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2023-07-11
Herzlich willkommen zu: Ein Tag in Tübingen.
Wenn man hier an der Neckarbrücke steht, hat man oft Glück und sieht so einen Stocherkahn.
Das ist total traditionelles Bild.
Tübingen ist gleichzeitig aber auch sehr modern, sehr grün, es gibt hier viele Studierende.
Ich war noch nie hier und ich freue mich total darauf, Tübingen heute mit euch zusammen zu ergründen.
Also jedes Mal, wenn man jemandem erzählt, ich fahre nach Tübingen, heißt es: du musst unbedingt Stocherkahn fahren.
Das mache ich jetzt auch und der Philipp erklärt uns, was das eigentlich heißt.
-Hallo! Herzlich willkommen! -Danke.
Da einfach rüber, genau.
Heißt das Stocherkahn, weil du mit dem Ding da reinstocherst?
Genau.
Echt?
Ja, das ist ein Kahn, wo gestochert wird.
Das kommt von Studentenverbindungen, eigentlich.
Und die stoßen gerne mit Bier an und deswegen sitzen die sich hier gegenüber.
Das ist tatsächlich von den Tübinger Studentenverbindungen erfunden worden, diese Sitzweise.
Wie kommt es denn, dass du hier in Tübingen bist?
Ich studiere molekulare Medizin.
Wie ist denn das typische Studentenleben hier in Tübingen?
Also, im Sommer findet alles eigentlich nur draußen statt.
Also, ich bin die meiste Zeit auch in meiner privaten Zeit hier auf dem Neckar unterwegs, also auch wenn ich nicht arbeite.
-Darf ich das mal ausprobieren? -Ja.
Ich verliere auch nicht den Stocherstab.
Probier es einfach mal.
Ich vertrau dir.
-Jetzt so fallenlassen? -Genau.
Und erst dann wieder greifen, wenn du gehört hast, dass die auf dem Boden aufgekommen ist.
Und jetzt kannst du dich kontinuierlich abdrücken.
Oh Gott, das ist ja komplizierter als es aussieht.
Das war keine Glanzleistung, das sehe ich ein.
-Danke! -Ja, sehr gerne.
Das hat so Spaß gemacht und ich finde wenn man Philipp so zuhört, merkt man, studieren hier muss richtig Spaß machen in Tübingen.
Diese Fahrt hat jetzt 75 Euro gekostet, es gibt aber auch öffentliche für 12 Euro über das Tourismusbüro und man kann auch jederzeit upgraden und sich zum Beispiel eine Grillfahrt buchen.
Hier haben früher die Gogen gewohnt, das ist das schwäbische Wort für Weingärtner.
Die waren aber viel, viel ärmer als die Menschen in der oberen Stadt, in der Oberstadt Tübingens, und man sieht das auch jetzt noch.
Hier wächst überall noch ein bisschen Wein, das sieht sehr romantisch hier aus.
Hier wohnte Goethe.
Das ist das Cottahaus und genauer gesagt, wohnte er hier eine knappe Woche, als er nämlich seinen Verleger Cotta besucht hat und er hat sich aber gleich direkt sehr ehrenhaft verhalten... hier kotzte Goethe...
ich weiß nicht, es könnte vielleicht damit zu tun haben, dass es hier sehr viele Kneipen rundherum gegeben hat und die hat er ganz gerne besucht.
Der Holzmarkt ist ein super Treffpunkt von den Studierenden und anderen jungen Leuten und sie haben sich was Tolles ausgedacht:
hier genau startet der Audiowalk von Tübingen, der Fridays for future-Audiowalk, also ihr braucht nur ein Handy, Kopfhörer, ihr könnt es bei Google einfach eingeben:
Audiowalk, Fridays for Future, Tübingen und bekommt eben nicht nur Geschichtliches zur Stadt, sondern eben auch diesen kleinen Aspekt Klimaaktivismus und Klimawandel direkt aufs Handy.
Das finde ich echt total schön gemacht. Liebevoll.
Gerade in den letzten Jahren ist ja Gärtnern und Homefarming total beliebt geworden.
Deswegen gibt es hier in Tübingen zum Beispiel die Möglichkeit, sich in einem Popup-Garten einzumieten.
Annika und Svenja sind die, kann ich sagen, die Chefinnen des Popup-Gartens?
Wir verstehen uns eher als Initiatorinnen von diesem Popup-Gemeinschaftsgarten, weil es liegt ja schon im Wort, das wird geleitet und gemanagt von der Gemeinschaft, den Beetpatinnen und der Community hier so um den Garten herum.
Mietet man diese einzelnen Kästen dann an oder wie es?
Genau. Also jeder Beetkasten, jedes Hochbeet ist in einer Patenschaft, also wir haben den Popup-Gemeinschaftsgarten immer für eine Saison, und dafür zahlen dann die Beetpatinnen eine Gebühr.
Die ist unterschiedlich, je nach Größe, also das sind im Grunde einfach die Materialkosten.
Was sind das für Leute, die so eine Patenschaft haben?
Ganz unterschiedlich.
Also, wir haben ganz durchmischte Generationen also von wirklich von allerkleinsten Familien über junge Paare, ich sag mal so,
die Midager und wir haben auch so unsere Senioren die sich hier irgendwie wohl fühlen und aufhalten und sich darum kümmern, also das ist wirklich ganz durchmischt.
