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2017-12-12
Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern liegt bei 78 Jahren.
Und von Frauen bei 83. Zumindest hier in Deutschland.
Doch das ist nicht überall so.
In Indien z. B. werden Frauen knapp 69 und Männer 67. Und in Südafrika sind es im Durchschnitt sogar nur 48 bzw.
50 Jahre.
Diese krassen Unterschiede liegen zu einem großen Teil an Krankheiten und einem schlechten Gesundheitssystem.
Eins der größten Gesundheitsprobleme der Entwicklungs- und Schwellenländern ist AIDS. Die Immunschwäche ist in armen Ländern am stärksten verbreitet.
Von den 35 Millionen Menschen, die weltweit den HI Virus in sich tragen, leben 71 % in Afrika - südlich der Sahara.
Über 2 Millionen Menschen sterben jährlich daran.
Vor allem junge Erwachsene – viele davon sind Eltern.
So werden viele Kinder zu Waisen und die Sozialstrukturen werden zerstört.
Außerdem fehlen die Verstorbenen als Arbeitskräfte – die Wirtschaftsleistung des Landes sinkt – und die Armut steigt.
Hinzu kommen zwei weitere schwere Infektionskrankheiten: Tuberkulose und Malaria.
Die Lungenkrankheit Tuberkulose ist eigentlich gut behandelbar und die Todesfälle gehen langsam zurück.
Trotzdem sterben daran jährlich etwa 1,3 Millionen Menschen.
Gegen die von Mücken übertragene Malaria gibt es bisher keine wirksame Impfung.
Jedes Jahr sterben 600.000 Menschen daran.
Ein weiteres Problem ist die Kinder- und Säuglingssterblichkeit.
In vielen Entwicklungsländern ist diese sehr hoch.
Jedes Jahr sterben hier etwa 7 Millionen Kinder - noch vor ihrem fünften Geburtstag.
Fast die Hälfte davon an den Folgen von Mangelernährung, Durchfallerkrankungen oder Lungenentzündungen.
In den Industrieländern sind diese Krankheiten kaum eine Gefahr.
Warum ist das in den ärmeren Ländern anders?
Ein Hauptgrund ist Armut.
Armen Menschen fehlt das Geld für Vorsorge, Behandlungen oder medizinisch betreute Geburten.
In vielen Ländern gibt es auch keine Krankenversicherungen, die die finanziellen Risiken abfedern könnte.
Wenn es überhaupt Gesundheitsleistungen gibt, haben nicht alle Menschen gleichen Zugang.
Dies trifft besonders ohnehin unterprivilegierte Bevölkerungsgruppen - wie Frauen, Alte oder Menschen mit Behinderungen.
Ein weiterer Grund liegt in der mangelnden Infrastruktur Ein funktionierendes Wasser und Abwassersystem hat einen großen Einfluss auf die gesundheitliche Situation der Bevölkerung.
Ohne so ein System sind die hygienischen Umstände schlecht.
Infektionskrankheiten, vor allem Durchfallerkrankungen breiten sich schneller aus.
Auch Moralvorstellungen können einer Verbesserung der gesundheitlichen Situation entgegenstehen.
Die katholische Kirche z. B. ist gegen den Gebrauch von Kondomen.
Dabei können Kondome auf einfache und kostengünstige Weise vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis B schützen und ungewollte Schwangerschaften verhindern.
Hinzu kommt, dass das Gesundheitssystem in den meisten Entwicklungs- und Schwellenländern mangelhaft ist.
Ein funktionierendes Gesundheitssystem soll: die Gesundheit der Bevölkerung sichern und fördern und Krankheiten und Verletzungen wirksam behandeln.
Dafür braucht es: - Behandlungseinrichtungen wie Krankenhäuser und Arztpraxen, - Apotheken die Medikamente bereitstellen - eine bezahlbare Krankenversicherung - und Programme zur Gesundheitsaufklärung in der Bevölkerung.
In den armen Ländern fehlen Geld und Fachpersonal um ein funktionierendes Gesundheitssystem aufzubauen.
Wenn es eine Gesundheitsversorgung gibt – dann oft nur in den Städten - und die ärmere Landbevölkerung hat keinen Zugang.
Was ist zu tun, um diese Situation zu verbessern?
Bei vielen Infektionskrankheiten wie z. B. der Tuberkulose sind großangelegte und systematische Impfkampagnen ein gutes Instrument.
Bei Krankheiten wie AIDS und Malaria wurden gute Erfahrungen mit Aufklärungskampagnen gemacht.
Oft ist schon das Wissen über die Gefahren und Übertragungswege der Krankheiten ein erster Schritt zur Vorsorge.
Auch die großflächige Verteilung von Kondomen zur AIDS Vorsorge oder von Moskitonetzen zur Malariaprohylaxe sind einfache aber wirksame Mittel.
Wichtig ist auch die Versorgung mit Medikamenten.
Oftmals sind die Orginalpräparate westlicher Pharmakonzerne viel zu teuer für die Menschen in den Entwicklungsländern.
Wichtig ist deshalb die Versorgung mit sogenannten Generika.
Das sind Medikamente die dieselben Wirkstoffe haben wie die Markenprodukte, aber nur ein Bruchteil kosten.
Viele große Pharmaunternehmen versuchen die Verbreitung von Generika einzuschränken, da sie um ihren Profit fürchten.
Auch der Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur ist wichtig.
Hierbei geht es mittlerweile weniger darum große Krankenhäuser zu bauen.
Bewährt haben sich dezentrale, teilweise sogar mobile kleine Gesundheitszentren.
Sie können auch in ländlichen Regionen eine Grundversorgung ermöglichen.
Wir sehen: es gibt viele Probleme aus den unterschiedlichsten Gründen aber auch viele aussichtsreiche Ansätze.
Insgesamt ist die Gesundheitssituation in den Entwicklungs- und Schwellenländern schon besser als vor einigen Jahrzehnten: Die Lebenserwartung in vielen Ländern ist gestiegen und die Kindersterblichkeit zurückgegangen.
Diese positiven Ansätze sollten weiter verfolgt und die Situation weiter verbessert werden.
Denn Gesundheit ist die Grundlage für die Entwicklung eines Landes und für das Glück jedes einzelnen Menschen!
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