德语助手
2023-05-15
Huber, Fischer, Müller, Braun.
Manche Nachnamen gibt es in Deutschland besonders oft.
Warum?
Klar, der Bauer war früher ein Bauer, der Schäfer ein Schäfer und von denen gab es viele.
Doch wo kommen Maier oder Schröder her?
Wir begeben uns auf Spurensuche von Nachnamen, bei denen die Herkunft nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.
Ich weiß nicht, woher Maier kommt, aber Maier gibt es viele.
Berufe? Häufig. Denke ich.
Deutsche Nachnamen.
Die häufigsten deutschen Nachnamen, die sich nicht ohne weiteres erschließen.
Zuerst der Name Wagner.
Wer oder was war denn der Wagner?
Eins sei jetzt schon verraten, er war früher unentbehrlich.
Wagner? -Pizza.
Es kann ja auch so ein handwerklicher Beruf gewesen sein, irgend etwas in diese Richtung.
Aber das weiß ich nicht.
Von der Pizza.
Wahrscheinlich für jemanden der Wagen für Pferde damals hergestellt hat.
Wagen für Pferde, das brauchte man früher überall, deswegen gab es den Wagner in jeder Stadt.
Sein Beruf erforderte präzises Arbeiten, denn wenn das, was er herstellte, nicht genau genug war, konnte es sehr ungemütlich werden.
Der Wagner machte nämlich vor allem Räder für Wagen.
Und die mussten rund und absolut gleichmäßig sein, damit die Fahrt nicht noch rumpeliger wurde, als sie früher ohnehin meist war.
Hier wird eine Speiche eingebaut.
Damit das Rad auch wirklich kreisrund wird, muss jede Speiche exakt gleich lang sein.
In vorindustriellen Zeiten eine echte Herausforderung.
Der Wagner war also ein angesehener und wichtiger Handwerker.
Und wer heute Wagner heißt, dessen Vorfahren waren einmal Wagenbauer.
In Deutschland gibt es den Namen Wagner rund 164.000 Mal.
Ein prominenter Träger des Namens, der Komponist Richard Wagner.
In Süddeutschland kommt der Name häufiger vor als im Norden.
Was daran liegen könnte, dass der Süden bergiger ist und Räder sich dort schneller abnutzen.
Kutschen waren einmal so wichtig wie heute Autos.
Doch kein Mensch kauft heute Holzräder.
Daher macht unser Wagner nur noch Souvenirs aus Holz.
Noch weiter verbreitet als der Wagner ist der Maier.
In verschiedenen Schreibweisen, mit EI, EY oder AY.
Warum heißen so viele Maier?
Und steckt auch hier ein Beruf hinter dem Namen?
Der Maier.
Das ist, glaube ich, auch ein Beruf, oder?
In der Meierei, ja.
Keine Ahnung, Maier.
Aber würde mich interessieren.
Könnte mit Viehwirtschaft zu tun haben, Meierei.
Der Maier war früher auch schon mal der Bürgermeister.
Bürgermeister war nicht.
So eine Art Chef allerdings schon.
Der Maier war der Verwalter auf Burgen und Gutshöfen.
Da es viele Burgen und viele Gutshöfe gab, war auch die Zahl der Maier groß.
Das Wort Maier kommt vom lateinischen major, größer, stärker.
Denn er war allen Bediensteten übergeordnet, eben Chef.
392.000 Menschen tragen heute den Namen Maier.
In verschiedenen Schreibweisen.
Prominenter Vertreter, Torwartlegende Sepp Maier.
Die Maiers verteilen sich ziemlich gleichmäßig über ganz Deutschland.
Denn verwaltet wurde auch schon früher überall.
Man könnte es auch so sagen.
Der Bedarf an Maiern war früher bei der Obrigkeit so hoch, weil sie immer jemanden brauchten, der den anderen sagt, was zu tun ist.
Also auch hier kein Wunder, dass es heute so viele Maiers gibt.
