德语助手
2023-05-10
Im heutigen Video geht's um Ausdrücke wie "Herrje", "igitt", "hui", "meine Güte"und "juchu".
Sogenannte Interjektionen sind kleine Wörter, die meistens vor einem Satz stehen und spontane Emotionen ausdrücken.
Solche Ausdrücke sind typisch für die Umgangssprache im Alltag, aber auch für die schriftliche Kommunikation in Textnachrichten oder Chats.
Und auch in den sozialen Medien sieht man sie häufig.
Wir schauen uns jetzt diese Ausdrücke an.
Viel Spaß!
"Herrje!"oder "Herrjemine"sagt man zum Beispiel, wenn man etwas schlimm findet oder bei einer negativen Überraschung.
Häufig steht auch noch ein "Ach"davor so wie hier:
- "Ach herrje, ich habe meinen Schlüssel zu Hause vergessen!"
- Oder: "Mit diesem Handy kann man keine guten Fotos machen.
Die sind immer unscharf."
— "Ach herrje, na dann kaufe ich mir lieber ein anderes."
- Oder hier ist ein Kommentar unter einer der vielen Nachrichten über Prinz Harry und Meghan:
"Ach herrjemine, die beiden sollen einfach ihr Leben leben wie sie mögen und uns mit ihren Geschichten in Ruhe lassen."
"Herrjemine"klingt in meinen Ohren etwas veraltet, ich würde das so nicht sagen.
"Ach herrje"schon eher.
Diese Ausdrücke haben übrigens einen religiösen Hintergrund.
"Herrje"ist eine Verkürzung von "Herr Jesus".
Und "Herrjemine"von "Herr Jesus domine".
"Dominus"bedeutet auf Lateinisch auch "Herr".
An diese Bedeutungen denkt man heute aber nicht mehr, wenn man das sagt.
Wenn etwas Schlimmes oder Unangenehmes passiert ist, kann man auch "oje!"ausrufen.
Das ist also so ähnlich wie "herrje"und diese Ausdrücke kann man meistens auch wie Synonyme verwenden.
Zum Beispiel: - "Ich hatte heute Morgen einen kleinen Fahrradunfall.
Schau mal, mein ganzer Arm ist blau."
— "Oje! Das sieht aber böse aus.
Vielleicht solltest du damit zum Arzt gehen."
- Oder: "Paul hat gestern behauptet, dass New York die Hauptstadt der USA sei."
— "Oje. Das müsste er aber eigentlich besser wissen!"
Also: Oh, das ist aber unangenehm, dass er nicht weiß, welche Stadt die Hauptstadt ist.
- Oder: "Oje, jetzt fängt es an zu regnen.
Ich glaube, wir müssen unseren Spaziergang verschieben."
Das Substantiv "Mensch"kennt ihr natürlich.
Aber es gibt auch eine Interjektion "Mensch!".
Und die ist echt interessant, weil sie verschiedene Bedeutungen hat.
Und dabei kommt es darauf an, wie man sie betont.
Erstes Beispiel: Stellt euch vor, Marcel und Christina müssen dringend zum Bahnhof.
Christina ist schon fertig angezogen und will losgehen, aber Marcel packt immer noch seine Sachen zusammen.
Dann sagt Christina:
- "Mensch, jetzt komm endlich, es ist schon spät!"
- Oder stellt euch vor, Christina ist so in Eile, dass sie Marcels Sonnenbrille runterwirft.
Und Marcel sagt:
"Ach Mensch, kannst du nicht aufpassen? !"
In diesen Beispielsätzen drückt "Mensch!"eine deutliche Verärgerung aus.
Aber man kann damit auch eine ganz andere Emotion ausdrücken, nämlich Bewunderung.
Stellt euch vor, ein Kind hat eine sehr gute Note in einer Mathearbeit.
Und die Mutter sagt:
- "Mensch, das hast du toll gemacht!
Ich bin stolz auf dich."
Schauen wir uns als nächstes den Ausdruck "na ja!"genauer an.
Den hört man im Alltag ständig in allen möglichen Situationen.
Wahrscheinlich könnte ich da ein eigenes Video drüber drehen.
