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2023-10-02
Ein Drittel aller Staus sind von den Autofahrern selbst verursacht.
Und die nennt man Phantomstaus.
Aber wie entstehen sie? Und vor allem, wie lassen sie sich vermeiden?
Das erfährst Du jetzt.
Sind nur wenige Autos unterwegs, dann besteht eigentlich keine Gefahr.
Aber je mehr Verkehrsteilnehmer es werden, desto mehr steigt auch die Phantomstau-Gefahr.
Und es braucht dann nur ein Auto, um so einen Phantomstau zu verursachen.
Durch häufige Spurwechsel, zu dichtes Auffahren oder bei Unfällen, wenn man langsamer fährt, um zu gaffen.
Denn wenn bereits ein Auto nur leicht abbremst, dann zwingt genau das auch das nachfolgende Auto zum Abbremsen und der darauffolgende Fahrer muss noch stärker bremsen.
Eine Kettenreaktion.
Es entsteht eine sogenannte Stauwelle, die sich bis zum Stillstand fortsetzt.
Da ist er, der Stau aus dem Nichts.
Der Verursacher ganz vorne hat davon gar nichts mitbekommen und ist auch schon längst über alle Berge.
Etwa ein Drittel aller Staus entstehen genau auf diese Art ohne Hindernis und ohne ersichtlichen Grund.
Es fängt als kleine Stauwelle an und endet oft im totalen Stillstand.
Eine Möglichkeit, dass eine Stauwelle gar nicht erst entsteht, ist es den Verkehr aktiv zu kontrollieren.
Und das wird für das Bundesland Nordrhein-Westfalen hier gemacht, in der Verkehrsleitzentrale.
Hier wird sehr konzentriert gearbeitet. Kommt mal mit rein.
Und die Leute, die hier sitzen, die wissen ganz genau, wieviele Autos sind im Moment auf der Straße,
wo fließt der Verkehr und wo hakt es?
Rund um die Uhr überwachen die Mitarbeiter in der Verkehrsleitzentrale, was auf den Autobahnen los ist.
Und sie versuchen von ihrem Arbeitsplatz aus den Verkehr so zu beeinflussen, dass er möglichst störungsfrei läuft, also dass es keine Staus gibt.
Ich will versuchen, Jan Lohoff ein bisschen beim Stau vermeiden zu helfen.
Die aktuelle Situation auf jedem Meter Autobahn wird hier angezeigt. Grün bedeutet es läuft.
Wo es gelb ist, gibt es schon viel Verkehr und Rot zeigt an: Hier ist Stau.
Woher wisst Ihr das? Also, hier ist jetzt ein Teilstück, wo es ein bisschen gelb ist. Heißt, da fließt es nicht so supergut.
Woher wisst Ihr das?
Da haben wir Messquerschnitte auf der Fahrbahn.
Das heißt, wir haben da die Fahrbahn aufgeschnitten, haben da eine Induktionsschleife hineingeschnitten in die Fahrbahn und wir wissen jetzt genau,
wie viele Fahrzeuge da lang fahren, wie schnell die Fahrzeuge sind und können daraus dann berechnen, ob sich Stau bildet oder ob sich kein Stau bildet.
Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es 2500 Stellen, an denen die Messgeräte eingebaut sind, unter der Fahrbahndecke.
Man sieht sie also gar nicht.
Außerdem werden alle wichtigen Autobahnabschnitte auch von Kameras überwacht und gerade eben wird es draußen wieder voller.
Auf unserem Monitor wird Stau angezeigt.
Was könnt Ihr jetzt machen? Also jetzt wisst Ihr: Okay, da läuft es nicht so gut. Da kann es ein Stau geben.
Was könnt Ihr machen?
Das können wir zum Beispiel dadurch, dass wir hier einen Trichter davor einrichten.
Das Trichtern bedeutet, dass man den Verkehr, der vielleicht mit 120 oder 130 ankommt, herunter trichtert.
Abbremst auf eine geringere Geschwindigkeit.
Also ab einer Menge an Verkehr haben wir das Problem, wenn jetzt noch ein paar Autos dazukommen, dann bricht der Verkehr zusammen.
Und genau diesen Moment versuchen wir abzupassen.
Und dann können wir den Verkehr von 120 auf 100 runterschalten, weil am meisten Verkehr bekommt man über eine Autobahn, wenn man 80 anzeigt.
Man hat keine abbremsenden Fahrzeuge, sondern alle Leute fahren harmonisch hintereinander her.
Und dann fließt es weiter. Dann gibt es keinen wirklichen Stau.
