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2024-03-12
Sie sollen unsere Erde vor einem Klimakollaps bewahren.
Bäume.
Ich kann die Welt retten.
Okay, vielleicht haben wir etwas dick aufgetragen.
Aber es geht tatsächlich um den größten Superhelden, den wir je vorgestellt haben.
Ohne Bäume könnten wir nicht leben.
Sie sind liebevolle Eltern.
Und ihr Holz ist gefragter denn je.
Los geht's mit Superkraft Nummer 1.
Bäume sind gewaltige CO2-Staubsauger.
Genau deshalb sind sie gerade groß im Gespräch.
Auslöser?
Eine Schweizer Studie.
Die besagt, massives Aufforsten kann den Klimawandel stoppen.
Wir treffen den Mann, der hinter der Studie steckt.
Professor Thomas Crowther.
Der Brite forscht in Zürich an globalen Ökosystemen.
Oder mit anderen Worten, wie Bäume die Welt retten können.
Wir haben eine Karte darüber erstellt, wo neue Bäume auf der Welt existieren könnten.
Man kann in jedes Gebiet zoomen, um zu sehen, wo Platz für Bäume ist und wie viel Kohlenstoff sie aufnehmen könnten.
Genau darum geht's.
Bäume nehmen Kohlenstoff auf.
Neben Sauerstoff eines der beiden Elemente, aus dem CO2 besteht.
Aber was ist überhaupt das Problem an CO2?
CO2 ist ein Treibhausgas.
Heißt?
Es verhindert, wie das Glas eines Treibhauses das Wärme von der Erde ins Weltall entweicht.
Eigentlich ist das etwas Gutes.
Ohne diesen Treibhauseffekt wäre die Erde eine Eishüste.
Durchschnittstemperatur minus 18 Grad Celsius.
Das Problem, durch die Menschen gelangt deutlich zu viel CO2 in die Atmosphäre.
Jedes Jahr etwa 32 Milliarden Tonnen.
Genau da kommen die Bäume ins Spiel.
Aber wie funktioniert das mit dem Kohlenstoffaufnehmen eigentlich genau?
Dazu ein kurzer Auszug aus dem Biologieunterricht.
Stichwort Photosynthese.
Ausgangsstoffe sind Wasser im Baum und CO2 in der Luft.
Mithilfe von Sonnenlicht wandelt der Baum diese zwei Komponenten um.
Aus dem CO2 wird unter anderem Sauerstoff, den die Blätter freisetzen.
Mit dem übrig gebliebenen Kohlenstoff produziert der Baum zusammen mit dem Wasser Biomasse.
Die benötigt er, um Holz aufzubauen.
Der meiste Kohlenstoff landet im Stamm.
Dort ist er fest gebunden.
Und so ist jeder einzelne Baum ein natürlicher CO2-Staubsauger.
Jedes einzelne Land hat Potenzial, Bäume zu pflanzen, um so einen Beitrag zu einer globalen Bewegung zu leisten.
Laut seiner Studie gibt es weltweit Potenzial, eine Milliarde Hektar Wald aufzuforsten.
Das entspricht in etwa der Hälfte der USA.
Das wäre eine Steigerung der weltweiten Waldfläche um rund ein Drittel.
Platz dafür wäre in ehemals intakten, aber heute zerstörten Ökosystemen.
Die neu gepflanzten Wälder könnten rund 200 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern.
Das sind etwa zwei Drittel der 300 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, die wir Menschen seit der industriellen Revolution in die Atmosphäre geblasen haben.
Wir wussten sofort, diese Ergebnisse sind verdammt wichtig.
Die Reaktionen der internationalen Community waren spektakulär.
Einerseits regnete es Spenden für Wiederaufforstungsprojekte, andererseits schossen tausende neue Projekte aus der Erde, die Ökosysteme wieder zurück in ihren gesunden Zustand bringen wollen.