Wir schauen uns mal ein paar Sätze an und ich versuche zu erklären, welche Bedeutung das "na ja"dort hat:
- "Der Film war richtig gut, oder?"
— "Na ja! Ich habe schon Bessere gesehen."
Wenn ich sage, dass etwas "na ja"ist, sage ich:
Das ist nicht besonders gut.
Umgangssprachlich hört man zum Beispiel auch:
"Der Film war so na ja".
Also: Geht so.
Nicht so gut.
Nächster Beispielsatz.
Stellt euch vor, dass ein Freund von euch wütend sagt:
- "Hast du gehört, wie Mona mich gerade angeschrien hat?
Die spinnt doch!"
Und ihr antwortet: "Na ja, du hättest auch ein bisschen freundlicher sein können."
Das "Na ja"dient dazu, den ärgerlichen Freund etwas zu beschwichtigen.
Das heißt, wir sprechen so zu dem Freund, dass er sich beruhigt und nicht mehr so ärgerlich ist.
Und das betont das "na ja"als Einleitung.
- Oder: "Ich wäre heute so gerne ins Freibad gegangen.
Schade, dass es regnet.
Aber na ja, dann mache ich es mir zu Hause gemütlich."
Hier beschwichtigen wir uns mit dem "na ja"selbst.
Wir sagen zu uns selbst:
Ist nicht so schlimm, dass ich nicht ins Freibad gehen kann.
Zu Hause ist es auch schön.
Der Ausdruck "ach was!?"kann je nach Situation zwei unterschiedliche Bedeutungen haben.
Die erste sehen wir hier:
- "Ist Deutschlernen schwierig?"
— "Ach was!"
Hier hat "ach was!"die Bedeutung "nein", "gar nicht", "auf keinen Fall".
Man sagt hier: Wie kommst du denn auf die Idee, dass Deutschlernen schwierig sein könnte?
Hier ist noch ein Beispiel: -
"Ist Julia böse auf mich, weil ich gestern nicht zu ihrer Geburtstagsfeier gekommen bin?"
— "Ach was! Sie weiß doch, dass du gerade viel zu tun hast."
"Ach was?"kann aber auch Verwunderung oder Erstaunen ausdrücken, wenn es eine Frage ist.
- "Sebastian hat seinen Job gekündigt."
— "Ach was?"
Damit sage ich: Oh, wirklich?
Erzähl mir mehr.
- Oder: "Julian möchte Medizin studieren."
— "Ach was? Ich dachte, er wollte Anwalt werden!"
Für Mitglieder habe ich wie immer ein Quiz erstellt, mit dem ihr die Ausdrücke aus diesem Video üben könnt.
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"Ach ja!"ist ein sehr häufiger Ausdruck, der auch verschiedene Bedeutungen haben kann.
Wenn er als Frage formuliert ist, kann er zum Beispiel Überraschung ausdrücken, aber auch Zweifel.
Schauen wir uns noch mal einen Dialog von gerade an:
- "Julian möchte Medizin studieren."
— "Ach ja?"
Damit sage ich: Oh, wirklich?
Das überrascht mich.
Aber ich habe auch Zweifel, ob das stimmt.
Häufiger hört man "ach ja"aber in so einer Situation hier — dann nicht als Frage:
- "Marina hat heute Geburtstag."
— "Ach ja! Das hätte ich fast vergessen.
Ich rufe sie mal schnell an."
Also: Mich erinnert jemand an etwas, das ich vergessen hatte.
Mit "Ach ja!"sage ich dann: Oh ja, stimmt!
Jetzt fällt es mir ein.
Das sagt man auch, wenn man gerade etwas erzählt und einem dann etwas einfällt.
Zum Beispiel: - "Gestern war ich mit Jenny im Kino und danach noch etwas essen.
Ach ja! Ich soll dich von ihr fragen, ob du schon ihre E-Mail gelesen hast."
Ich erzähle also gerade vom Kinobesuch und dann fällt mir ein, dass da ja noch etwas war, das Jenny mich gefragt hat.
Lasst uns mal Ausdrücke anschauen, mit denen wir Ekel ausdrücken können:
Pfui, igitt, bäh, bah und iiih.