Dann ist es zwar langsamer, aber der Verkehr fließt trotzdem kontinuierlich weiter die ganze Zeit.
Genau.
Der größte Feind der Staubekämpfer sind die Baustellen.
Wenn es besonders voll wird, haben die Verkehrsüberwacher die Möglichkeit, den Standstreifen zusätzlich für den Verkehr freizugeben.
Es gibt dann also viel mehr Platz, weil eine Spur ist ja dann zusätzlich da, auf der man fahren kann.
Genau.
Und wie schaltet Ihr die frei? Wie geht Ihr da vor?
Ja, das ist gar nicht so leicht, wie man sich das vorstellt, weil eigentlich wird der Seitenstreifen als Pannenstreifen genutzt.
Da sollen ja die Fahrzeuge, die kaputten, liegen bleiben.
Und das müssen wir natürlich erst mal kontrollieren auf den Monitoren, die wir haben.
Ob der Seitenstreifen auch wirklich frei ist, sodass wir den Verkehr darüber lenken können.
Das ist ganz wichtig, damit wir hier, wenn wir den Verkehr auf diesen Standstreifen schicken, auch garantieren können, dass dort er sicher fahren kann.
Wir müssen also erst mal mit den Kameras genau checken, ob der Seitenstreifen, den wir jetzt freischalten wollen, auch wirklich frei ist.
Erst dann gibt Jan auf einem elektronischen Schild neben der Fahrbahn den Seitenstreifen zur Benutzung frei.
Aber auch solche Maßnahmen helfen oft nur für ein paar Kilometer. Dann steht der Verkehr schon wieder.
Es sind also einfach extrem viele Autos auf der Straße unterwegs.
Können wir als Autofahrer denn irgendwas machen, um Euch zu unterstützen?
Also um Staus zu vermeiden selbst?
Ich meine, wenn wir fahren müssen, dann fahren wir ja.
Ja klar, das kann man auch nicht vermeiden.
Aber wenn man fährt, dann sollte man sich schon an die Regeln halten.
Also Abstand halten, nicht zu abrupt bremsen, sodass vielleicht Auffahrunfälle passieren.
Und was wir auch immer ganz gerne sagen, ist vorher gucken, ob eigentlich die Strecke frei ist, über die man fährt.
- Dass man sich vorher informiert. - Dass man vorher im Internet guckt.
Ist da vielleicht ein Stau? Kann ich vielleicht drum herum fahren?
Vorher mal auf das Handy gucken, in das Internet gucken.
Wie sieht das aus mit den Staus?
Also können wir Euch so ein bisschen helfen dabei. Wenn wir selbst auch mitdenken.
Staus lassen sich eben nicht komplett vermeiden, aber wie lässt sich dieses Problem denn dann in Zukunft lösen?
Eine Möglichkeit könnte sein: Selbstfahrende Autos.
Die lenken nicht nur alleine, sondern fahren auch immer mit der passenden Geschwindigkeit, je nach Verkehrssituation.
Und das geht so: Durch Standortbestimmung über Satellit weiß das Auto immer ganz genau, wo es sich gerade befindet
und auch wo sich andere Fahrzeuge in seiner Umgebung befinden.
Mit eingebauten Kameras und Radarsensoren checkt das Auto außerdem permanent sein Umfeld.
Es kriegt also alles um sich herum mit, etwa die Straßenführung, Hindernisse oder andere Verkehrsteilnehmer.
Diese ganzen Informationen gehen an einen Computer, das Gehirn des Autos.
Hier wird blitzschnell analysiert, was zu tun ist und es gehen die notwendigen Befehle für Lenkrad, Gaspedal und Bremse ein.
Das Auto entscheidet also selbst, was zu tun ist und nicht mehr der Fahrer.
An dieser Technik wird auch eifrig geforscht, weiterentwickelt und im laufenden Verkehr vieles ausprobiert.
Der Fachbegriff dazu heißt autonomes Fahren.
Das könnte in Zukunft dann so aussehen, dass alle Autos über Internet miteinander verbunden wären und selbstständig, also autonom fahren.
Der Verkehr könnte gleichmäßig dahin fließen, alles wäre wie ferngesteuert.
Dann gäbe es auch endlich keine Phantomstaus mehr.
Wie seht Ihr das? Keine Phantomstaus mehr, dafür aber überall fremdgesteuerte Autos.
Oder würdet Ihr eher das Auto auch mal stehen lassen und auf Bus und Bahn ausweichen?
Schreibt es mir in die Kommentare.
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