Von etwas ganz anderem als Berufen leiten sich Nachnamen in anderen Ländern ab.
In Schweden enden viele Nachnamen mit son.
Erikson, Leifson, Svensson.
Eriksson war der Sohn des Erik.
Leifson der Sohn des Leif usw.
Das Gleiche bei der Tochter.
Svendotter ist die Tochter des Sven.
In Griechenland dagegen beginnen viele Nachnamen mit papa.
Papandreou, Papathopoulos, Papaefthimiou.
Papas bedeutet auf Griechisch Priester.
Die griechisch-orthodoxen Geistlichen waren in früheren Jahrhunderten sehr zeugungsfreudig.
Alle, deren Nachnamen heute mit papa beginnen, sind Nachkommen von Priestern.
Zurück in Deutschland und seinen Handwerkernamen.
Was bedeutet eigentlich Schröder?
Welcher Beruf steckt dahinter?
Und warum war dieser Beruf so verbreitet, dass es heute so viele Schröders gibt?
Schröder vom Schreddern vielleicht.
Irgendwas mit Getreide.
Schröder. Weiß ich nicht.
Möglicherweise hat der die Weizenkörner geschrotet.
Leider alles falsch.
Dabei ist es ganz einfach.
Der Name Schröder kommt von dem alten norddeutschen Wort Schroden.
Das bedeutet Schneiden.
Der Schröder war früher das norddeutsche Wort für Schneider.
Die Schröders sind also Schneider.
In Süddeutschland hießen sie schon immer Schneider.
Ein gefragter Beruf, denn textilproduzierende Maschinen waren noch nicht erfunden.
Schröders gibt es heute in Deutschland rund 104.000 Mal.
Der bekannteste Vertreter ist der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Er ist dort geblieben, wo sie schon früher waren, in Norddeutschland, wo bis heute der Name am stärksten verbreitet ist.
Kleidung von der Stange gab es früher nicht.
Alles war maßgeschneidert.
Schneider bzw. Schröder musste es daher überall geben.
Kommen wir zu unserem letzten in Deutschland weit verbreiteten Namen, Schmitz.
Was könnte hinter dem Namen stecken?
Nee, keine Ahnung.
Schmitz kann ich keinem Beruf zuordnen.
Wenn Sie beim Anblick dieser Bilder glauben, Sie wüssten die Antwort, dann liegen Sie wahrscheinlich falsch.
Es ist nicht der Schmied.
Von dem leitet sich der Name sich der Name Schmitt ab.
Schmitz hat aber mit dem Schmied sehr viel zu tun.
Es ist nämlich der Sohn des Schmieds.
Schmitz kommt also von des Schmieds Sohn.
Aus Eisen, Beschläge, Werkzeuge und Waffenformen.
Das war die Hochtechnologie vergangener Jahrhunderte.
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 80.000 Schmitz.
Bekannter Vertreter, Kim Schmitz, genannt Kim.com, der umstrittene Internetunternehmer.
Schmiede gab es in ganz Deutschland.
Aber der Name Schmitz ist v. a. im Westen verbreitet.
Warum, ist ungeklärt.
In allen Variationen ist der Nachname Schmitz, Schmitt, Schmied heute häufiger als jeder andere.
Es gibt ihn etwa 770.000-mal.
Viele Schmiede werden nicht mehr gebraucht.
Unserer verdient noch Geld, indem er aus Roheisen kleine Souvenirs macht.
Nicht alle Nachnamen leiten sich von Berufen ab.
Viele haben eine ganz andere Herkunft.
Neumann z. B. war der Neue in der Siedlung.
Lang war der Hochgewachsene, Kurz der Kleinwüchsige.
Sogar die Haare waren Namensgeber.
Braun, klar, der mit braunen Haaren.
Weiß, mit hellblonden.
Und Schwarz, na, ist ja klar.
Sogar für lockige Haare gibt es einen Nachnamen Kraus oder Krause.
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