutzer im Browser alles machen kann und was nicht.
David von Google behauptet, stimmt alles gar nicht,
das soll die Sicherheit erhöhen, aber wie ich schon damals gesagt habe,
das schafft keine Sicherheit.
Es ist weiterhin nicht wirklich sicherer geworden,
obwohl man eben jetzt diese Einschränkung zwangsweise durchdrückt.
Dafür hat es diverse Nachteile.
Zum Beispiel funktionieren Werbeblocker nicht mehr ganz so mächtig wie vorher.
Aber das kommt einem Konzern, der den Großteil seines Geldes mit Werbung macht,
sicher nicht ungelegen.
Wie geht es mit Google und Chrome nun weiter?
Inzwischen ist nämlich Donald Trump Präsident der USA.
Zumindest im Wahlkampf hat er sich noch skeptisch darüber geäußert,
ob man solche Konzerne zerschlagen sollte.
Der Prozess und die Entscheidung, die werden voraussichtlich erst im Sommer 2025 fallen.
Doch selbst wenn es dieses Mal wirklich zu einer Zerschlagung kommen sollte,
bleibt unklar, ob das Ganze wirklich besser wird.
Wenn Google verkaufen muss, stellt sich die Frage,
wer kann sich dieses Riesenprojekt,
das ja mit euch so viel Geld verdient, überhaupt leisten?
Da bleiben nicht viele übrig, wenn man sich hier Schätzungen anguckt,
die sagen, dass der Browser 15 bis 20 Milliarden Dollar wert ist.
Da könnte man schnell bei Konzernen wie z.B. Amazon landen, die ja ebenfalls im Verdacht stehen,
gegen Kartellrecht zu verstoßen bzw.
Es eben wie Google machen könnten und die missbrauchen könnten, z.B.
Amazon könnte seinen Marktplatz im Browser integrieren oder ähnliches.
Das wäre lösbar, wenn Chrome eben nicht an einen anderen Konzern verkauft wird,
sondern an eine gemeinnützige Organisation,
wie zum Beispiel die Linux Foundation.
Dort stehen die Interessen der Nutzer und ein freies Internet im Vordergrund und eben nicht die finanziellen Motive von Konzernen.
Das käme aber einer Enteignung gleich.
Ob das Gericht soweit gehen wird, das ist ziemlich unklar.
Google hat zwar Pionierarbeit im Web geleistet,
doch lange Zeit wurden sie dafür glorifiziert,
dass ein Monopol mit wohl einmaliger Dimension entstehen konnte.
Da Google aber eben ein Konzern ist,
sieht man immer mehr, wie dessen Ziele ganz klar Wachstum und Profitmaximierung sind.
Hier was zu tun ist längst überfällig.
Das muss übrigens keiner von euch auf Gerichtsurteile warten.
Es gibt mehr als genügend Gründe und auch erst nicht seit jetzt,
seit diesem Urteil, sondern schon seit längerem,
warum man diesen Browser nicht nutzen sollte.
Schaut euch da gerne diesen Beitrag hier an und schaut euch doch mal den Firefox-Browser an.
Den verwende ich als Primärenbrowser schon seit Jahren.
Funktioniert und man hängt eben nicht an Google.
Es ist der letzte freie verbleibende Browser, der noch halbwegs relevante Marktanteile besitzt.
Wenn der auch noch weg ist, dann sind wir Google endgültig ausgeliefert.
Das kann wohl keiner wollen.
Oder war ein Monopol schon mal irgendwie positiv für die Nutzer?
Egal ob Microsoft Windows oder Glühbirnenkartell oder eben auch Google,
mir fällt da wirklich keines ein.
Nutzt ihr immer noch Chrome oder seid ihr Teil der Lösung?
Schreibt es gerne auf ulabs.de ins Forum oder in die Kommentare.
Tschüss, bis zum nächsten Mal.
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