"Pfui"ist ein sehr alter Ausdruck, der schon im Mittelalter verwendet wurde.
Er beschreibt das Geräusch, das man macht, wenn man ausspuckt oder etwas wegpustet.
Wir drücken damit Ekel aus so wie in:
- "In meinem Hotelzimmer waren gestern ganz viele Ameisen."
— "Pfui, das ist ja eklig.
Ich hoffe, du hast ein anderes Zimmer bekommen?"
Um "Pfui"noch zu steigern, sagt man auch "Pfui Spinne", "Pfui Teufel"oder "Pfui Deibel".
"Deibel"bedeutet auch "Teufel".
"Bäh", "igitt"und "iiiih"drücken einfach nur Ekel aus.
"Bäh"hört man am meisten, denke ich, und "igitt"weniger häufig.
Zum Beispiel: - "Bäh, warum stinkt es hier so?"
- Oder: "Ich esse zum Frühstück gerne Brot mit Käse und Marmelade."
— "Bah, das ist aber eine eklige Kombination!"
- Oder stellt euch vor, dass ein kleines Kind auf dem Spielplatz etwas vom Boden aufhebt und essen will.
Dann kann die Mutter oder der Vater rufen:
"Igitt, lass das liegen!"
- Oder rufen: "Iiiiih, was isst du denn da? !"
Eine Steigerung von "igitt"ist "igittigitt".
Man könnte also sagen:
- "Guck mal, sieht das nicht eklig aus?"
— "Igittigitt, was ist das denn? !"
Die Interjektion "hui"kann ausdrücken, dass ich überrascht bin.
Aber auch, dass ich etwas bewundere oder etwas sehr gut finde.
Das ist also ein eher positiver oder neutraler Ausdruck.
Zum Beispiel: - "So, hier kommt dein Geburtstagskuchen.
Alles Gute!"
— "Hui, der sieht aber toll aus! Danke!"
Hier drückt es eine positive Überraschung aus.
- Oder: "Hui, was ist das denn für ein schönes Bild! ?"
— Bewunderung.
- Oder: "Susanne hat ihre Prüfung mit einer 1+ bestanden."
— "Hui, das ist ja toll!
Super gemacht!"
- Oder auch: "Hui, ist das kalt hier!"
Hier haben wir eine Überraschung.
Es gibt einen Ausdruck, in dem man "hui"und "pfui"zusammen verwendet — die reimen sich ja auch schön.
Der Ausdruck ist "außen hui, innen pfui".
Er sagt aus, dass etwas auf den ersten Blick gut aussieht, aber wenn man genauer hinsieht, ist es schlecht.
- "Das Haus ist außen hui, innen pfui"bedeutet also:
Das Haus sieht von außen super aus, aber wenn man es sich genauer und auch von innen anschaut, ist es hässlich.
Wenn jemand "Du liebe Güte!"oder "Meine Güte!"sagt, drückt er oder sie Erstaunen oder Überraschung aus
— meistens in einem eher negativen Zusammenhang.
- Stellt euch vor, man kommt irgendwohin, wo es sehr unordentlich ist.
Dann kann man sagen:
"Du meine Güte, wie sieht's denn hier aus?"
Ich bin also überrascht, dass es dort so unordentlich ist.
- Oder: "Der Chef will morgen mit dir über das neue Projekt sprechen."
— "Ach du liebe Güte, schon wieder?"
Damit drücke ich aus, dass ich überrascht bin, dass der Chef schon wieder mit mir darüber sprechen will.
Aber ich sage auch, dass ich ein bisschen genervt davon bin.
Ich habe keine Lust, schon wieder über das Projekt zu sprechen.
- Oder: "Was ist dein Lieblingsfilm?"
— "Meine Güte, das ist aber eine schwierige Frage…"
Hier ist die Bedeutung nicht negativ.
Man drückt einfach aus, dass man die Frage überraschend und schwierig findet.
Es gibt noch ein paar Varianten dieses Ausdrucks.
Neben "Du liebe Güte"und "Du meine Güte"hört man manchmal auch
"Ach du lieber Himmel", "Ach Gott", "Mein Gott"oder "Ach du lieber Gott", "Du liebes bisschen"oder "Ach, du liebe Zeit!".