Die wohl spektakulärste Baumpflanzaktion seit Veröffentlichung der Studie ging in Äthiopien über die Bühne.
In nur 12 Stunden pflanzte die Bevölkerung in einer gigantischen Gemeinschaftsaktion rund 350 Millionen Bäume.
Neuer Weltrekord.
Eine Armee von Superhelden, die von Tag 1 an fleißig CO2 aus der Atmosphäre bindet.
Bäume sind aber nicht nur wichtige Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel.
Sie haben noch mehr Superkräfte, ohne die wir Menschen nicht leben können.
Nehmen wir mal Deutschlands häufigsten Laubbaum, die Buche.
Eine einzige Buche produziert etwa 10.000 Liter Sauerstoff am Tag.
Das reicht für fünf bis zehn Menschen.
Bäume geben uns aber nicht nur die Luft zum Atmen.
Gleichzeitig säubern sie sie auch.
Laubbäume filtern pro Jahr bis zu 100 Kilogramm Feinstaub und giftige Stickoxide aus der Luft.
Außerdem sind Bäume Top-Klimaanlagen.
Eine Buche verdunstet täglich bis zu 400 Liter Wasser.
Über die Wurzeln wandert das Wasser bis zu den Blättern.
Dort verdunstet es an den kleinen Spaltöffnungen und kühlt so die Umgebung.
Die Kühlleistung kann sich sehen lassen.
70 Kilowattstunden pro 100 Liter Wasser.
Anders gesagt, ein einziger Baum kühlt so stark wie 10 Haushaltsklimaanlagen.
Das zeigt auch eine aktuelle Studie des Bund Naturschutz in München.
In dieser baumlosen Straße steigen die Temperaturen im Sommer auf 34 Grad Celsius.
In dieser Straße mit Bäumen nur auf 31,8 Grad.
Gefühlt macht das einen Temperaturunterschied von 10 Grad.
Bäume bleiben also auch an heißen Tagen cool.
Und sie haben noch mehr drauf.
Bei Superkraft Nr. 2
Zeigen Bäume, dass sie aus gutem Holz geschnitzt sind.
Ein echter Superbaustoff.
Auch wenn das erst mal paradox klingt.
Aber auch gefällte Bäume sind Klimaretter.
Zum Beispiel in Form von Hochhäusern.
Weltweit entwerfen Architekten gerade riesige hölzerne Türme.
Holz als Baustoff stößt dabei in völlig neue Dimensionen vor.
Eines dieser Hochhäuser sehen wir uns genauer an.
In Wien.
Am östlichen Stadtrand entsteht aktuell das zweithöchste Holzhochhaus der Welt.
Kurz HOHO Wien.
84 Meter hoch ragen die 24 Stockwerke in den Himmel.
75 Prozent sind Holz.
Der Kern ist aus Beton.
So die Erdbebennorm.
Die Fassade ist eine Mischung aus Holzabfällen, Wasser und recycelten Stoffen, genannt Faserzement.
Das Gesetz schreibt ab dem 5. Stockwerk eine nicht brennbare Fassade vor.
Im Hochhaus treffen wir die Frau, die mit Holz im großen Stil arbeitet.
Caroline Palfi.
Vor fünf Jahren hatte die Bautechnikerin die Idee, aus Holz Großes zu errichten.
Das ist einfach der Baustoff der Zukunft.
Das ist eigentlich auch der Baustoff der Vergangenheit.
Wir haben ihn nur vergessen.
Wir holen ihn jetzt in den urbanen Raum wieder hinein.
Meine Traumvorstellung wäre eben, dass die Leute in den Städten einfach in ganz vielen Holzhäusern leben.
Nach drei Jahren Bauzeit ist ihr Haus nun fast fertig.
Ende des Jahres ziehen Büros, Appartements, Arztpraxen, Geschäfte, ein Fitnessstudio, ein Hotel und ein Restaurant ein.
Das Holz kommt aus der Region, heißt 100% heimische Fichten.