Und wenn ich in Urlaub fahren will, kümmert ihr euch dann darum?
Wir haben so kleine "Ich bin dann mal weg"-Schildchen und die anderen Patinnen und Rest der Community kümmert sich dann mit.
Also ist es eigentlich auch ein soziales Projekt, so ein bisschen?
Total, ja, also das ist auch unser Ziel.
Der Gemeinschaftsgarten soll die Gemeinschaft fördern, also die Nachbarschaft zusammenbringen, den Ort hier darstellen, an dem man zusammenkommen kann und einfach ganz unkompliziert in Austausch kommt.
Dann weiterhin viel Spaß, eine gute Ernte.
Ja, das hoffe ich, eigentlich sieht das ganz gut hier aus.
Danke, und ich werde mich mal zu Hause an meine Kartoffeln machen.
Tschüs!
Es geht jetzt hoch auf den Berg.
Tübingen hat nämlich ein eigenes Schloss, das Schloss Hohentübingen, und da residiert auch die Uni Wenn die Studis in die Uni gehen, haben die direkt ein ordentliches Sportprogramm mit absolviert.
Es ist wunderschön mittelalterlich hier, und hier oben ist natürlich ein super Blick über die Stadt.
In Tübingen leben etwas mehr als 90.000 Menschen und 28.000 davon sind Studierende.
Direkt neben der Uni gibt es ein Museum mit uralter Kunst, ist Unesco-Weltkulturerbe.
Hier gibt es Eiszeitkunst, das hier zum Beispiel ist eine Nachbildung, aber innen drin im Museum gibt es das Original, es ist ein kleines Wildpferd aus Mammut-Elfenbein.
Die Altstadt ist zum Bummeln total schön, hier gibt es ganz viele liebenswerte kleine Souvenirläden, Geschäfte und auch echt schöne Cafés.
Die schwäbische Küche ist ja bekannt dafür, schön deftig zu sein, darauf habe ich jetzt richtig Lust.
Hi! Hallo! Kann ich Ihnen schon mal was zu trinken oder was zu essen anbieten?
Ich glaub, ich trink ein Bier.
Helles? Typisch schwäbisch?
Ja, nehm ich gerne.
Und was empfiehlst du zum Essen?
Typisch schwäbisch sind bei uns so kleine schwäbische Tapas, mit Pilzragout, oder Käsespätzle, dann bieten wir auch noch Schupfnudeln mit Sauerkraut zum Beispiel an, das bestellen hier die meisten.
Dann, weil das ja alles Tapas sind, nehm ich das alles, und noch die Austernpilze.
So, dann einmal eine halbe.
Eine halbe?
So nennen wir das hier.
Danke!
Zum Wohle!
So... haben wir einmal die Austernpilze...
die mehr oder weniger schwäbischen.
Genau. Dann die Schupfnudeln mit Sauerkraut...
das ist ja perfekt!
Pilzragout und Käsespätzle.
Was ist dein Lieblings-Gericht?
Ich mag am liebsten das Pilzragout.
Das sieht alles toll aus.
Guten Appetit!
Danke!
Das ist richtig gut.
Das ist genau mein Ding.
Ganz ehrlich: ich bin absolute Schwäbin, zumindest, was das Essen angeht.
Also, sich einmal komplett durch diese Küche durchzuprobieren macht total Spaß und schmeckt richtig gut.
Zur Geschichte von Tübingen gehört unbedingt auch die Geschichte des Lyrikers Hölderlin.
Die ist auf der einen Seite tragisch, andererseits aber auch ganz liebenswert, und sie hat vor allen Dingen nicht nur mit Hölderlin zu tun, sondern mit dem Schreiner Ernst Zimmer, der in diesem Turm gelebt hat. Heute ist es übrigens ein interaktives Museum.
Hölderlin wurde erst eine ganze Zeit lang ordentlich supported von zum Beispiel Schiller, aber so richtig hat ihn eigentlich keiner verstanden und er bekam irgendwann mit Diagnose, er sei geisteskrank.
Er wurde dann auch in die Uni eingewiesen, aber so richtig behandeln konnte man ihn damals nicht und deswegen hieß es, er soll in eine Pflegefamilie kommen, und hier kommt Ernst Zimmer ins Spiel.
Der hat ja hier gelebt mit seiner Familie, der war selber erst 34 Jahre alt, und hat den 36 Jahre alten Hölderlin dann hier bei sich und seiner Familie aufgenommen.
Hier kann man auch die Gedichte von Hölderlin nochmal anhören, denn die waren ein bisschen kompliziert und nicht nur jetzt,
sondern auch für die damaligen Verhältnisse und wenn man sie nicht liest, sondern hört, kann man sie sich so ein bisschen besser verständlich machen.
"Der offne Tag ist Menschen hell mit Bildern...
Noch eh des Abends Licht zur Dämmerung sich neiget,... "
Ich finde Tübingen ist sowas von charmant, Tübingen ist klein, überschaubar, hat eine total malerische Architektur
und wer noch mal eine Schippe drauflegen will, guckt sich das eben noch mal vom Neckar aus an, in dem Stocherkahn zu fahren macht richtig viel Spaß
und dann auch die schwäbische Küche, was will man mehr.
Ich hoffe, euch hat das gut gefallen.
Wenn ja, dann schaut mal, wir haben noch viel mehr tolle Reisetipps für euch, das vielleicht...
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