Die sind alle sehr, sehr ähnlich.“
Wir könnten zum Beispiel sagen:
- "Martinas Sohn hat zu Weihnachten 30 Geschenke bekommen."
— "Ach du liebe Zeit, so viele?"
Ich sage damit, dass ich negativ erstaunt bin.
"Hoppla!"– Das ist ein Ausruf bei einem kleinen, kurzen Schreck.
Eine ganz typische Situation dafür ist, wenn ihr aus Versehen mit einer anderen Person zusammenstoßt.
Da kann man sagen:
- "Hoppla! Entschuldigung."
Oder wenn ich bei jemandem zu Besuch bin und aus Versehen fast ein Glas, das auf dem Tisch steht, umwerfe:
- "Hoppla, gerade noch mal Glück gehabt!"
"Huch"sagt man auch, wenn man sich erschreckt oder wenn man sehr überrascht ist.
"Huch"und "hoppla"sind also sehr ähnlich.
Ich war vorhin in der Küche, habe einen Schrank aufgemacht und dann fiel mir fast eine Packung Nudeln auf den Kopf.
Da war meine spontane Reaktion: "Huch!"
Ich habe ja am Anfang gesagt, dass diese ganzen Ausdrücke auch in der schriftlichen Kommunikation benutzt werden, in Textnachrichten zum Beispiel.
Hier ist mal ein Beispiel dafür:
Da habe ich aus Versehen "ja okay"komplett in Großbuchstaben geschrieben und dann direkt danach geschrieben
"Huch, sorry. Feststelltaste".
Mit "Huch"drücke ich aus, dass ich mich selbst erschrocken habe, weil alles in Großbuchstaben geschickt wurde.
Und der Grund war die Feststelltaste.
Mit dem Ausdruck "toi toi toi"wünscht man jemandem Glück.
Vor wichtigen Aufgaben zum Beispiel:
- "Toi, toi, toi für die Prüfung morgen!
Du schaffst das!"Also: Viel Glück für die Prüfung morgen.
- Oder: "Ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch."
— "Toi, toi, toi!"
Woher kommt dieser etwas merkwürdige Ausdruck?
Eine Theorie führt ihn darauf zurück, dass man sich früher vor schwierigen Situationen, Prüfungen und so weiter dreimal über die Schulter gespuckt hat.
Das war damals ein Brauch.
Und das Geräusch, das dabei entstand, klang so ähnlich wie toi, toi, toi.
Dieses Spucken fand man dann später unhygienisch und unanständig
— und deshalb sagte man nur noch "toi, toi, toi".
Machen wir weiter mit "boah".
Das ist ein sehr umgangssprachlicher Ausdruck der Überraschung und des Erstaunens.
Das ist ein bisschen so wie "wow"oder "krass".
Schauen wir uns Beispiele an:
- "Ich habe gestern 500 Euro im Lotto gewonnen."
— "Boah! Echt?"
Hier drückt das "Boah"Überraschung aus.
- Oder: "Boah, schmeckt das gut!"
Ich betone hier, dass es mir wirklich gut schmeckt.
"Boah"kann aber auch ausdrücken, dass ich genervt bin.
So wie hier: - "Boah, ich hab keine Lust, heute zum Sport zu gehen."
- Oder: "Boah, jetzt lass mich endlich in Ruhe!"
Da kommt es natürlich auch immer auf die Betonung an.
Schauen wir uns noch ein paar Interjektionen an, die Freude ausdrücken.
"Hurra"kennt ihr wahrscheinlich, noch häufiger sind aber glaube ich "juhu"oder "juchu".
- "Juchu, Wochenende!"
Also: Oh, endlich ist Wochenende, ich freu mich.
- Oder: "Ich hab' die Prüfung bestanden!"
— "Juchu, wie schön!"
Schreibt mir gerne in einem Kommentar, ob euch dieses Video gefallen hat.
Im Deutschen haben wir natürlich noch viele viele weitere Interjektionen.
Wenn ihr möchtet, drehe ich gerne noch einen zweiten Teil.
Danke fürs Zuschauen, lasst gerne einen Daumen nach oben da — und bis nächste Woche!
Tschüss!
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