Und für jeden gefällten Baum wird wieder einer getranst.
Das Gute an Holz, es wächst konstant nach.
In Österreichs Wäldern rund ein Kubikmeter pro Sekunde.
Die 4.350 Kubikmeter, die im Haus verbaut sind, sind in nur einer Stunde und 17 Minuten gewachsen.
Das Kuriose, selbst gefällte Bäume helfen, CO2 zu sparen.
Denn je mehr Holz, desto weniger Zement.
Das ist der springende Punkt.
Die Herstellung von Zement ist nämlich eine echte Klimasauerei.
Bei der Produktion in den Zementöfen entstehen chemische Reaktionen, die CO2 freisetzen.
Für jede Tonne Zement fällt eine Tonne CO2 an.
Insgesamt ist die Zementproduktion für 8% der weltweiten Emissionen verantwortlich.
Zum Vergleich, der weltweite Luftverkehr kommt nur auf rund 2,7%.
Die Holzbauweise im Hohowien spart gegenüber einem Hochhaus aus Zement rund 2800 Tonnen CO2 ein.
Das entspricht ca. 20 Millionen Pkw-Kilometern.
Und der Kohlenstoff, den die Fichten während ihres Wachstums gebunden haben, bleibt dauerhaft im Holz.
So lebt diese Superkraft auch in jedem abgeholzten Baum weiter.
Und noch mal richtig was zum Staunen ist Superkraft Nr. 3.
Die riesigen Pflanzen sind Meister der Kommunikation.
Bäume sind keine stummen Einzelkämpfer.
Sie tauschen sich aus, in einer Sprache, die wir nicht verstehen.
Möglich machen es Verbündete, die Pilze.
An der Oberfläche ist nur der kleine Fruchtkörper eines gigantischen Lebewesens sichtbar.
Im Untergrund spinnen Pilze aber ein riesiges Netz, das auch die Wurzeln der Bäume umhüllt.
Dieses Geflecht vernetzt oft ganze Wälder.
Forscher sprechen daher vom Wood Wide Web, also dem Internet des Waldes.
Über dieses Netz geben Bäume Nährstoffe weiter.
Wie eine Familie kümmern sich die Eltern fürsorglich um ihre Kleinen und versorgen sie mit Zuckerlösungen.
Dieser kleine Superheld hätte im Schatten der großen Bäume ohne Familienhilfe schlechte Karten.
Über dasselbe Netzwerk, das sich wie ein Glasfasernetz unter dem Wald spinnt, tauschen Bäume auch Botschaften aus.
So können sich weit entfernte Bäume gegenseitig vor Schädlingen warnen und rechtzeitig chemische Abwehrstoffe produzieren.
Der Pilz ist aber nicht nur eine Handelsroute.
Er gibt dem Baum zusätzlich auch noch Stickstoff und Phosphor.
Das ist aber keine reine Nächstenliebe, denn im Gegenzug bekommt der Pilz auch etwas.
Nämlich den für ihn wertvollen Zucker aus der Photosynthese.
Den kann er selbst nicht produzieren.
Das Ergebnis dieses Austausches?
Beide können sprießen.
Eine Win-Win-Situation, wie bei jeder Symbiose.
Also nicht nur über der Oberfläche, sondern auch im unsichtbaren Untergrund wirken die Superkräfte der Bäume.
Fazit, Bäume haben es drauf.
Wir dürfen ihnen aber nicht allein die Arbeit im Kampf gegen den Klimawandel überlassen.
Bäume sind die Superhelden unseres Planeten.
Aber sie können niemals alle Emissionen kompensieren, die wir Menschen verursachen.
Wir müssen zusätzlich auch unsere Treibhausgasemissionen reduzieren.
In der Verantwortung stehen wir also alle.
Aber Bäume sind unsere mächtigsten Helfer, um unsere Erde zu schützen.
Und zum Glück sind unsere Superhelden nicht wenige, sondern eine rund drei Billionen baumstarke Truppe.
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